Ausprobiert

Skyroam im Test: Weltweit nutzbarer Roaming-Hotspot zum Einheitspreis

Auch wenn das EU-Roaming bald keine Zusatzkosten mehr verursacht: Außerhalb der EU bleibt es teuer. Wir haben den Skyroam-Hotspot für Daten-Roaming getestet, der in mehr als 100 Ländern funktioniert.
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Wichtig zu wissen ist, dass der Skyroam-Hotspot über keinen Touchscreen verfügt, der Nutzer navigiert durch das Menü im Prinzip wie bei einem alten Feature-Handy. Dazu gibt es vier Touch-Buttons, und zwar für Homescreen, Auswahl (ok), Aufwärts und Abwärts. Innerhalb geschlossener Räume ist das etwas pixelige Display gut lesbar, im Freien muss man eventuell die direkte Sonneneinstrahlung mit der Hand abschirmen, um etwas lesen zu können.

Das Menü des Hotspots beginnt mit "Service Info", hier wird angezeigt, wie viele Tagespässe noch verfügbar sind und ob gerade einer aktiv ist. Auch das bereits verbrauchte Datenvolumen wird angezeigt - nach 500 MB Highspeed-Volumen täglich wird auf 256 kBit/s gedrosselt. Im Bereich "Advanced" kann der Nutzer eine Neuverbindung mit dem Mobilfunknetzwerk anstoßen oder einen Wartungsmodus starten. Die Sektion zeigt Informationen wie Seriennummer und Firmware-Version an - an dieser Stelle kann auch eine neue Firmware-Version heruntergeladen werden.

Account-Registration bei Skyroam Account-Registration bei Skyroam
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Der Online-Account ist so gestaltet, dass er mit allen Browsern aufgerufen werden kann, die Ansicht ist für mobile Browser optimiert. Nach dem Login wird angezeigt, wie viele Datenpässe noch zur Verfügung stehen. Beim Kauf von Datenpässen über den persönlichen Account fällt auf: Will der Nutzer nur einen Pass über den Account erwerben, wird er dadurch mit 2 US-Dollar Aufpreis bestraft - der Einzelpass kostet statt 8 US-Dollar 10 Dollar. Es sind aber auch fünf Pässe für 40 Dollar, 10 Pässe für 80 Dollar oder 20 Pässe für 160 Dollar erhältlich. Auf der Webseite ist der Kauf von Einzelpässen gar nicht möglich.

Im Account kann der Kunde nun also entweder Tagespässe kaufen oder Codes von Prepaid-Guthabenkarten einlösen. In der Kaufhistorie werden alle gekauften Pässe angezeigt, unter "Payment" können die Kreditkartendaten eingegeben werden. Interessant ist auch die Möglichkeit, einen gekauften Tagespass an einen anderen Skyroam-Nutzer zu verschenken. Dazu muss man allerdings die Skyroam-ID oder die für den Dienst verwendete E-Mail-Adresse des Nutzers kennen. Registrierungsbestätigung für den Account Registrierungsbestätigung für den Account
Screenshot: teltarif.de

Verbindungs- und Geschwindigkeitstest in Deutschland & Akku

In Deutschland haben wir den Skyroam-Hotspot überwiegend im Rhein-Main-Gebiet getestet und dort bei verschiedenen Messungen eine durchschnittliche Down- und Upstreamrate von drei bis vier Megabit pro Sekunde gemessen. Der Ping lag meistens zwischen 50 und 60 Millisekunden - das geht in Ordnung. Wie immer sind die gemessene Werte abhängig von der lokalen Netzversorgung und der aktuellen Auslastung der Funkzelle.

Bei unseren Tests verlief das Surfen stets sehr flüssig, in Großstädten hatten wir manchmal je nach Tageszeit sogar einen etwas niedrigeren Ping als über einen VDSL-Anschluss am selben Ort. Im Ergebnis ging der Seitenaufbau beim Surfen per Skyroam manchmal sogar etwas flotter, Downloads dauerten natürlich länger als bei einem VDSL-Anschluss.

