Netzverlust

National Roaming: Kurzzeitig "kein Netz" statt "zwei Netze"

Wir berichten über die Hintergründe des kurzzeitigen Netzverlusts, den E-Plus- und o2-Kunden hin und wieder beklagen. Zudem zeigen wir auf, wie sich dieser Fehler längerfristig wieder behebt.
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Probleme beim National Roaming Probleme beim National Roaming
Foto: Telefónica, Screenshot: teltarif.de
Seit dem Frühjahr bieten die Telefónica-Netze E-Plus und o2 das National Roaming an. Seitdem haben o2-Kunden die Möglichkeit, UMTS von E-Plus mitzunutzen. Umgekehrt besteht Besitzer einer E-Plus-SIM die Option, auch das 3G-Netz von o2 einzusetzen. Das klappt in den meisten Fällen sehr gut, wie auch Tests der teltarif.de-Redaktion gezeigt haben.

Nach wie vor beklagen Besitzer einiger Blackberry- sowie Nokia/Microsoft-Lumia-Handys, dass das National Roaming mit ihren Geräten nicht funktioniert. Allerdings handelt es sich anders als von der Telefónica-Pressestelle mitgeteilt nicht etwa um einen Anzeigefehler. Das hat sich auch im Test von teltarif.de mit verschiedenen Blackberry-Smartphones gezeigt.

Netzverlust nach GSM-Roaming während eines Telefonats

Probleme beim National Roaming Probleme beim National Roaming
Foto: Telefónica, Screenshot: teltarif.de
Verschiedene Leser melden aber auch ein ganz anderes Problem, das uns bereits bei unserem ersten National-Roaming-Test im Februar aufgefallen ist: Zwar ist die Mitnutzung des GSM-Netzes der jeweils anderen Telefónica-Marke nicht vorgesehen. Beginnt aber beispielsweise ein o2-Kunde ein Telefonat, während er im UMTS-Netz von E-Plus eingebucht ist, und verliert er während des Gesprächs den Kontakt zum 3G-Netz, so wird der Anruf unterbrechungsfrei im GSM-Netz von E-Plus fortgesetzt.

Nach Ende des Telefonats bucht sich das Handy sofort aus dem GSM-Roaming-Netz aus. Normalerweise dauert es nur wenige Sekunden, bis das Gerät wieder Kontakt mit dem Heimatnetz oder - sofern am Aufenthaltsort verfügbar - mit dem UMTS-Netz der jeweils anderen Telefónica-Marke aufnimmt. Leser berichteten nun aber, dass es bei ihnen teilweise längere Zeit dauert, bis sich das Handy wieder ins Netz einbucht. Zwischenzeitlich ist der Nutzer auf seinem Mobilfunkanschluss nicht erreichbar.

Wir haben versucht, den Effekt zu reproduzieren. Dabei stellte sich heraus, dass es offenbar auch vom verwendeten Endgerät abhängig ist, wie lange die Netzsuche dauert. Offenbar suchen verschiedene Handy-Modelle unterschiedlich oft nach den verfügbaren Netzen. Dazu kommt natürlich der Mobilfunkempfang am jeweiligen Aufenthaltsort des Kunden.

Vergleichbare Effekte auch beim International Roaming

National Roaming während eines Telefonats auch im GSM-Netz National Roaming während eines Telefonats auch im GSM-Netz
Foto: teltarif.de
Ähnliche Effekte sind auch im International Roaming zu beobachten, wenn man beispielsweise nach Deutschland zurückkehrt. So wird der Empfang des zuvor genutzten Roamingnetzes zunächst immer schlechter, bis sich das Gerät schließlich ganz ausbucht. Nun kommt es vor, dass das Heimatnetz innerhalb von Sekundenbruchteilen wieder empfangen wird. In manchen Fällen kann es aber auch mehrere Minuten dauern.

Auch zu Zeiten, als o2-Kunden noch National Roaming im Mobilfunknetz der Deutschen Telekom nutzen konnten, gab es solche kurzzeitigen "Funklöcher" - nämlich immer dann, wenn ein Kunde während eines Anrufs im Telekom-Netz in ein Gebiet gefahren ist, in dem das Roaming gesperrt war. Das Telefonat konnte im Telekom-Netz uneingeschränkt fortgesetzt werden. Nach Gesprächsende buchte sich das Handy aus dem Netz aus, der Nutzer war kurzzeitig telefonisch nicht erreichbar, bevor - sofern am Aufenthaltsort vorhanden - der Kontakt mit dem o2-Netz aufgenommen wurde.

Lösung ist die langfristige Netz-Zusammenlegung

Im Falle des National Roamings von E-Plus und o2 wird sich das Problem aber längerfristig automatisch erledigen. Spätestens wenn die Netze der beiden Telefónica-Marken zusammengelegt wurden buchen sich die Handys nach einem Gespräch natürlich nicht mehr aus dem GSM-Netz aus, da dessen Nutzung dann nicht mehr gesperrt, sondern ganz offiziell vorgesehen ist.

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