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Mit der Fahrrad-App sicher durch den Großstadt-Dschungel

Diverse Anbieter suchen sichere und schöne Rad-Wege
Von Thorsten Neuhetzki mit Material von dpa

Die App gibt es zurzeit für 14 deutsche Städte sowie für Städte in sechs weiteren europäischen Ländern. "Der Ansatz ist gut, weil in die Streckenempfehlung die empirische Erfahrung der Radfahrer einfließt", erklärt von Rauch. "So wird die Crowd-Intelligenz mit genutzt, das ist ein großer Vorteil." Im Mai soll es ein Update geben - dann kann man auch die gefahrenen Strecken aufzeichnen lassen. Und man kann sich unterschiedliche Strecken anzeigen lassen - je nach Fahrradtyp und Fahrstil. Der BikeCityGuide lässt sich auch offline nutzen, das Kartenmaterial kommt vom OpenStreetMap-Projekt (OSM), erstellt in freiwilliger Mitarbeit von vielen.

Ähnliches ist bei Komoot möglich. Hier wird inzwischen Zentraleuropa als Kartenmaterial angeboten. Entsprechend sind auch die Städte mit Fahrrad-Kartenmaterial abgedeckt. Bei Komoot werden die Karten für die Route einmalig herunter geladen. Das kann auch per WLAN erfolgen. Danach ist eine Datenverbindung nur notwendig, wird die Strecke verlassen und der Nutzer muss neu navigieren. Hierfür muss der Nutzer jedoch erst eine Bestätigung auf dem Display durchführen. Das ist je nach Situation jedoch gerade auf dem Rad nicht ganz einfach.

Echte Navis speziell fürs Fahrrad

Eine Alternative zur Smartphone-App sind spezielle Navi-Geräte wie der Radcomputer Edge 810 von Garmin. Diese sind besonders gut für den Outdoor-Einsatz geeignet, allerdings mit einem Preis ab 400 Euro auch deutlich teurer.

Die Förderung des Radverkehrs sei ein Mosaikbild aus unterschiedlichen Elementen, sagt von Rauch. Neben Verbesserungen in der städtischen Infrastruktur oder der Beschilderung von Radwegen seien Informationen zur Orientierung in der Stadt ein wichtiger Beitrag. Beim ADFC in Hamburg sagt Lau, Radler-Apps könnten für einen höheren Radverkehrsanteil in den Städten sorgen, wenn sie das Radfahren in der Stadt attraktiver und facettenreicher machten. "Um diesen signifikant zu erhöhen, braucht es allerdings ganz anderer Maßnahmen. Und vor allem den ernsthaften politischen Willen zur Förderung des Radverkehrs und zu einer Verkehrswende in den Städten." Stichworte dazu seien Tempo 30 und autofreie Städte. Smartphone-Navis lassen sich nicht nur in der Großstadt einsetzen. Smartphone-Navis lassen sich nicht nur in der Großstadt einsetzen.
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki

Der BikeCityGuide veranschlagt für die Radfahrt zum Wannsee (eher gemütliche) 62 Minuten. Die Software kennt auch alle Waldwege und ist geduldig: Wenn der Radler spontan eine andere Route wählt als die vorgeschlagene, wird einfach eine neue Strecke berechnet. Am Ziel klingt die Navi-Stimme erleichtert: "Wir sind da!"

Die teltarif-Redaktion hat in der vergangenen Rad-Saison verschiedene Navigations-Möglichkeiten für Radfahrer getestet. Darunter auch das in Deutschland nicht verfügbare Google Maps Navigation für Radfahrer.

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