Nach der abgeschlossenen Account-Registrierung Nach der abgeschlossenen Account-Registrierung
Screenshot: teltarif.de
Interessanterweise stammte die uns zugewiesene IP-Adresse bei der Nutzung des Skyroam-Hotspots in Deutschland aus den Niederlanden. Damit waren auch Dienste nutzbar, die in Deutschland aufgrund einer IP-Regionssperre normalerweise nicht zugänglich sind.

Nicht vertrauen darf man auf die Aussage von Skyroam, dass der Akku acht Stunden durchhält - damit ist sicher der Standby-Betrieb gemeint. Im laufenden Betrieb - dazu noch mit mehreren Geräten - war bei uns der Akku in der Regel nach 3,5 bis 4 Stunden leer. Das ist ein gravierender Nachteil bei der Nutzung des Hotspots am Strand oder in abgelegenen Regionen. Ein Steckernetzteil oder eine Powerbank sollten also zur Energieversorgung sicherheitshalber mitgeführt werden. Nutzungsstart für einen Tagespass Nutzungsstart für einen Tagespass
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Update 14:40 Uhr: Skyroam beantwortet einige offene Fragen

Nach Erscheinen unseres Testberichts hat Skyroam nun einige der von uns bereits vor einer Woche gestellten Fragen beantwortet. Zur Frage des in Deutschland verwendeten Mobilfunknetzes schreibt eine Sprecherin: "Skyroam ist nie im Roaming (Netzbetreiber hängt von vielen Faktoren ab: wo unser Kunde momentan ist, Netzwerkqualität etc.)". Dies deutet darauf hin, dass die vSIM-Lösung jeweils kurz die Netzbetreiber-Einstellungen des Reiselandes herunterlädt, wenn der Kunde den Hotspot erstmals einschaltet. Gleichzeitig bestätigt die Sprecherin auch, dass es geplant ist, dass zukünftige Varianten des Hotspots LTE unterstützen.

Zur Bedeutung des SIM-Karten-Slots unter dem Akku schrieb uns die Sprecherin: "In dem Land, wo die SIM-Karte 'zuhause' ist, kann man Tarife und die Verbindung von der SIM-Karte nutzen. Zum Beispiel unsere Rental Partner nutzen diesen Slot für Inbound Kunden, falls sie bessere Verträge mit den lokalen Netzwerkanbietern haben." Ende des Updates.

Fazit: Außerhalb Europas mit Kostenkontrolle surfen

Der große Vorteil von Skyroam besteht darin, dass man damit fast weltweit (mit Versorgungs-Lücken in Afrika und dem Mittleren Osten) zum Einheitspreis surft, was insbesondere außerhalb der EU eine Kostensicherheit bedeutet - Kostenfallen sind aufgrund des Prepaid-Preismodells ausgeschlossen. Eine offene Frage bleibt allerdings, wie Skyroam ab Juni innerhalb der EU abrechnet.

Der Verzicht auf LTE hat Vor- und Nachteile: Einerseits wäre mit LTE die Empfangssituation in vielen Regionen sicherlich besser, allerdings ist das schmale Highspeed-Datenvolumen von 500 MB täglich dann auch schneller aufgebraucht. Ob man wirklich einen Hardware-Hotspot fürs weltweite Surfen benötigt, sei dahingestellt: Wer mit bis zu fünf Geräten gleichzeitig surfen möchte, ist mit dem Hotspot gut beraten. Wer aber nur ein Gerät mitnimmt und die heimische SIM im Ausland nicht nutzen möchte, kann sich auch eine der zahlreichen Roaming-SIMs ohne Hotspot besorgen.

Ein echter Schwachpunkt ist der integrierte Akku, der nur maximal 4 Stunden durchhält, was für einen Tag definitiv zu wenig ist.

Für ganz abgelegene Gebiete und die Weltmeere ist Skyroam nicht geeignet, weil dafür ein stationäres Mobilfunknetz verfügbar sein muss. In Gebieten ohne Mobilfunknetz kann ausschließlich über Satelliten-Telefone telefoniert beziehungsweise über Satelliten-Hotspots gesurft werden. Hierzu haben wir bereits einige Anbieter und ihre Lösungen vorgestellt.

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