Radfahr-Navis

Radfahren & Navigation: Ein Erfahrungsbericht

Wie Fahrradtouren mit Navigation angenehmer werden
Von Thorsten Neuhetzki

Eine Herausforderung war jedoch, die Sprachanweisungen beim Radfahren auch mitzubekommen. Sicher: Ich hätte mir eine Halterung an den Lenker machen können und dann die App einfach reden lassen können. Im Stadtverkehr ist jedoch kaum etwas davon zu hören und im ländlichen Bereich dürfte es etwas befremdlich wirken, wenn das Fahrrad des Radtouristen plötzlich redet. Zudem stellt sich irgendwann bei jedem Smartphone mit GPS-Nutzung die Stromfrage. Das Headset lässt sich auch in den Lüftungsschlitzen des Fahrradhelms unterbringen Das Headset lässt sich auch in den Lüftungsschlitzen des Fahrradhelms unterbringen
Foto: teltarif.de

Meine Ausrüstung sieht daher vor, dass sich das Smartphone zusammen mit einem Powerakku, der locker ein bis zwei Tage ausreicht, in der Satteltasche befindet. Von dort sendet es die Anweisungen per Bluetooth auf ein Bluetooth-Headset. Da die normalen Bügel-Headsets jedoch beim Radfahren aufgrund von huckeligen Wegen und einem Helm eher hinderlich sind, habe ich mir mit dem Hama Bluetooth-Headset Duo-Stereo [Link entfernt] ein Headset gekauft, an dem sich auch normale Kopfhörer anschließen lassen. So lässt sich das eigentliche Headset hinten in den Fahrrad-Trikot-Taschen oder aber in den Lüftungsschlitzen des Helmes unterbringen und in einem Ohr befindet sich ein In-Ear-Kopfhörer, auf dem die Routenanweisungen zu hören sind.

Outdoor-Navi hat mich nicht überzeugt

Outdoor-Navis konnten nicht wirklich überzeugen Outdoor-Navis konnten nicht wirklich überzeugen
Foto: teltarif.de
Diverse Anbieter bieten auch echte Outdoor-Navis an. Exemplarisch habe ich das Explorist 610 von Magellan ausprobiert. Doch um es gleich vorweg zu nehmen: Glücklich geworden bin ich mit dieser Art der Navigation nicht. Die Benutzerführung der Geräte sagt mir nicht zu und das Gerät ist zu dick für jede handelsübliche universelle Fahrrad-Halterung. So hat das Outdoor-Navi auch direkt einen Sturz-Test machen dürfen - mit ein paar Schrammen am Gerät als Folge.

Genutzt habe ich es, um einen bei Komoot generierten Track auf dem Gerät anzuzeigen. So hatte ich auf dem Display die Route, die mir per Headset angesagt wurde. Größter Vorteil dieser Navis: Der enorm stromsparende Betrieb. Auch nach einer achtstündigen Fahrt war die Batterieanzeige noch voll.

Fazit: Das Non-Plus-Ultra fehlt noch

Das Smartphone kann auch an einer Halterung am Lenker befestigt werden. Allerdings ist hier das Handling mit einem Powerakku unpraktisch. Das Smartphone kann auch an einer Halterung am Lenker befestigt werden. Allerdings ist hier das Handling mit einem Powerakku unpraktisch.
Foto: teltarif.de
Mit Komoot und der Headset-Lösung habe ich eine persönliche Variante zur Navigation gefunden. Doch auch bei Komoot gibt es wie beschrieben noch viel Verbesserungsbedarf. Vor allem die Bedienung der App mit ihren Abstürzen und Abbrüchen bei Nutzung anderer Apps auf dem Handy sind enorm störend.

Egal welche App und welches System: Alleine auf die Systeme habe ich mich nie verlassen. Wer sich im Vorfeld ein wenig mit der Strecke beschäftigt und sich auch am Sonnenstand orientiert, merkt schnell, wenn irgendwas bei der Navigation falsch läuft. Wer etwa nach Norden fahren will, zur Mittagszeit aber die Sonne schon lange von rechts hat, der fährt weniger nach Norden, sondern eher in Richtung Osten.

Auf die ideale Lösung warte ich hingegen weiterhin. Leser, die entsprechende eigene Erfahrungen gesammelt haben, können diese gerne über unser Forum unter dieser Meldung teilen.

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