Handy-Updates

Softwareupdate auf dem Handy: Vor- und Nachteile

OS-Updates bringen neue Funktionen auf Smartphones
Von Christian Immler

Mit Windows Phone 7 entwickelte Microsoft ein völlig neues Handy-Betriebssystem, das mit Windows Mobile nichts mehr gemeinsam hat. Um die Verwirrung perfekt zu machen, wurde Windows Mobile 6.5 zwischenzeitlich auch noch als Windows Phone, danach als Windows Phone Classic und jetzt wieder als Windows Mobile bezeichnet. Ein Upgrade von Windows Mobile auf Windows Phone 7 ist generell nicht möglich. Die Hardwarevoraussetzungen sind zu unterschiedlich.

Bei der Vorstellung von Windows Phone 7 kündigte Steve Ballmer höchstpersönlich an, kommende Updates würden zentral von Microsoft zur Verfügung gestellt, sodass Nutzer nicht mehr darauf warten müssen, bis Gerätehersteller die notwendigen Anpassungen liefern. Was hier als geschickter Marketingvorteil gegenüber Android wirkte, wurde - wie zu erwarten - in der Praxis nicht umgesetzt. Beim ersten Windows-Phone-Update NoDo, das unter anderem die Zwischenablage (Copy&Paste) einführte, mussten Nutzer mancher Geräte und auch einiger Netzbetreiber teilweise Wochen länger warten als andere. Bei der letzten Ankündigung von Windows Phone Mango, einem noch umfangreicheren Update im Herbst 2011, wurde das Versprechen wiederholt, die neue Version an alle Geräte zeitgleich und kostenlos auszuliefern. Windows Phone 7 ist ein für Entwickler nach außen extrem verschlossenes System, hier gibt es keine inoffiziellen Updates.

Nokia-Smartphones mit Symbian OS

Updates für Symbian 5th Edition Updates für Symbian 5th Edition lassen sich direkt auf dem Handy suchen und installieren.

Screenshot: teltarif.de
Die zur Zeit noch stärkste Handyplattform Symbian, fest in der Hand von Nokia, erlebte im Lauf ihrer Geschichte verschiedene Versionsschritte. Die ersten Handys der Symbian 1st und 2nd Edition waren für die neue 3rd Edition, mit der Symbian erst zum echten Smartphone wurde, nicht leistungsfähig genug. Mit der 5th Edition führte Nokia Touchscreen-Funktionalität in Symbian ein.

Innerhalb der einzelnen Editionen lieferte Nokia immer wieder kleinere Updates für verschiedene Handymodelle. Bei aktuellen Geräten kamen diese Updates häufig, im Laufe der Zeit ließ die Motivation des Herstellers nach, die Nutzer mit neuen Versionen zu versorgen. Allerdings bestanden die ersten Updates meist darin, anfängliche Fehler eines Gerätes zu beheben, später kamen dann neue Versionen der integrierten Apps mit dazu. Wird ein Symbian-Handy nicht mehr mit Updates versorgt, ist dies für den Anwender nicht weiter tragisch, da die integrierten Apps wie z.B. Nokia Messaging (E-Mail), Browser und Nokia Maps auch einzeln in der jeweils neuesten Version zum Download angeboten werden. Dies gilt genauso für die aktuellen Betriebssystemversionen Symbian^3 und Anna.

iPhone und Blackberry

Die Plattformen iOS und RIM OS (Blackberry), verwenden eine ähnliche Updatepolitik. Beide Systeme werden jeweils ausschließlich von einem einzelnen Gerätehersteller eingesetzt, so dass es hier keinerlei Konkurrenz in Sachen neuer Funktionen und OS-Versionen gibt.

Apple liefert eine neues Betriebssystem-Version oder eben nicht. So soll die neue Betriebssystem-Version iOS 5 für iPhone 3GS, iPhone 4 sowie iPad ab Herbst für Nutzer verfügbar sein, nicht jedoch für Besitzer älterer Modelle. Inoffiziell lässt sich dieses nur über sogenannte Jailbreaks erweitern. Auch RIM liefert für seine Blackberry-Geräte hin und wieder Firmware-Updates, die dann nur für genau einen Gerätetyp gelten. Allerdings werden hier die Updates üblicherweise über die Mobilfunkprovider ausgeliefert, die häufig noch eigene Apps integrieren. Verhält sich der Netzbetreiber zu langsam, kann man die aktuellsten Updates auch direkt bei RIM herunterladen. Um sie auf von Netzbetreibern gebrandeten Geräten nutzen zu können, muss die Datei vendor.xml aus dem Downloadarchiv vor der Installation gelöscht werden.

Ähnlich wie auf dem iPhone lassen sich auch auf dem Blackberry gesperrte Funktionen inoffiziell freischalten. Das Betriebssystem verwendet sogenannte Servicebücher, die bestimmte Dienste konfigurieren oder auch erst einschalten. Neben den von RIM gelieferten Versionen passen auch Mobilfunkprovider diese Servicebücher für ihre Dienste an. Aber auch inoffizielle Entwickler beschäftigen sich regelmäßig mit der Anpassung der Blackberry-Servicebücher, um von den Providern gesperrte oder eingeschränkte Funktionen der Blackberrys freizuschalten. So lassen sich mit den passenden Servicebüchern diverse Anwendungen auch ohne Blackberry-Option im Mobilfunktarif nutzen.

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