Schneller Bauen

Rahmenabkommen beschleunigt Netzausbau in Sachsen

Mit einem Rahmen­ab­kommen könnte der Mobil­funk-Netz­ausbau in Sachsen deut­lich schneller voran­kommen, weil Grund­satz­fragen nun gene­rell gere­gelt sind.
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Der Minis­ter­prä­si­dent des Bundes­landes Sachsen, Michael Kret­schmer (CDU), und der Geschäfts­führer der DMFG Deut­sche Funk­turm GmbH, Bruno Jacob­feu­er­born, haben heute in Berlin eine Rahmen­ver­ein­ba­rung zur Bereit­stel­lung staat­li­cher Liegen­schaften für den Ausbau der Mobil­funk­netze unter­zeichnet. Damit soll das Verfahren zum Ausbau einer leis­tungs­fä­higen und flächen­de­ckenden Mobil­funk-Infra­struktur beschleu­nigt werden.

Neue Wege in Sachsen

Mit gehörigem Sicherheitsabstand: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretzschmer (links) und der CEO der Deutschen Funkturm Bruno Jacobfeuerborn (rechts) Mit gehörigem Sicherheitsabstand: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretzschmer (links) und der CEO der Deutschen Funkturm Bruno Jacobfeuerborn (rechts)
Foto: Deutsche Telekom / DFMG
Michael Kret­schmer erklärt, um was es geht: „Sachsen geht beim Mobil­funk­ausbau neue Wege. Als erstes Bundes­land schließen wir mit der Deut­schen Funk­turm eine Rahmen­ver­ein­ba­rung zur Nutzung staat­li­cher Liegen­schaften ab. Dies ist ein weiterer wich­tiger Schritt zu einer flächen­de­ckenden Mobil­funk­ab­de­ckung sowie einem zügigen Ausbau des 4G/5G-Netzes in Sachsen. Für den länd­li­chen Raum schaffen wir beson­dere Anreize zur Schlie­ßung weißer Flecken.“

Für Bruno Jacob­feu­er­born kann die DFMG durch diese Verein­ba­rung "in Sachsen den Mobil­funk­ausbau schneller voran­treiben. Die aktu­elle Corona-Situa­tion zeigt, wie wichtig eine verläss­liche und leis­tungs­fä­hige Kommu­ni­ka­ti­ons­in­fra­struktur ist. Die Nutzung staat­li­cher Flächen hilft uns, den Netz­ausbau zu beschleu­nigen und die Mobil­funk­an­bieter dabei zu unter­stützen, Tele­fonie und schnelles mobiles Internet zu mehr Menschen im Frei­staat zu bringen.“

Eine Rahmen­ver­ein­ba­rung statt Einzel­lö­sungen

Die Rahmen­ver­ein­ba­rung löst die bishe­rige kompli­zierte Einzel­ver­trags­re­ge­lung zur Nutzung von Liegen­schaften des Frei­staates Sachsen ab. Das neue Vertrags­werk umfasst Muster­miet­ver­träge für Mobil­funk­stand­orte, sowie ein einheit­li­ches Entgelt­mo­dell, und gewährt Zugriff auf die Geo-Daten der Liegen­schaften. Damit können die Abläufe über­schau­barer und schneller werden, was schon bei der Suche und der Planung bis hin zur Instal­la­tion der Mobil­funk­technik geht.

Ein Groß­teil der geeig­neten Liegen­schaften des Frei­staates befindet sich übri­gens im länd­li­chen Raum. Durch ein verein­bartes "Anreiz­system" soll es gelingen, Regionen, die keine oder unzu­rei­chende Funk­netz­ab­de­ckung im Bereich 4G/5G besitzen, besser zu versorgen. Durch das Anreiz­system und die diskri­mi­nie­rungs­freie Anmie­tung von Mobil­funkin­fra­struktur soll es für die Mobil­funk­netz­be­treiber leichter möglich werden, bisher unwirt­schaft­liche Stand­orte zu erschließen.

Stand­orte für alle Betreiber offen

Durch das neue Rahmenabkommen, können Sender in entlegenen Regionen schneller geplant und aufgebaut werden Durch das neue Rahmenabkommen, können Sender in entlegenen Regionen schneller geplant und aufgebaut werden
Foto: Deutsche Telekom / DFMG
Das Konzept zur Nutzung der landes­ei­genen Liegen­schaften des Frei­staats steht auch anderen Mobil­funk- und Infra­struk­tur­be­trei­bern (Netz­be­treiber wie Voda­fone, Telefónica, oder e*message (Funkruf), oder Ener­gie­ver­sorger, Rund­funk/TV etc.) offen.

Die Rahmen­ver­ein­ba­rung konkre­ti­siert die am 29. August 2019 unter­zeich­nete Absichts­er­klä­rung zur Bereit­stel­lung staat­li­cher Liegen­schaften für den Ausbau des Mobil­funk­netzes. Sie ist ein wich­tiger Baustein zur Umset­zung des Säch­si­schen Mobil­funk­pakts, der eben­falls am 29. August 2019 zwischen der Staats­re­gie­rung und den Mobil­funk­netz­be­trei­bern unter­zeichnet worden ist.

Wer ist die "Deut­sche Funk­turm"?

Die DFMG oder Deut­sche Funk­turm GmbH gehört zur Deut­schen Telekom Gruppe und hat 800 Mitar­beiter, die maßgeb­lich den Ausbau der Infra­struk­turen für die deut­schen Mobil­funk­an­bieter, Rund­funk­sender, Betreiber von Richt­funk­stre­cken sowie für die Funk­netze von Behörden und weiteren Insti­tu­tionen sicher­stellen. Das Unter­nehmen betreibt ein Port­folio von rund 31 200 Funk­stand­orten.

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