Argumente

Pro & Contra: Braucht man Tablets wirklich?

Für wen sich Tablets eignen und wer sich nur einredet, sie zu brauchen
Von Thorsten Neuhetzki / Marleen Frontzeck-Hornke

Tablets: Pro & Contra Tablets: Pro & Contra
Montage: teltarif.de
iPad, iPad2, das "neue iPad", Galaxy Tabs ohne Ende und Google Nexus 7. Überall begegnen einem Tablets. Simpel gesagt sind das überdimensionale Smartphones, mit denen sich oftmals aber nicht einmal telefonieren lässt. Sie sind in der Regel zwischen 7 und 10 Zoll groß und eignen sich vor allem zum Internetsurfen und Videos anschauen. Aber auch im Business-Bereich werden die Tablets immer häufiger eingesetzt.

"Die Dinger braucht kein Mensch", sagen die einen. "Zu Hause sitze ich fast nur noch am Tablet", sagen die anderen. Die teltarif.de-Redakteure Thorsten Neuhetzki und Marleen Frontzeck haben sich mit den Argumenten auseinander gesetzt und selbst Stellung bezogen. Beide nennen ein Tablet ihr Eigen, doch die Ansichten dazu sind unterschiedlich. Welche es sind, erläutern sie in einem Pro & Contra.

Pro und Contra

Thorsten Neuhetzki
Pro
Thorsten Neuhetzki
Um es vorweg zu nehmen: Mein Tablet ist nicht mein Hauptgerät. Doch verzichten möchte ich nicht auf das Tablet und ich werde mir auch in jedem Fall wieder eines kaufen, um die Hardware zu erneuern. Das Tablet nutze ich als große Version meines Handys. Groß im Sinne von "großes Display" und "mehr Akku". Gerade auf Reisen ist mein Handy nur für den flüchtigen Blick und zum Telefonieren da. Wenn ich in der Bahn sitze und surfe, so nutze ich das Tablet. Und Videos zu Hause kommen, wenn nicht über den Laptop, in der Regel auch vom Tablet.

Zum dauerhaften Surfen sind die meisten Handys schlicht nicht gemacht. Die Akkus mit ihren 1 000 bis 1 500 mAh halten oft nicht lang genug durch, um mehrere Stunden Display- und UMTS-Betrieb durchzustehen. Aufgrund der größeren Bauform können bei Tablets auch die Akkus größer sein und haben mehr Kapazität. Das merke ich bei meinem Tablet-Akku mit knapp 4 500 mAh besonders. Ein Tag Dauerbetrieb mit GPS - kein Problem. Das Handy hingegen macht schon nach ein bis zwei Stunden spätestens schlapp. Das Tablet eignet sich somit auch als Alternative zu einem Mifi, um auch das Smartphone parallel noch mit den benötigten Daten per WLAN zu versorgen. Akkutechnisch kein Problem.

Tablets machen auch mehr Spaß aufgrund ihres größeren Displays. Handys müssen in meinen Augen handlich sein. Ein Samsung Galaxy Note oder Note 2 mit seinen 5 Zoll und mehr als Handy wäre mir persönlich zu groß. Für viele Anwendungen geht dadurch der Spaßfaktor verloren. Den gibt es dann auf dem Tablet. Aber auch hier muss, was die Display-Größe angeht, jeder seinen Favoriten finden.

Ich setze mein Tablet hauptsächlich mobil ein. Hier wäre mit ein 10-Zoll-Gerät deutlich zu groß. Ein 7-Zoll-Tab, wie ich es benutze, kann hingegen in jeder Umhängetasche, jedem Rucksack und jeder Fahrradtasche ein temporäres Zuhause finden. Bei 10 Zoll und mehr wird das schon schwerer. Wer hingegen das Tab hauptsächlich zu Hause nutzt, bei dem verstehe ich, dass der sich ein 10-Zoll-Tablet kauft - eventuell sogar ohne Mobilfunkschnittstelle.

Für mich sind Tablet eine sinnvolle Erweiterung des Smartphones - überall dort, wo ein Laptop schon wieder Overkill wäre oder schlicht nicht die Funktionen bietet. Dabei gilt aber wie beschrieben klar: Nicht jedes Tablet ist für jeden Nutzer sinnvoll.

Marleen Frontzeck
Contra
Marleen Frontzeck
Zu meinen mobilen Geräten gehört neben dem Smartphone auch ein Tablet. Während ich am Anfang noch viel damit eben mal schnell im Internet etwas nachgeschaut habe, hat sich die Nutzung nun stark abgeschwächt. Grund dafür ist, dass ich lieber zum Smartphone greife - dieses habe ich immer und fast überall mit. Es ist handlich und bietet einen großen Touchscreen - für "eben mal schnell etwas nachschauen" halt perfekt. Außerdem benötige ich dafür nur eine Hand. Auch auf Reisen oder unterwegs trage ich lieber mein Smartphone mit mir, als ein 10-Zoll-Tablet. Zumal dieses auch nicht in meine kleine Handtasche passt.

Wenn ich dauerhaft im Internet surfen möchte, dann nehme ich lieber mein Netbook oder meinen Laptop zur Hand. Diese Geräte haben wenigstens eine echte Tastatur und bieten mehr Leistung. Allerdings hält der Akku nicht solange wie bei einem Tablet. Natürlich verfügen die meisten Tablets auch über einen leistungsstärkeren Akku als ein durchschnittliches Smartphone. Allerdings muss man diese Akkus auch jeweils in Relation zur jeweiligen Gerätegröße und der Leistung des integrierten Prozessors sehen. Der Akku beim Galaxy S3 hat schon eine Kapazität von 2 100 mAh, so kann ich auch längere Zeit damit im Internet surfen oder das Gerät via Tethering als mobilen Hotspot für das Netbook nutzen. Wird dies über USB-Tethering durchgeführt, dann hat der Nutzer noch den Vorteil, dass sich das Smartphone Strom vom Netbook oder Laptop zieht - ein Problem mit dem Akku-Verbrauch gibt es in diesem Fall nicht.

Ein großes Display ist zwar schön und gut, aber mittlerweile verfügen selbst Smartphones über einen 5-Zoll-Touchscreen. Mein Galaxy S3 ist mit einem Touchscreen von 4,8 Zoll ausrüstet, während mein Tablet 10 Zoll groß ist. Es gibt natürlich auch noch 7-Zoll-Tablets, doch bei dieser Größe kann man auch gleich zu einem 5-Zoll-Smartphone greifen.

Für mich ist das Tablet somit eher zu einer "Spielerei" als zu einer wirklich Ergänzung im täglich Leben geworden. Was mir das Smartphone nicht geben kann, hole ich bei meinem Netbook oder Laptop. Das Tablet bildet aus meiner Sicht zwar das Bindeglied zwischen beiden Geräten, wird aber zum aktuellen technischen Zeitpunkt nicht mehr als eine Spielerei bleiben - weder ist es ein richtiges Arbeitsgerät, noch bietet ein Tablet den vollen Funktionsumfang eines Computers.


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