Krypto-Währungen

Libra: Facebook-Kryptowährung startet mit 21 Partnern

Die Face­book-Kryp­towäh­rung Libra ist offi­ziell gestartet. Schon im Vorfeld waren aber wich­tige Partner wie Visa oder Master­card abge­sprungen.
Von Wolfgang Korne mit Material von dpa

Libra ist offiziell gestartet Libra ist offiziell gestartet
Bild: dpa
Die Libra-Asso­ziation, die die von Face­book entwi­ckelte Digi­talwäh­rung verwalten soll, ist mit 21 Mitglie­dern an den Start gegangen. Die neuen Partner haben gestern in Genf die Grün­dungs­urkunde unter­zeichnet.

Mitglie­derschwund noch vor Start

Kurz vor der offi­ziellen Grün­dung stieg noch die Online-Reise­firma Booking Holdings aus. Bereits davor hatten sich die Finanz­dienst­leister Master­card, Visa und Stripe sowie die Handels­platt­form Ebay verab­schiedet.

Das Ausscheiden der Zahlungs­dienst­leister ist nicht ganz frei­willig geschehen. Zuvor hatten die Unter­nehmen Post von den US-Sena­toren Sherrod Brown und Brian Schatz, Demo­kraten aus den Bundes­staaten Ohio und Hawaii, bekommen. In dem Brief drückten die Sena­toren ihre großen Bedenken gegen­über dem Projekt Libra aus und warnten vor der Teil­nahme daran. Es würde für die Unter­nehmen mögli­cher­weise zu verstärkten Kontrollen der Finanz­akti­vitäten führen.

Noch an Bord sind aber so bekannte Unter­nehmen wie der Musik­strea­ming-Markt­führer Spotify, die Fahr­dienst-Vermittler Uber und Lyft sowie der Tele­kommu­nika­tions­riese Voda­fone.

Face­book nur noch eines unter 21 Mitglie­dern

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In den Vorstand der Libra-Asso­ciation wurden fünf Personen gewählt, darunter David Marcus, der das Projekt bei Face­book leitet. Weitere Mitglieder sind Katie Haun vom Risi­koka­pital­geber Andreessen Horo­witz, Patrick Ellis vom Bezahl-Dienst­leister PayU, Wences Casares von der Bitcoin-Brief­tasche Xapo sowie Matthew Davie vom Spezia­listen für Klein­kredite Kiva. Marcus betonte, dass Face­book jetzt nur noch eines von 21 Mitglie­dern der Orga­nisa­tion sei. Kommis­sari­scher Leiter ist der ehema­lige Paypal-Manager Bert­rand Perez, der früher eng mit Marcus zusam­menar­beitete. Marcus war 2014 von Paypal zu Face­book gewech­selt.

Verbrau­cher­start im kommenden Jahr

Face­book will Libra laut bishe­rigen Ankün­digungen im kommenden Jahr für Verbrau­cher verfügbar machen, die Idee stößt aber bei Poli­tikern und Zentral­banken zum Teil auf heftigen Wider­stand. Libra soll eins zu eins mit einem Korb stabiler Währungen und Staats­anleihen abge­sichert werden. Face­book weist Bedenken zurück, wonach die Digi­talwäh­rung in die Hoheit von Noten­banken eingreifen könnte. Auch betont der Inter­netkon­zern, dass bei Libra kein neues Geld ausge­geben werde - dies bleibe Staaten vorbe­halten.

Mehr über digi­tale Währungen lesen Sie in einem weiteren Beitrag.

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