Test

Motorola Milestone 2: Neues Android-Flaggschiff im Test

Motoblur-Oberfläche, schneller Prozessor und Android 2.2 an Bord
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Besser als bei Original-Android ist auch die Unterstützung des Motorola Milestone 2 für Microsoft Exchange. Stellt man beim ersten Milestone-Modell oder auch beim Google Nexus One beispielsweise immer wieder fest, dass E-Mails aus dem Exchange-Account nicht zuverlässig gelöscht, sondern zum Teil nur als gelesen markiert werden, so klappt dies bei der Neuauflage des Meilensteins ohne Probleme. Zudem lassen sich E-Mails auch in Unterordnern abspeichern, was die Original-Exchange-Applikation von Android 2.2 ebenfalls nicht anbietet.

Motorola Milestone 2

Der E-Mail-Pushdienst klappt sowohl für Google Mail, als auch für Microsoft Exchange einwandfrei. Die elektronische Post kommt in Echtzeit auf dem Handy an und der mitgelieferte 1400-mAh-Akku (gleiches Modell wie beim Milestone 1) dürfte selbst bei intensiver Nutzung mindestens einen kompletten Arbeitstag lang durchhalten.

MP3- und Internetradio-Player vorinstalliert

Startbildschirm Motorola Milestone 2 mit Startbildschirm
Foto: teltarif
Die vorinstallierte Musik-Applikation bietet nicht nur einen MP3-Player, sondern auch Zugang zu Internet-Radioprogrammen, die einen Shoutcast-Server nutzen. Hier haben die Entwickler allerdings ein wichtiges Feature vergessen: Es ist nicht möglich, manuell eine Stream-Adresse einzutragen. Als Alternative kann das Shoutcast-Verzeichnis mit Begriffen durchsucht werden.

Fremd-Software für die Webradio-Nutzung läuft noch nicht ganz ohne Probleme. Streamfurious Pro bietet bei Android 2.2 und somit auch für das Motorola Milestone 2 noch keine Unterstützung für Sender, die das gerade für mobile Nutzung optimierte Format AAC+ verwenden. Die Alternative, A Online Radio, stürzt auf dem Motorola-Neuling ab. Den gleichen Effekt hatten wir auch Anfang September bei einem Vorseriengerät des Samsung Galaxy Tab. Es könnte sich demnach um ein Froyo-Problem und weniger um einen gerätespezifischen Fehler handeln.

Gute Sprach- und Empfangsqualität

Im Vergleich zu vielen anderen Smartphones sehr gut schneidet der interne Lautsprecher des Milestone 2 ab. Das gilt einerseits für die Wiedergabe von MP3-Musik und von Webradios, andererseits aber auch für die Verwendung der Freisprech-Funktion bei Telefongesprächen. Generell wurde die Sprachqualität bei Telefonaten gegenüber dem Milestone 1 verbessert.

Die Empfangsqualität im WLAN und im Mobilfunknetz entspricht in etwa dem ersten Milestone-Modell, das sich vor allem im WLAN-Modus als sehr gut erwiesen hat. Allerdings zeigt sich ein "Antennagate-Problem" - ähnlich wie beim iPhone 4 von Apple. Je nachdem, wie man das Handy umfasst, ist vor allem die WLAN-Signalstärke schwankend. Im GSM-Bereich tritt dieser Effekt weniger stark auf.

Dank des vorinstallierten Flash-10.1-Players lassen sich beispielsweise die von Zattoo angebotenen TV-Programme über den vorinstallierten Browser ansehen. Zudem werden sich Multimedia-Fans über die gegenüber dem Milestone 1 verbesserte Kamera freuen.

Fazit: Guter Androide zum fairen Preis

Das Motorola Milestone 2 ist ein würdiger Nachfolger für das erste Modell des Smartphones. Android-Fans werden sich über die volle Unterstützung aller Froyo-Features freuen und gegenüber dem vergleichbaren HTC-Konkurrenten Desire Z bietet das Milestone 2 unter anderem einen stärkeren Prozessor und mehr internen Speicher. Schwächen des ersten Milestone wurden behoben und wer die Motoblur-Features nicht nutzen möchte, kann die sozialen Netzwerke auch auf herkömmlichem Weg nutzen.

Nicht verschwiegen werden soll eine Schwäche, über die einige Nutzer in Online-Foren berichten, die jedoch bei unserem Gerät nicht auftritt: In einigen Fällen soll das Handy im laufenden Betrieb die WLAN-Verbindung verlieren. Abhilfe ist bislang wohl nur möglich, wenn man sich Root-Zugang verschafft und einen Parameter ändern. Dabei verliert man aber auch die Hersteller-Garantie.

Das Motorola Milestone 2 kostet offiziell rund 550 Euro ohne Vertrag. Im Online-Handel findet man das Gerät aber auch schon zu Preisen um 450 Euro. Damit ist das Handy nicht teurer als sein Vorgänger zum Zeitpunkt der Markteinführung.

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