Erster Eindruck

Ausprobiert: Lollipop auf dem OnePlus One

Wir werfen einen ersten Blick auf das OnePlus One, nachdem es das Update auf CyanogenOS 12 auf Basis von Lollipop erhalten hat. Wie sieht das neue System aus und funktioniert noch alles wie vorher?
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Nach einem kleinen inkrementellen Update kann CyanogenOS 12 heruntergeladen werden Nach einem kleinen inkrementellen Update kann CyanogenOS 12 heruntergeladen werden
Screenshot: teltarif.de / Alexander Kuch
Seit einigen Wochen wurde es angekündigt - nun ist es da: CyanogenOS 12 auf der Basis von Android Lollipop für das chinesische Spitzen-Smartphone OnePlus One. Vor wenigen Stunden wurde uns die Down­load­möglich­keit auf unserem Gerät signalisiert und wir installierten das Update.

OnePlus One

Damit dürfte die Zusammenarbeit der Firmen Cyanogen Inc. und OnePlus so gut wie beendet sein - schon seit Ende 2014 gab es Reibereien. OnePlus hat mittlerweile OxygenOS als alternatives Betriebssystem entwickelt. Trotzdem wurde für Besitzer des ersten OnePlus One nach einigen Verzögerungen seit Mitte April die geplante CyanogenOS-12-Version ausgeliefert.

Updateprozess dauert rund eine Viertelstunde

Nach einem kleinen inkrementellen Update kann CyanogenOS 12 heruntergeladen werden Nach einem kleinen inkrementellen Update kann CyanogenOS 12 heruntergeladen werden
Screenshot: teltarif.de / Alexander Kuch
Vor dem eigentlichen Update auf CyanogenOS 12 erhielten wir einen Hinweis, dass ein inkrementelles Update mit einer Größe von 8,7 MB für CyanogenOS 11 bereitsteht. Die Aufgabe dieses kleinen Updates ist es, das Smartphone fit für den Download des großen Updates zu machen. Nach Installation und Neustart wurden wir dann schließlich über die Down­load­möglich­keit für CyanogenOS 12 benachrichtigt.

Das Lollipop-Update hat eine Größe von 598,4 MB. Die Hersteller empfehlen, das Update nur bei voll aufgeladenem Akku oder angeschlossenem Netzteil durchzuführen - das ganze Prozedere soll rund 20 Minuten dauern. In unserem Fall war das Update sogar schon nach ca. 12 Minuten abgeschlossen. Anschließend befindet sich Android 5.02 auf dem Telefon.

Neuigkeiten in der Statusbar Neuigkeiten in der Statusbar
Screenshot: teltarif.de / Alexander Kuch
Als ersten Hinweis unter Lollipop nach dem Hochfahren erhielten wir das Angebot von Google, regelmäßig die Geräteaktivitäten auf Sicherheitsprobleme zu untersuchen und vor möglichen Schäden zu warnen. Dieses Angebot bestätigten wir, in der App "Google Einstellungen" lässt sich diese Funktion nachträglich wieder deaktivieren.

Erster Eindruck von den wichtigsten Neuerungen

Neues Einstellungsmenü und Anzeige der aktuellen Android-Version Neues Einstellungsmenü und Anzeige der aktuellen Android-Version
Screenshot: teltarif.de / Alexander Kuch
Nach Erscheinen des Homescreens warfen wir sofort einen Blick in die neue Statusleiste. Gut gefällt uns die kachelartige und ausführlichere Darstellung der Benachrichtigungen in der Statusbar. Diese bewirkt, zumindest bei den von uns genutzten Apps, dass wir deutlich seltener die entsprechende App öffnen müssen, um weitere Infos zu erhalten als noch unter CyanogenOS 11.

Die Konfigurationsmöglichkeiten der Statusbar wurden aber etwas eingeschränkt. Der Nutzer kann zwar immer noch selbst festlegen, welche Optionen dort mit einem Fingertipp steuerbar sein sollen, doch unserer Auffassung nach fehlen wichtige Optionen wie ein Schnellzugriff auf die Lautstärkesteuerung. Zwischen verschiedenen Audioprofilen kann man aber nach wie vor wechseln.

Cyanogen-Oberfläche, original Lollipop und App-Menü Cyanogen-Oberfläche, original Lollipop und App-Menü
Screenshot: teltarif.de / Alexander Kuch
Uns persönlich gefällt die Oberfläche, die sich Cyanogen für Lollipop ausgedacht hat, gar nicht. das Design versucht, jedes App-Icon in eine rechtwinklige Form zu gießen, und wenn das Icon nicht rechtwinklig ist, ergänzt das Design die fehlenden Umrisse. Allerdings werden hierbei oft Farben verwendet, die weder zum Icon noch zum Bildschirmhintergrund passen. Auch im App-Menü, das zusätzlich noch einen weißen Hintergrund zwischen Hintergrundbild und Icons bekommen hat, nimmt CyanogenOS 12 diese Ergänzungen vor. Wir entschieden uns daher, im Einstellungsmenü auf das originale Lollipop-Design zu wechseln, das grafisch deutlich einheitlicher (und flacher als KitKat und Jelly Bean) aussieht.

Patzer beim Mailprogramm und kein Unterschied bei Performance

Patzer: E-Mail-App Boxer geht nicht mit T-Online Patzer: E-Mail-App Boxer geht nicht mit T-Online
Screenshot: teltarif.de / Alexander Kuch
Die von uns bisher getesteten Apps funktionieren unter CyanogenOS 12 genauso gut wie unter der Vorversion. Lediglich beim E-Mail-Programm erlaubt sich Cyanogen einen Patzer. Die Neue Mail-App, basierend auf "Boxer", funktioniert zwar grundsätzlich und wir konnten Konten von Google und Yahoo einrichten und Mails abrufen. Die App weigert sich aber, unseren Mailaccount bei T-Online einzurichten. Es erscheint die Fehlermeldung "Verbindung zum Server kann nicht geöffnet werden". Tippt man auf "Details bearbeiten", um Posteingangs- und ausgangsserver manuell zu konfigurieren, tut sich gar nichts. Für T-Online mussten wir also zu einem neuen E-Mail-Programm wechseln und entschieden uns für K-9 Mail.

Bezüglich der Arbeits- und Scrollgeschwindigkeit konnten wir unter CyanogenOS 12 bislang keine Änderungen gegenüber der Vorversion feststellen. Ein echtes Peformance-Problem hatte das Telefon mit seinem Snapdragon-801-Prozessor und 3 GB Arbeitsspeicher ohnehin nie. Sowohl unter der alten als auch der neuen Betriebssystem-Version haben wir ständig die App "Usages Timeline Free" installiert, die in der Statusbar in Echtzeit anzeigt, inwieweit Prozessor und System-Prozesse ausgelastet sind. Hie konnten wir bei regulärer Nutzung bislang weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung feststellen.

Erstes Fazit

CyanogenOS 12 auf Basis von Android Lollipop landete schnell und problemlos auf unserem Gerät. Das neue Design von Cyanogen ist Geschmackssache, uns gefällt das Google-Design besser. Einen Patzer erlaubt sich Cyanogen bei der Wahl der E-Mail-App, die wohl nicht für deutsche Provider vorkonfiguriert ist. Bezüglich der Systemleistung konnten wir keine Veränderung feststellen.

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