Paging-Dienst

(e)Skyper am Ende: Pager-Betreiber kündigt Kunden zu Ende 2013

Paging-Dienst eCityruf bleibt in Betrieb
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eCityruf gibt es in zwei Varianten, wahlweise regional oder bundesweit: Bei "Ton" piepst der Empfänger, wenn eine bestimmte Rufnummer gewählt wird, die Bedeutung muss vorher abgesprochen sein (z.B. "Bitte im Büro anrufen."). Die Preise für eCityruf starten bei 9,88 Euro monatlich (Angebot 10 für 12: etwa 98 Euro im Jahr). Ältere "Numerik"-Geräte empfangen bis zu 16 Ziffern, heute übliche alphanumerische Geräte ("Display") verstehen maximal 80 Zeichen (Buchstaben und Ziffern). Die monatlichen Grundgebühren der "Display"-Version reichen von 14,88 Euro pro Monat (148 Euro im Jahr) mit regionaler Rufzone bis 21 Euro im Monat (210 Euro im Jahr) mit bundesweiter Rufzone. Ein passender Empfänger kostet einmalig 77 (Vario 4) oder 129 Euro (Primo 3).

Der Pager Vario 4 Der Pager Vario 4
Bild: e*message
Anrufer werden nach der genutzten Vorwahl der Funkrufnummer tarifiert, aus dem Festnetz der Telekom werden für Anrufe zu 0164 oder 0168 ab 6 Cent pro Anruf berechnet. Vom Handy kann es empfindlich teurer werden, sodass ein Funkruf rund 1 bis 2 Euro (und mehr) kosten kann. Kunden der Telekom können als einzige eine SMS an einen Pager schicken, hierfür werden 19 bis 29 Cent (ja nach Tarif und Anbieter) pro Nachricht berechnet, sofern der Telekom-Mobilfunk-Kunde (oder eines Service-Providers im Telekom-Netz) keine Dritt-Anbieter-Sperre (Mehrwertdienste) eingerichtet hat. Bei verschiedenen Discountern ist die Dritt-Anbieter-Sperre, die vor teuren "Klingelton-Abos" schützen soll, automatisch gesetzt.

Skyper: Vorstellung auf der CeBIT 1996

Die Jugend lauschte verzückt auf der Messe CeBIT Home im Jahr 1996 der Boy-Band Backstreet Boys, als die damalige DeTeMobil/T-Mobile (heute Deutsche Telekom) den Funkrufdienst "Skyper" startete. Skyper war damals eine Mischung aus Information und persönlicher Erreichbarkeit. Wetternachrichten, Börsenkurse, Sportinfos, Nachrichten-Schlagzeilen und vieles mehr wurde über das Funkrufnetz der Deutschen Telekom ausgestrahlt, parallel dazu konnte der Geräteinhaber unter einer eigenen Pager-Rufnummer angefunkt werden: Wahlweise bis zu 80 Zeichen Text oder 16 Ziffern waren in einer persönlichen Nachricht ("Friendly News") möglich. Anfangs waren Skyper-Empfänger parallel auch über die günstigere Cityruf-Vorwahl erreichbar, weil man bei T-Mobile absolut sicher gehen wollte, dass alles korrekt funktionierte.

Die Geräte mussten durchweg angemeldet und freigeschaltet werden. Eine monatliche oder jährliche Grundgebühr wurde nur für den Nachrichtenteil erhoben, als reiner Funkrufempfänger war Skyper für den Inhaber kostenfrei. Drei Basis­nachrichten­programme mit viel Eigenwerbung gabs kostenlos dazu. Wer einen Skyper anfunken wollte, musste zu besonders hohen Funkruftarifen seine Nachricht aufgeben, insbesondere aus dem Mobilfunk konnten bis zu 3 Euro pro Funkruf berechnet werden. Anfangs gehörte zu jedem Funkrufempfänger auch eine Sprachmailbox dazu, die man auf Wunsch direkt anrufen konnte; neue Nachrichten lösten einen Alarm aus.

Skyper schon 1999 von T-Mobile verkauft

Ende 1999 verkaufte die T-Mobile ihre in die Q-Business ausgelagerten Funkruf-Aktivitäten an das Berliner Unternehmen e*message, also Cityruf, Skyper und Scall. Während der damalige Cityruf und heutige e*Cityruf-Dienst weiter betrieben wird, wurde der grundgebührfreie Funkrufdienst "eScall" recht bald eingestellt, nur "eSkyper" lief noch eine Zeit lang weiter, es gab sogar eine Neuauflage mit einem anderen Endgerät, das aber keinerlei persönliche Nachrichten direkt an den Nutzer mehr erlaubte.

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