Solar-Ladegerät

Sonnenenergie tanken: Solarpanel me2solar Aurora 4 im Test

Handy im Standby laden, bei Handy-Nutzung bleibt Energie konstant
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Der erste Eindruck in der Redaktion war durchaus positiv: Frisch ausgepackt hielten wir das Panel ans Fenster, schlossen ein Smartphone an und staunten nicht schlecht: Das Smartphone zeigte einen Ladestrom an - hinter beschichtetem Glas und trotz wolkenverhangenem Himmel.

Die vier Felder des Panels Die vier Felder des Panels
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Nun sollte das Panel zeigen, was es wirklich in sich hat. Nachdem der endlos anmutende Winter kräftigem Sonnenschein Platz gemacht hatte, kam "Aurora" mit auf Tour. Auf der Autobahn von Berlin nach Kassel lud es bei voller Sonneneinstrahlung tatsächlich ein Motorola Defy mit 60 Prozent Ladestand innerhalb von zwei Stunden wieder auf. Display und GPS waren ausgeschaltet, der Flugzeugmodus aktiviert.

Etwas anders sah es hingegen abends am Zielort und hinter Doppelglasfenstern aus: Die Ladeleistung des Panels ließ erheblich nach. Den Rest des Tageslichts ohne Wolken nutzend sollte das Handy wieder auf Touren kommen. Der Akkustand wurde jedoch bestenfalls gehalten, gegen Ende sank er trotz direkter Abendsonne auf dem Panel auf Null.

Das Aurora 4 im zusammengefalteten Zustand Das Aurora 4 im zusammengefalteten Zustand
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Eine weitere Tour sollte den Belastungstest bringen. Hier zeigten sich erneut die Grenzen des Erreichbaren. Tagsüber und bei direktem Sonnenlicht mit aktiviertem GPS, leuchtendem Display und laufender Navigation konnte das Panel den Ladestand des Defy nicht halten, natürlich aber die Entladung abbremsen.

Energiehungrige Power-User setzen also am besten auf einen Mix an Energiequellen, die Nutzung der Energiesparoptionen im Smartphone sowie auf gute Speichermöglichkeiten, beispielsweise über ein Akkupack oder einen Ersatzakku. Ist das Smartphone oder Tablet voll aufgeladen, füttert der Rest des Tageslichts den externen Akku. Dieser kommt dann nachts und bei bedecktem Wetter zum Einsatz.

Fazit: Nicht für jedermann - aber brauchbar für Sonnenanbeter, Forscher und Pendler

In zwei Stunden im Auto bis zum Anschlag geladen In zwei Stunden im Auto bis zum Anschlag geladen
Screenshot: teltarif.de
Für den häuslichen Alltag bringt das Solarpanel wenig Mehrwert, denn die Beschichtung bei Doppelglasfenstern schränken die Leistung merklich ein. Wer das Panel ohne Aufsicht in seinem Garten liegenlässt, riskiert einen Wasserschaden, da der USB-Anschluss nicht wasserdicht ist. Für den Outdoor-Einsatz ist das Aurora-Solarpanel also nur "unter Aufsicht" geeignet.

Ebenfalls nicht "für jedermann" ist der Umfang der Anschluss-Adapter, die me2solar mitliefert. Für Apple-Nutzer mit einem iPhone 5 fehlt ein Adapter für den neueren Lightning-Anschluss. Diese müssen ihr eigenes USB-Kabel anschließen.

Aber nicht in jedem mobilen Szenario macht das Solarpanel eine gute Figur: Wer sich fortbewegt, muss sichergehen, dass das Solarpanel andauernd dem Sonnenstand anpasst bleibt. Am besten wird es horizontal ausgerichtet, was im Auto, auf Radtouren oder - mit gebotener Vorsicht - im Kanu gelingen kann. Ärgerlich blieb, dass sich das unterste Segment des Panels im Liegen immer wieder von selbst zufaltete und damit zwei Solarzellen abgedeckt wurden. Das Aufstellen auf rauem Untergrund oder im Gras konnte das Problem einigermaßen lösen. Es bleibt nur zu hoffen, dass das Material mit der Zeit etwas elastischer wird. Zumindest wirkten die Falze stabil und vermittelten den Eindruck, dass sie nicht so schnell ermüden und brechen würden.

Einfach in die Sonne legen, anschließen und laden Einfach in die Sonne legen, anschließen und laden
Foto: teltarif.de / Daniel Molenda
Wanderern sei die Nutzung des Panels nur bedingt geraten. Zwar lässt sich das Panel mit den Schnappkarabinern am Rucksack befestigen, die Ausrichtung zur Sonne schwankt bei einer Wanderung aber in der Regel.

Wer viel mit dem Auto unterwegs ist, kann während der Fahrt bequem seine Geräte laden (z. B. mit dem Panel auf der Ablage), ohne auf den KFZ-Anschluss zurückgreifen zu müssen. Das Panel während der Fahrt außen am Auto anzubringen, ist äußerst riskant, die Schnappkarabiner sind hierfür nicht stabil genug und es fehlen für eine einigermaßen sichere Verzurrung mindestens zwei weitere Ösen an der unteren Kante.

Und wer den nächsten Urlaub am Strand verbringt, lege das Solarpanel neben sich aus und brate mit ihm um die Wette. Ist man gar und das Handy aufgeladen, steht einer ausgedehnten Surfsession am Abend nichts im Wege.

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