Teurer Schutz

Die Schutzpakete der Telekom: Teure Rettung in der Not

Wie bewegt man sich sicher im Netz? Was tun, wenn der Computer streikt? Wo kann man Hilfe holen? Beim Schutzpaket? Ob das hilft, weiß man erst, wenn es zu spät ist.
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Zwar gilt der Satz: "Ist der Ruf erst mal lädiert, lebt es sich ganz ungeniert." Im Internet kann das anders aussehen. Wenn Nutzer im Netz gemobbt werden, muss das bis zu einem gewissen Grade als "Schicksal" hingenommen werden. Wenn aber ein "privat" ins Netz gestelltes Foto von der letzten feuchtfröhlichen Party plötzlich irgendwo "öffentlich" im Netz auftaucht und die eigentlich erfolgversprechende Bewerbung im neuen Job verhindern könnte, soll die "Anti Cybermobbing" Komponente des Schutzpaketes dafür sorgen, dass die "Reputation" des Nutzers wieder hergestellt und das Bild entweder komplett gelöscht oder „wenigstens soweit verdrängt wird“, dass es keinen Schaden mehr anrichten kann.

Jährlicher Checkup

Eine Hotline damit alles optimal läuft, verspricht die Telekom, wenn man ihr Angebot bucht. Eine Hotline damit alles optimal läuft, verspricht die Telekom, wenn man ihr Angebot bucht.
Foto: telekom.de / Screenshot: teltarif.de
Schließlich bietet das Paket ein jährliches Check-Up der eigenen Sicherheitssysteme. Dabei wird überprüft, ob die Sicherheit des Heimnetzes weiterhin gewährt ist und ob bereits eingerichtete Datenbackups überhaupt noch funktionsfähig sind.

Was kostet der Spaß?

Bei der Bestellung des Digitalen Schutzpaketes wird offiziell der Preis von 8,60 Euro für ein "Digitales Schutzpaket" und 1,36 Euro für ein "Digitales Schutzpaket-Versicherungsanteil" genannt, was insgesamt 9,96 Euro ausmacht, an anderen Stellen werden als Preis 9,95 Euro genannt. Im Rahmen eine Promotion-Aktion wird das Gesamtpaket zwischen dem 1. Juni und 31. August 2018 für 6,95 Euro im Monat angeboten werden, wobei dieser Preis dann für die volle Laufzeit von 24 Monaten gilt, danach soll er wieder auf 9,95 Euro monatlich steigen.

Braucht man das?

Wer mit Computern schon Erfahrungen hat oder sich mehr oder weniger auskennt, findet viele Informationen an anderen Stellen im Netz. Einen Virenschutz haben die meisten Computeranwender bereits auf ihrem Computer in irgendeiner Form installiert. Wer seine Software regelmäßig aktuell hält, für jeden Dienst ein anderes Passwort verwendet, das aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen besteht, die auf den ersten Blick keinen Sinn ergeben, wer regelmäßig Backups speichert und sichert, wird dieses Paket wohl nicht brauchen.

Das Paket könnte für Internet-Nutzer interessant sein, die mit Computern nicht so vertraut sind und niemand in der Familie oder dem Bekanntenkreis haben, den sie im Falle eines Falles wirklich fragen können.

Welchen konkreten "Wert" die Versicherungen haben, ist schwer zu sagen, da uns die konkreten Geschäftsbedingungen nicht vorlagen. Wir wissen auch nicht, in welchen konkreten Fällen und bis zu welchen Summen diese Versicherung haftet und wo nicht.

Eine angeknackste Reputation lässt sich schwer bewerten. Welche Strategie verfolgt der Schutzdienst? Welchen Aufwand kann er leisten? Kann man das Ergebnis später auch "verifizieren"? Sprich, hat der Schutz etwas genutzt? Dinge die man schlecht "testen" kann, denn ein Schutz wirkt ja nur, wenn der Gegner nicht vorhersehen kann, was als Nächstes passieren wird.

Knackpunkt: Mindestlaufzeit 24 Monate

Wer das Schutzpaket abschließt, muss sich von vorneherein für 24 Monate verpflichten. Eine 1-3 monatige Test-Frist wie beim Norton-Paket gibt es leider nicht.

Wenn doch ein Techniker ins Haus kommen sollte und man sonst niemand kennt, lesen Sie auf der letzten Seite.

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