Im Test: Mobilfunknetze von Telekom, Vodafone und o2
Wie in den Vorjahren zeigte sich, dass die Telekom bundesweit betrachtet die beste LTE-Netzabdeckung hat. Dabei hat das Bonner Unternehmen auch Versorgungslücken geschlossen, die es noch im vergangenen Jahr gab. Zudem haben wir im Telekom-Netz beim diesjährigen Test auch erstmals Bekanntschaft mit dem neuen 5G-Netz gemacht - nicht weil wir bewusst entsprechend ausgebaute Standorte aufgesucht haben, sondern weil es sich eher zufällig ergeben hat.
Vodafone liegt weiter hinter der LTE-Abdeckung der Telekom zurück. Vor allem in ländlichen Regionen gibt es noch mehr weiße Flecken, die nicht oder bestenfalls mit dem GSM- oder UMTS-Netz versorgt sind. Doch auch der Düsseldorfer Netzbetreiber arbeitet weiter am Ausbau seines Netzes, wie sich beispielsweise im hessischen Spessart gezeigt hat, wo zwei LTE-Lücken, die es noch 2019 gab, mittlerweile geschlossen wurden. 5G von Vodafone hatten wir im Test nicht zur Verfügung, was genauso zufällig war wie die Tatsache, dass wir den neuen Netzstandard bei der Telekom an einigen Standorten ausmachen konnten.
Im Telefónica-Netz zeigt sich der fortschreitende LTE-Ausbau. Waren Städte und Ballungsgebiete auch vor einem Jahr in den meisten Fällen schon gut versorgt, so trifft das mittlerweile immer mehr auch auf ländliche Regionen zu. Dennoch ist der Abstand zu Vodafone und erst recht zur Telekom nach wie vor spürbar. So kann es etwa auf Überlandfahren mit dem Auto eher als in den "D-Netzen" vorkommen, dass man durch eine Region kommt, in der man mit EDGE keinen brauchbaren Internet-Zugang zur Verfügung hat.
Schnelles 5G-Netz von der Telekom
Screenshot: teltarif.de
Telekom ist Speed-Meister
Im Telekom-Netz haben wir die höchsten Datenübertragungsraten gemessen, was vor allem auch darauf zurückzuführen ist, dass wir hier auch 5G zur Verfügung hatten. Stolze 854 MBit/s im Downstream und 58,9 MBit/s im Upstream hatten wir am Berliner S-Bahnhof Yorckstraße gemessen. Die Pingzeiten lagen zwischen 20 und 26 ms. Aber auch das Telekom-Netz ist nicht unfehlbar. So zeigte es in Mainz mit Download-Raten zwischen 7,54 und 11,4 MBit/s, Upstream-Werten von 4,23 bis 6,11 MBit/s und Ansprechzeiten zwischen 25 und 38 ms deutliche Überlastungserscheinungen.
Zudem weist auch das Telekom-Netz noch Lücken auf, wie das Beispiel Fischland-Darß-Zingst in Mecklenburg-Vorpommern zeigt. Zwischen den Orten hatten wir zum Teil gar keine Netzanbindung. In anderen Fällen war nur GSM mit entsprechend langsamem EDGE-Internet verfügbar. In Zingst schaltete das Smartphone immer wieder von LTE auf UMTS um und auch auf der Autobahn 7 auf der Höhe von Hannover stand das 4G-Netz kurzzeitig nicht zur Verfügung, sodass es beim Streaming zu Aussetzern kam.
Insgesamt betrachtet leistete sich das Telekom-Netz aber nur wenige Schwächen. An neun von 26 Teststandorten hatten wir mehr als 100 MBit/s im Downstream zur Verfügung. Das war im Vodafone-Netz nur fünfmal der Fall und bei den Speedtests im Telefónica-Netz hatten wir nicht ein einziges Mal ein dreistelliges Ergebnis gemessen. Das heißt nicht, dass der o2-Internet-Zugang pauschal schlecht ist, denn kaum ein Kunde wird derart hohe Bandbreiten in der Praxis benötigen.
Auf der dritten und letzten Seite lesen Sie mehr über unsere Erfahrungen in den Netzen von Vodafone und o2.