Unterwegs

Neues Telefónica-Mobilfunknetz: Test im fahrenden Auto

Wir haben untersucht, welche Probleme auf o2-Kunden im Zuge der Netzkonsolidierung von Telefónica zukommen. Dazu waren wir mit zwei Mobiltelefonen auf verschiedenen Autobahn-Abschnitten unterwegs.
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Bei einem früheren Test im ICE funktionierte hingegen eine Gesprächsübergabe aus dem konsolidierten Netz ins bisherige o2-Netz einwandfrei. Während eines weiteren Tests waren wir nach dem Gesprächsaufbau im konsolidierten Netz während der gesamten Verbindung bei E-Plus eingebucht, obwohl wir längst die Region des neuen gemeinsamen Telefónica-Netzes verlassen hatten. Erst nach Gesprächsende buchte sich das Telefon wieder ins o2-Netz ein.

Inwieweit unsere Erfahrungen auf den drei hessischen Autobahnen repräsentativ sind, ist unklar. In jedem Fall müssen o2-Kunden, die mobil im Randbereich eines konsolidierten Gebiets unterwegs sind, unserem Test zufolge je nach verwendetem Endgerät und je nach Antenne in der nächsten Zeit mit Einschränkungen bei der Telefonie rechnen, da sich die Telefone offenbar nur dann ins neue Telefónica-Netz einbuchen, wenn das alte o2-Netz überhaupt nicht mehr zu empfangen ist.

National Roaming: Umschalten zu E-Plus funktioniert schneller

Nokia 616 als Testgerät im Einsatz Nokia 616 als Testgerät im Einsatz
Foto: Nokia
Beim seit Frühjahr 2015 verfügbaren National Roaming buchen sich die Smartphones jeweils sehr schnell ins jeweils andere Telefónica-Netz um, sofern im eigenen Heimatnetz nur GSM verfügbar ist, das zweite Netz aber am Aufenthaltsort UMTS-Empfang bietet, so dass darüber ein schnellerer mobiler Internet-Zugang möglich ist.

Allerdings kommt es vor, dass sich das Smartphone für einen längeren Zeitraum nicht ins Heimatnetz umbucht, wenn dieses ebenfalls mit 3G oder sogar LTE zur Verfügung steht. Dieser Fehler besteht seit Einführung des Netzroamings und wird wohl auch nicht mehr behoben, zumal das Problem nach dem Abschluss der Zusammenlegung der bisherigen Netze von E-Plus und o2 nicht mehr auftritt.

Netzintegration soll fünf Jahre lang dauern

Ende vergangenen Jahres hatte Telefónica angekündigt, dass die Netzintegration insgesamt rund fünf Jahre Zeit in Anspruch nimmt. Für diesen Zeitraum müssen die Kunden jeweils regional mit Beeinträchtigungen rechnen, wie der Telekommunikationsdienstleister selbst eingeräumt hat. Allerdings sollen Ausfallzeiten für die Kunden so klein wie möglich gehalten werden. Bereits Mitte 2016 will Telefónica seine LTE-Netze zusammenlegen. Bislang hatte sich E-Plus beim 4G-Ausbau auf einige wenige Städte beschränkt, zumal die Düsseldorfer Telefónica-Marke für LTE nur den Frequenzbereich um 1800 MHz nutzen kann. Das LTE-Netz von o2 wird auf 800 MHz neben Städten und Ballungszentren mittlerweile verstärkt auch in ländlichen Gegenden ausgebaut.

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