Akku-Pack

Laufzeitverlängerung: Mobile Zusatz-Akkus für Smartphones

Mobiler Zusatz-Akku mit 2200 mAh, Powerbank mit 12 000 mAh
Von Hans-Georg Kluge

Mobile Zusatz-Akkus haben oft viele Adapter für verschiedene Geräte. Im Bild: Der bti GoStick. Mobile Zusatz-Akkus haben oft viele Adapter für verschiedene Geräte. Im Bild: Der bti GoStick.
Bild: teltarif.de
Mobile Akku-Packs (im Marketing-Jargon gerne auch Powerbanks genannt) werden immer beliebter. Mit Hilfe der Zusatz-Akkus lassen sich Smartphones, Tablets aber auch MP3-Player unterwegs fernab einer Steckdose aufladen. Die externen Zusatzakkus erlauben längere Laufzeiten. teltarif.de hat bereits zwei Modelle getestet. Der bti GoStick verfügt über eine Ladung von 2200 mAh, der Choiix-Akkupack hat eine Kapazität von 2700  mAh. Mit solchen Kapazitäten ist das Ende der Fahnenstange aber noch lange nicht erreicht. Wir zeigen, was der Markt sonst noch hergibt.

Notebook-Technologie für den Zusatz-Akku

Mobile Zusatz-Akkus haben oft viele Adapter für verschiedene Geräte. Im Bild: Der bti GoStick. Mobile Zusatz-Akkus haben oft viele Adapter für verschiedene Geräte. Im Bild: Der bti GoStick.
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In unseren beiden Tests kristallisierte sich heraus, dass Akku-Packs einige Anforderungen erfüllen sollten: Wichtig ist neben der Kapazität auch die Technologie der Akkuzellen selbst: Lithium-Ionen-Akkus sind langlebiger und neigen nicht dazu, den sogenannten Memory-Effekt zu zeigen. Genaue Informationen zu den verschiedenen Akku-Technologien finden Sie auf unserer Akku-Infoseite.

Je nach Akku-Pack unterscheiden sich auch die Ladezeiten. Benötigt ein Akku-Pack mehr als eine Nacht zum Aufladen, kann die Nützlichkeit schon stark eingeschränkt sein. Die Ladeleistung ist die vielleicht wichtigste Kennziffer einers Zusatz-Akkus: Ist das Smartphone oder Tablet erst einmal auf die mobile Steckdose angewiesen, reicht es nicht, wenn der Zusatz-Akku nur die Ladung des Smartphone-Akkus aufrecht erhalten kann. Der Zusatz-Akku muss genug Leistung abgeben, um das Zielgerät aufzuladen.

Manche Hersteller setzen auf ein eigenes Stecker-Design. Beispiel GoStick: Die Steckerbuchse zum Anschluss des Akkus an ein USB-Gerät sieht einem 3,5-Millimeter-Kopfhöreranschluss zum Ver­wechseln ähnlich. Bei diesem eigentümlichen Design sollte das Kabel besser nicht kaputtgehen, denn ein Ersatz dürfte nicht leicht zu beschaffen sein. Da sind andere Powerbanks im Vorteil, denn hier lässt sich meist ein klassisches USB-Kabel direkt anschließen - das hat Vorteile, wenn fremde Geräte aufgeladen werden sollen.

Vor einem Kauf sollte auch der Lieferumfang geprüft werden: Liefert der Hersteller ein Netzteil mit (insbesondere, wenn der Zusatz-Akku nicht mit einem herkömmlichen Micro-USB-Netzteil aufgeladen werden kann), kann das viel Ärger ersparen. Auch sind nicht immer alle nötigen Adapter dabei: Der neue Lightning-Anschluss von Apple erfordert ein eigenes Kabel oder Adapter und dies ist derzeit bei kaum einem Zusatz-Akku dabei. Eine selten bedachte, aber doch wichtige Funktion ist das gleichzeitige Laden und Energie Abgeben: Dann kann der Zusatz-Akku am Stromnetz hängen, während er ein Smartphone oder Tablet lädt. Dazu muss der externe Akku mindestens zwei (Micro-USB-)Anschlüsse mitbringen.

