Mehr Verlust

Nokia kann Megaverluste nicht stoppen

Unternehmen verkaufte 39 Prozent weniger Smartphones
Von dpa / Marc Kessler

Nokia-Krise Nokia steckt in der Krise
Foto: dpa
Der kriselnde Handy-Riese Nokia kann die Kette von Megaverlusten nicht stoppen. Im vergangenen Quartal gab es ein Minus von 1,4 Milliarden Euro, wie das finnische Unternehmen heute mitteilte. Der Umsatz fiel um 18,7 Prozent auf 7,54 Milliarden Euro.

Nokia verkauft immer weniger Smartphones

Besonders schmerzhaft sind die weiterhin sinkenden Zahlen im Smartphone-Geschäft: Der Absatz der Computer-Handys fiel um 39 Prozent auf 10,2 Millionen Geräte. Davon waren allerdings bereits vier Millionen Smartphones der neuen Lumia-Reihe mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows Phone.

Nokia-Krise Nokia steckt in der Krise
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Der Ende 2011 eingeführte Hoffnungsträger konnte sein Ergebnis im Vergleich zum ersten Quartal damit zwar verdoppeln - allerdings verkaufen die Marktführer Samsung und Apple regelmäßig 35 bis 40 Millionen Smartphones in einem Vierteljahr.

Nokia kommt nicht aus der Krise

Nokia steckt schon seit mehreren Quartalen tief in den roten Zahlen fest. Das Jahr 2011 endete mit einem Verlust von 1,16 Milliarden Euro. Allein im vergangenen Vierteljahr gab es ein Minus von 929 Millionen Euro. Konzernchef Stephen Elop setzte im Juni ein drastisches Sparprogramm mit dem Abbau von 10 000 Arbeitsplätzen in Gang. Geschlossen wird unter anderem der Forschungsstandort in Ulm.

Nokia-Aktie dennoch im Plus

Die zuletzt arg gebeutelte Nokia-Aktie legte nach den Quartalszahlen um mehr als 16 Prozent auf 1,60 Euro zu. Allerdings hat das Papier seit Jahresbeginn auch damit noch rund 60 Prozent seines Werts verloren. Nokia hatte im vergangenen Jahr den Wechsel von seiner betagten Symbian-Plattform zu Windows Phone beschlossen. Microsoft unterstützt den Partner mit 250 Millionen Dollar pro Quartal, zugleich muss Nokia aber Lizenzen für Windows Phone bezahlen.

Kampf an mehreren Fronten

Nokia gab mehr als ein Jahrzehnt den Ton in der Handy-Branche ab, bis das iPhone von Apple und das Google-Betriebssystem Android die Smartphone-Revolution einleiteten. In den vergangenen Jahren konnten sich die Finnen noch auf ihre starke Stellung bei einfachen Mobiltelefonen verlassen, inzwischen bekommen sie aber auch hier immer mehr Konkurrenz. Anfang des Jahres stieß Samsung Nokia vom Thron des weltgrößten Handy-Herstellers.

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