Zusammenfassung

Im Test: Mobilfunknetze von Telekom, Vodafone und o2

Im Juni und Juli waren wir von der Ostsee bis in den Schwarz­wald unter­wegs, um unseren dies­jäh­rigen Netz­test durch­zu­führen. Wir berichten über die Ergeb­nisse bei Telekom, Voda­fone und o2.
Von / Christian Bekker

Wie in den Vorjahren zeigte sich, dass die Telekom bundes­weit betrachtet die beste LTE-Netz­ab­de­ckung hat. Dabei hat das Bonner Unter­nehmen auch Versor­gungs­lü­cken geschlossen, die es noch im vergan­genen Jahr gab. Zudem haben wir im Telekom-Netz beim dies­jäh­rigen Test auch erst­mals Bekannt­schaft mit dem neuen 5G-Netz gemacht - nicht weil wir bewusst entspre­chend ausge­baute Stand­orte aufge­sucht haben, sondern weil es sich eher zufällig ergeben hat.

Voda­fone liegt weiter hinter der LTE-Abde­ckung der Telekom zurück. Vor allem in länd­li­chen Regionen gibt es noch mehr weiße Flecken, die nicht oder besten­falls mit dem GSM- oder UMTS-Netz versorgt sind. Doch auch der Düssel­dorfer Netz­be­treiber arbeitet weiter am Ausbau seines Netzes, wie sich beispiels­weise im hessi­schen Spes­sart gezeigt hat, wo zwei LTE-Lücken, die es noch 2019 gab, mitt­ler­weile geschlossen wurden. 5G von Voda­fone hatten wir im Test nicht zur Verfü­gung, was genauso zufällig war wie die Tatsache, dass wir den neuen Netz­stan­dard bei der Telekom an einigen Stand­orten ausma­chen konnten.

Im Telefónica-Netz zeigt sich der fort­schrei­tende LTE-Ausbau. Waren Städte und Ballungs­ge­biete auch vor einem Jahr in den meisten Fällen schon gut versorgt, so trifft das mitt­ler­weile immer mehr auch auf länd­liche Regionen zu. Dennoch ist der Abstand zu Voda­fone und erst recht zur Telekom nach wie vor spürbar. So kann es etwa auf Über­land­fahren mit dem Auto eher als in den "D-Netzen" vorkommen, dass man durch eine Region kommt, in der man mit EDGE keinen brauch­baren Internet-Zugang zur Verfü­gung hat. Schnelles 5G-Netz von der Telekom Schnelles 5G-Netz von der Telekom
Screenshot: teltarif.de

Telekom ist Speed-Meister

Im Telekom-Netz haben wir die höchsten Daten­über­tra­gungs­raten gemessen, was vor allem auch darauf zurück­zu­führen ist, dass wir hier auch 5G zur Verfü­gung hatten. Stolze 854 MBit/s im Down­stream und 58,9 MBit/s im Upstream hatten wir am Berliner S-Bahnhof Yorck­straße gemessen. Die Ping­zeiten lagen zwischen 20 und 26 ms. Aber auch das Telekom-Netz ist nicht unfehlbar. So zeigte es in Mainz mit Down­load-Raten zwischen 7,54 und 11,4 MBit/s, Upstream-Werten von 4,23 bis 6,11 MBit/s und Ansprech­zeiten zwischen 25 und 38 ms deut­liche Über­las­tungs­er­schei­nungen.

Zudem weist auch das Telekom-Netz noch Lücken auf, wie das Beispiel Fisch­land-Darß-Zingst in Meck­len­burg-Vorpom­mern zeigt. Zwischen den Orten hatten wir zum Teil gar keine Netz­an­bin­dung. In anderen Fällen war nur GSM mit entspre­chend lang­samem EDGE-Internet verfügbar. In Zingst schal­tete das Smart­phone immer wieder von LTE auf UMTS um und auch auf der Auto­bahn 7 auf der Höhe von Hannover stand das 4G-Netz kurz­zeitig nicht zur Verfü­gung, sodass es beim Strea­ming zu Ausset­zern kam.

Insge­samt betrachtet leis­tete sich das Telekom-Netz aber nur wenige Schwä­chen. An neun von 26 Test­stand­orten hatten wir mehr als 100 MBit/s im Down­stream zur Verfü­gung. Das war im Voda­fone-Netz nur fünfmal der Fall und bei den Speed­tests im Telefónica-Netz hatten wir nicht ein einziges Mal ein drei­stel­liges Ergebnis gemessen. Das heißt nicht, dass der o2-Internet-Zugang pauschal schlecht ist, denn kaum ein Kunde wird derart hohe Band­breiten in der Praxis benö­tigen.

Auf der dritten und letzten Seite lesen Sie mehr über unsere Erfah­rungen in den Netzen von Voda­fone und o2.

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