Powerbanks mit bis zu 20 000 mAh

Kein Micro-USB-Anschluss: Das schränkt die universelle Verwendung eines Zusatz-Akkus ein. Im Bild: bti GoStick. Kein Micro-USB-Anschluss: Das schränkt die universelle Verwendung eines Zusatz-Akkus ein. Im Bild: bti GoStick.
Bild: teltarif.de
Auf dem Markt sind mittlerweile eine ganze Reihe externer Zusatz-Akkus verfügbar. Dabei bleiben die Preise selbst bei den stärksten Produkten meist deutlich unterhalb der psychologisch wichtigen Marke von 100 Euro. Kleinere Exemplare mit bis zu 2500 mAh sind offenkundig für den gelegentlichen mobilen Einsatz gedacht. Eine solche Ladung reicht aber meist nicht aus, um ein Smartphone zweimal vollständig aufzuladen.

Größere Powerbanks verfügen oft über mehrere vollwertige USB-Anschlüsse. Zum Beispiel verfügt das Top-Modell des Herstellers EasyAcc neben 12 000 mAh auch über 4 USB-Steckplätze. Damit kann dann fast ein kleines Büro mit zusätzlichem Strom versorgt werden. Die Kosten sind hier aber auch deutlich höher: Der empfohlene Verkaufspreis liegt hier bei 90 Euro - der effektive Verkaufspreis ist aber bei einigen Online-Händlern niedriger. Allerdings ist zu beachten, dass Zusatz-Akkus umso weniger Leistung pro Gerät abgeben, je mehr Geräte angeschlossen sind.

Lädt ein Smartphone und bezieht gleichzeitig Strom aus der Steckdose: Das Choiix Akkupack. Lädt ein Smartphone und bezieht gleichzeitig Strom aus der Steckdose: Das Choiix Akkupack.
Bild: teltarif.de
Der Markt gibt auch noch größere Powerbanks her. So gibt es Akku-Packs mit der Kapazität von 20 000 mAh. Solch große tragbaren Zusatz-Akkus sind dann aber kaum noch mobil einsetzbar. Wer möglichst wenig Kabel und Gehäuse mit sich herumtragen möchte, sollte nach Smartphone-Hüllen mit integriertem Akku Ausschau halten. Hier hat sich vor allem rund um das iPhone eine umfangreiche Zubehörindustrie etabliert. Diese Spezialhüllen verlängern die Laufzeit spürbar und fallen im Betrieb nur durch ihr etwas höheres Gewicht auf. Allerdings sind sie nicht universell einsetzbar, denn für jedes Smartphone-Modell muss eine eigene Hülle angeschafft werden.

Alternativen: Zweit-Akku und Solar-Ladegerät

Gegenüber einem Zweitakku haben die externen Akku-Packs deutliche Vorteile. Das Gerät muss nicht erst heruntergefahren und geöffnet werden, um den leeren Akku gegen einen aufgeladenen zu ersetzen. Zudem: Bei einem Akku-Wechsel wird das Gerät zwangsläufig ausgeschaltet. Außerdem ist ein Akku-Wechsel gar nicht bei jedem Handy oder Smartphone möglich: Viele Geräte setzen heute auf fest eingebaute Akkus. Der Nachteil einer Powerbank ist allerdings, dass Smartphone und Zusatzakku mit einem Kabel verbunden werden müssen. Das schränkt natürlich wiederum die Mobilität ein. Wer einfach den Akku austauscht, kann sofort weiter arbeiten und muss keinen Kabelsalat fürchten. Für Notebooks sind die kleinen Akkus naturgemäß nicht ausgelegt.

Im Zubehörhandel gibt es nicht nur Zusatz-Akkus. So gibt es auch Ladegeräte, die ihren Strom aus Solarzellen gewinnen. Klar ist aber: Diese Lösungen benötigen viel Sonnenlicht und können schon in unseren Breiten an ihre Grenzen stoßen. Deswegen sollten die Solar-Panels zumindest ausreichend dimensioniert sein, wenn die Ladung mit Hilfe von Solarstrom erfolgversprechend sein soll. Häufig gibt es hier auch Erfahrungsberichte im Internet, die bei der Kaufentscheidung weiterhelfen können.

Für Smartphones und Tablets haben wir einige Stromspar-Tipps zusammengestellt, mit denen Sie die Laufzeit des Akkus erheblich verlängern können. Dabei ist Ausschalten die Devise: Das Display, Standort-Dienste und die Mobilfunkschnittstellen fressen viel Strom und damit wertvolle Akkukapazität.

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