Netztest

Mobiles Internet im Netz von o2 im Test

Eine Woche unterwegs mit GPRS und UMTS von o2
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Ein recht gutes Bild hinterließ o2 im Test, wenn EDGE im GSM-Netz zur Verfügung stand und wir den Internet-Zugang zwar portabel, aber nicht wirklich mobil im Auto oder in der Bahn genutzt haben. So kamen wir in Biebergemünd im hessischen Spessart, wo UMTS nicht ausgebaut ist, über EDGE auf immerhin 90 kBit/s im Downstream bzw. 56 kBit/s im Upstream. Auch hier ließen allerdings die Ansprechzeiten (760 bis 2600 ms) nicht nur im Wettbewerbervergleich zu wünschen übrig. Bis zu 3,8 MBit/s über UMTS in kleineren Städten Bis zu 3,8 MBit/s über UMTS in kleineren Städten
Foto: o2

Noch besser waren die Ergebnisse in Gebieten, in denen auch UMTS verfügbar ist, so dass die meisten anderen Kunden vermutlich über 3G surfen. In Gelnhausen konnten wir über EDGE Download-Raten von 150 bis 190 kBit/s messen. Im Upstream erreichten wir 44 bis 116 kBit/s. Die Pingzeiten lagen zwischen 720 und 1680 ms.

In Hanau stand im GSM-Netz nur GPRS ohne die EDGE-Erweiterung zur Verfügung. Hier kamen wir auf immerhin bis zu 43 kBit/s im Downstream und 55 kBit/s im Upstream. So setzte sich unsere Beobachtung aus den anderen Netzen fort, dass zumindest teilweise Uploads mit höherer Geschwindigkeit als Downloads möglich sind. Die Ansprechzeiten waren nicht schlechter als über EDGE in Gelnhausen. Unsere gemessenen Werte lagen zwischen 638 und 1644 ms.

GPRS und EDGE bei hoher Geschwindigkeit nahezu unbrauchbar

Ein ganz anderes Bild bot sich uns beim Versuch, GPRS und EDGE im o2-Netz im mobilen Betrieb bei hoher Geschwindigkeit zu nutzen. Bei Fahrten mit dem ICE von Frankfurt am Main nach Berlin und nach Freiburg im Breisgau gab es nahezu keinen Datendurchsatz, obwohl wir uns in einem Wagen mit Handy-Repeater befanden und das o2-Netz auch gut zu empfangen war. Hier war der Internet-Zugang schlicht unbrauchbar, Sprach-Anrufe konnten dagegen problemlos geführt werden.

Ähnliche Erfahrungen machten wir auch bei Fahrten in der Berliner U-Bahn. Das o2-Netz war fast immer mit gutem Pegel zu empfangen, so dass sich Telefonate mit ausreichender Qualität führen ließen. Datenübertragungen waren aber fast nicht nutzbar. Der Hintergrund für diese Einschränkung ist nicht bekannt.

HSPA+ sucht man vielerorts noch vergebens

Wie in den anderen Netzen haben wir auch bei o2 den Netzausbau unter die Lupe genommen. Das GSM-Netz des Münchener Anbieters ist den beiden großen deutschen Betreibern inzwischen ebenbürtig. Im UMTS-Bereich erreichen Telekom und Vodafone aber einen besseren Ausbaustand.

Im UMTS-Netz fällt auf, dass o2 oft noch "herkömmliches" HSPA und nicht HSPA+ einsetzt, das höhere Datenübertragungsraten ermöglichen würde. Die Telekom setzt dagegen HSPA+ bereits im gesamten UMTS-Netz ein und ermöglicht dank DC-HSPA+ - bei Nutzung eines entsprechenden Datentarifs - Downloadraten von bis zu 42 MBit/s.

LTE gibt es bei o2 für die mobile Nutzung erst ab Juli. Obwohl der Start bereits in den nächsten Wochen erfolgt, ist das 4G-Netz bislang nur punktuell zu finden - beispielsweise in München und Nürnberg. Im Rhein-Main-Gebiet und in der Berliner Innenstadt konnten wir noch keine LTE-Zelle von o2 finden.

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