GSM-R

Handy-Problem legte Zugverkehr in Norwegen lahm

GSM-R-Ausfall sorgte für dreistündigen Bahn-Komplettausfall
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Ungläubiges Staunen und Zorn bei Zehntausenden Oster-Reisenden in Norwegen: Weil der Handy-Kontakt zwischen Zugführern und Leitzentralen nicht funktionierte, lag am Montagabend der komplette Bahnverkehr in dem skandinavischen Land ab 18.30 Uhr drei Stunden lang still. Erst als die defekte Stromversorgung für zwei zentrale Server in Trondheim nach drei Stunden ausgebessert war, durften die Züge wieder anfahren.

Bei der staatlichen Bahnaufsicht herrschte auch einen Tag später noch Verblüffung über die landesweiten Auswirkungen eines relativ begrenzten Mobilfunk-Problems. "So etwas haben wir noch nie erlebt", meinte Behördensprecher Kjell Bakken in der Zeitung Aftenposten.

Nach dem Ausfall der Kommunikation über das Handy-Netz habe es aber keine andere Möglichkeit gegeben, als entsprechend den Vorschriften alle Züge landesweit zum nächsten Bahnhof zu rufen und sie dort stehen zu lassen. Der norwegische Bahnverkehr war von 18.30 bis kurz vor 21.30 Uhr komplett gestoppt. Gesperrte Gleise 3 Stunden kein Bahnverkehr in Norwegen wegen GSM-R-Ausfall
Symbolfoto: dpa

Vergangenes Jahr auch Ausfall in Deutschland

Die verantwortliche Bahngesellschaft NSB kündigte eine genaue Untersuchung darüber an, warum die Behebung des Fehlers so lange gedauert und kein Ersatzsystem zur Verfügung gestanden habe. Das GSM-R-Netz ist eigens für die Kommunikation im Bahnverkehr entlang dem kompletten Gleisnetz installiert.

Empörte Passagiere auf dem Weg in die Osterferien zeigten wenig Verständnis. "Die müssen doch ein Reservesystem haben. Aber es wird bei der Bahn sowieso alles seit 30 Jahren immer schlechter", beschwerte sich der Reisende Terje Thomassen, ebenfalls in "Aftenposten". Der Norweger wollte von der Hauptstadt nach Lillestrøm, musste am Abend wie zahllose andere Leidtragende in Oslo stundenlang warten und gab nach anderthalb Stunden auf. Er ging wieder nach Hause.

Auch in Deutschland gab es vergangenes Jahr Probleme mit dem bahneigenen GSM-R-Netz. Nach einem Blitzeinschlag kam es zu größeren Verspätungen im Netz.

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