Verluste

Spotify steigert Nutzerzahlen - und macht hohen Verlust

Obwohl die Nutzer­zahl sich bei Spotify positiv entwi­ckelt und die Schweden weiterhin vor Apple und Amazon liegen, macht der Musik-Strea­ming-Markt­führer hohe Verluste.
Von dpa /

Spotify legt Zahlen vor Spotify legt Zahlen vor
Bild: Spotify, Screenshot: teltarif.de
Der Musik­strea­ming-Markt­führer Spotify hat im Jahr 2019 trotz Konkur­renz von Apple und Amazon noch mehr Nutzer gewonnen als geplant.

Auch die Zahl der kosten­pflich­tigen Premium-Abos legte weiter zu, wie das Unter­nehmen heute in Stock­holm mitteilte. Trotz stei­gender Umsätze steckt Spotify aller­dings weiter tief in den roten Zahlen. Der Netto­verlust fiel mit 186 Millionen Euro sogar mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr.

Ange­peilt für 2020: 153 Millionen zahlende Abon­nenten

Spotify legt Zahlen vor Spotify legt Zahlen vor
Bild: Spotify, Screenshot: teltarif.de
Im vierten Quartal kam Spotify auf 271 Millionen monat­lich aktive Zuhörer und über­traf damit sein erst im Herbst ange­hobenes Ziel von bis zu 270 Millionen leicht. Im Vergleich zum Vorjah­reszeit­raum entsprach dies einem Zuwachs von 31 Prozent. Die meisten Spotify-Nutzer greifen nach wie vor auf die Gratis-Version des Dienstes mit Werbung und einem einge­schränkten Funk­tions­umfang zu. Die Zahl der zahlenden Premium-Nutzer wuchs mit 29 Prozent auf 124 Millionen nicht ganz so stark, lag aber im oberen Bereich der Ziel­spanne. Im Vergleich zum dritten Quartal belief sich der Zuwachs hier auf zehn Prozent. Apple Music hat derzeit rund 60 Millionen zahlende Abon­nenten, Amazon Music Unli­mited wuchs zuletzt auf 55 Millionen Kunden.

Im Gesamt­jahr stei­gerte Spotify seinen Umsatz zwar um fast 29 Prozent auf 6,76 Milli­arden Euro. Gestie­gene Kosten vor allem für Marke­ting und Entwick­lung ließen den opera­tiven Verlust aller­dings von 43 auf 73 Millionen Euro steigen. Im Vorjahr hatte das Unter­nehmen zudem von einer Steu­ergut­schrift profi­tiert, während es diesmal Steuern bezahlen musste. So musste Spotify beson­ders in Schweden zusätz­liche Steuern für die Ausgabe von Aktien an die Beleg­schaft bezahlen, weil sich der Akti­enkurs in 2019 positiv entwi­ckelt hatte.

Im laufenden Jahr will Spotify die Zahl der monat­lich aktive Zuhörer auf 328 bis 348 Millionen stei­gern, darunter bis zu 153 Millionen zahlende Abon­nenten. Trotz des geplanten Umsatz­wachs­tums erwartet das Unter­nehmen für das Jahr 2020 sogar einen noch höheren Verlust von bis zu 250 Millionen Euro. "2020 wird ein Inves­titi­onsjahr", heißt es in dem Brief von Spotify an die Aktio­näre.

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