Telekom-Personalie

Update: Dr. Ferri Abolhassan leitet T-Systems

Jetzt ist es offi­ziell: Dr. Ferri Abol­hassan wird ab 2024 Chef der Telekom System­kunden-Tochter T-Systems. Sein Nach­folger als Telekom-Service-Chef ist noch unbe­kannt.
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Bei der Telekom-System­kunden-Tochter T-Systems gibt es zum Jahres­wechsel einen Führungs­wechsel. Der Bericht der gewöhn­lich gut infor­mierte Wirt­schafts­zei­tung Handels­blatt wurde heute Morgen von der Deut­schen Telekom offi­ziell bestä­tigt.

Adel Al-Saleh wech­selt zu SES (Astra) nach Luxem­burg

Adel Al-Saleh wird CEO des Satel­liten-Betrei­bers SES (Luxem­burg), der beispiels­weise den TV-Satel­liten Astra betreibt. Der US-Ameri­kaner, der die IT-Tochter der Deut­schen Telekom seit 2018 führte, war auch Mitglied des Telekom-Konzern­vor­stands.

Frank Appel, Aufsichts­rats­vor­sit­zender der Deut­schen Telekom, dankte Adel Al-Saleh „für seine erfolg­reiche Arbeit im Rahmen der Trans­for­mation von T-Systems". Und weiter: "Mit Ferri Abol­hassan haben wir einen ausge­wie­senen Experten in Sachen Digi­tali­sie­rung, Cloud, Secu­rity und AI für diese anspruchs­volle Tätig­keit gefunden. Er kennt die T-Systems durch seine lang­jäh­rige Tätig­keit als Geschäfts­führer und bringt - durch über 20 Jahre Erfah­rung im Bereich IT - das nötige Fach­wissen mit, um die Arbeit von Adel Al-Saleh erfolg­reich fort­führen zu können.“

Vorstands­vor­sit­zender Tim Höttges dankte Adel für seine Arbeit und sein Enga­gement, mit dem er die schwie­rige Trans­for­mation der letzten Jahre gemeis­tert hatte. T-Systems habe heute "eine klare Stra­tegie" und sei für weiteres Wachstum gerüstet, woran Ferri anknüpfen werde und damit für Konti­nuität stehe, die Aufgabe sei anspruchs­voll. Abol­hassan habe "in den vergan­genen sieben Jahren den Kunden­ser­vice der Deut­schen Telekom zum besten Service in Deutsch­land entwi­ckelt". Die Zahl der Kunden­beschwerden sank, seit Ferri die Leitung über­nommen hat, um über 90 Prozent, lobte Höttges sein neues Vorstands­mit­glied.

Über­raschender Wechsel

Für die Szene kam der Wechsel relativ über­raschend. Al-Salehs Vertrag war erst zum Jahres­anfang um fünf Jahre verlän­gert worden und hätte regulär 2027 geendet.

Im Konzern galt T-Systems bereits unter Al-Salehs Vorgänger Rein­hard Clemens als Sorgen­kind, das Jahr für Jahr Millionen "verbrannte". Trotz zahl­rei­cher Reformen vermel­dete das Unter­nehmen für 2022 einen Verlust (Ebit) in Höhe von 110 Millionen Euro.

Zuletzt zeich­nete sich indes eine Trend­wende ab. In den vergan­genen Jahren bekam in der Öffent­lich­keit vor allem die popu­läre Corona-Warn-App, die T-Systems gemeinsam mit SAP entwi­ckelt hatte, viel Aufmerk­sam­keit. Sie gilt trotz hoher Kosten als Erfolg.

Von Kennern geschätzt

Kenner schätzten die ruhige aber bestimmte Art von Al-Saleh. Das Problem bei T-Systems waren viele Jahre aufwen­dige Groß­pro­jekte und Groß­kunden, wo es auf die Kosten im Detail wenig ankam. Viele Bereiche wurden umor­gani­siert oder einge­stellt. Ein stän­diger Tech­nolo­gie­wandel erlaubte es inzwi­schen, anste­hende Probleme und Aufgaben mit güns­tigerer, bereits vorhan­dener Hard­ware und mit inter­natio­nalen Firmen zu lösen, die aufgrund gerin­gerer Lohn­kosten güns­tiger arbeiten können.

Wer Dr. Abol­hassan als Chef des Telekom-Service- und Vertriebs­berei­ches folgen könnte, ist derzeit noch nicht bekannt.

Im Telekom-Unter­neh­mens­bereich Geschäfts­kunden hat der bishe­rige Finanz­chef das Kommando über­nommen.

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