Berlin informiert Bürger nicht mehr über Funkzellenabfragen
Berlin hat nach Problemen beim Probebetrieb ein System beendet, mit dem Menschen erfahren konnten, ob ihr Handy bei Ermittlungen erfasst worden ist.
Das teilte Justizsenatorin Felor Badenberg (parteilos) am Mittwoch im Justizausschuss des Abgeordnetenhauses mit. Das Funkzellenabfrage-Transparenz-System (FTS) sei zum 31. Dezember 2023 deaktiviert worden.
"Technisch-betriebliche Gründe" für Einstellung
Keine Info mehr über Funkzellenabfragen in Berlin
Bild: picture alliance/dpa
Mit dem Probelauf
war im September 2021 begonnen worden. Registrierte Berlinerinnen und
Berliner konnten sich per SMS darüber informieren lassen, ob ihre
Mobilfunknummer von Strafverfolgungsbehörden abgefragt wurde.
Dass der Echt-Betrieb nun nicht startet, hat laut Badenberg "technisch-betriebliche Gründe". Während des Probelaufs war die "erforderliche Verfügbarkeit nicht durchgängig gegeben", so die Senatorin. Die Deaktivierung des Systems sei deshalb nur konsequent. Die bislang gespeicherten Rufnummern würden alle gelöscht, erklärte Badenberg. Die Berliner Datenschutzbeauftragte sei in das Projekt mit einbezogen worden.
Es bleibt also festzuhalten, dass Funkzellenabfragen im Rahmen von Ermittlungen weiterhin durchgeführt werden. Nur das Transparenz-System zur Information der Bevölkerung wird nicht weiter betrieben.
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