LTE-Drosselung

LTE-Zuhause-Drosselung: Telekom bietet 30 GB pro Monat zusätzlich kostenfrei

Um eine Klage der Verbraucherzentrale Sachsen abzuwehren, bietet die Telekom ihren Kunden von Call&Surf via Funk an, monatlich das Internetvolumen der Mobil­funk­verträge kostenlos um bis zu 30 GB zu erhöhen. Die Drosselung der Surf­ge­schwindig­keit gibt es aber weiterhin.
Von Jennifer Buchholz

Telekom hält an Drosselung fest Telekom hält an Drosselung fest
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Um eine Klage der Verbraucher­zentrale Sachsen abzuwehren, hat die Telekom heute wegen der nicht rechts­konformen Gestaltung ihrer LTE-Zuhause-Tarife eine Lösung für ihre Kunden mit einem be­stehen­den Call & Surf via Funk-Vertrag vorgestellt.

"Die Ver­braucher­zentrale Sachsen hat im Ergebnis ihrer Abmahnung der Telekom Deutschland GmbH in den meisten Punkten obsiegt", erklärte Katja Henschler von der Ver­braucher­zentrale Sachsen.

Datenvolumen wird kurzzeitig angehoben

Der Vorschlag der Telekom sieht vor, dass alle Verbraucher mit einem bestehenden Call & Surf Comfort via Funk-Vertrag ab 2014 die Möglichkeit haben, pro Monat jeweils drei Mal 10 GB Internet in LTE-Geschwindigkeit kostenfrei hinzu zu buchen - in Summe also 30 GB pro Monat. In einer ersten Version dieses Artikel hieß es fälschlicherweise, es handele sich um drei Monate mit jeweils 10 GB. Des Weiteren hat der Mobilfunkanbieter angeboten, ab März 2014 das Nutzungs­verhalten in den LTE-Bestands­verträgen in diesem Zusammen­hang transparenter zu gestalten. Hier wird den Telekom-Kunden nun angezeigt, ob diese zubuchbare Option für ihr Nutzungs­verhalten angemessen ist.

Weiterhin beinhaltet der Vorschlag der Telekom, dass die Häufigkeit der In­an­spruch­nahme der dritten Zubuchungs­möglichkeit ermittelt wird. Infolgedessen kann dann die Begrenzung von drei Zu­buchungen gegebenenfalls noch einmal bei Bedarf angepasst werden.

Telekom hält an Drosselung fest Telekom hält an Drosselung fest
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Bereits wenige Tage nach der Abmahnung der Verbraucher­zentrale im November 2013 hatte die Telekom die Gestaltung der LTE-Zuhause-Tarife auf ihrer Homepage geändert. Entsprechend den Forderungen aus Sachsen wurden die Tarife für den Verbraucher klarer und transparenter gestaltet. Nun wird laut Verbraucherzentrale deutlicher dargestellt, dass man zum Monats­tarif schnelles Internet für ein bestimmtes Volumen erhält und nach dessen Verbrauch nur noch mit 384 kBit/s weitersurfen kann, es sei denn, man bucht kostenpflichtig weiteres schnelles Volumen hinzu.

Gesetzgeber soll Anbietern Pflichten auferlegen

Weitere Zugeständnisse gab es auch zu der Höhe der Drossel­ge­schwindigkeit. Die Verbraucherzentrale hatte der Telekom eine Frist gesetzt, sich bis zum 8. Januar 2014 zu diesem Punkt zu äußern.

Laut Urteil des LG Köln sei es bei einer Drosselung der Surf­geschwindigkeit auf 384 kBit/s für den Kunden nicht mehr möglich, die Rechte aus ihrem LTE-Zuhause-Vertrag wahrzunehmen. In dem vor wenigen Tagen statt­gefundenen Gesprächs­termin mit der Verbraucherzentrale Sachsen hatte die Telekom sich über die Aufhebung der Beschränkung jedoch ablehnend geäußert. "Die Telekom ist den Verbrauchern und Verbraucherinnen hier leider gar nicht entgegengekommen. Sie bremst die LTE-Nutzer auch weiterhin auf Schnecken­tempo ab und verweist alle diejenigen, die ihren Vertrag ab dem 5. Dezember 2013 abgeschlossen haben, auf die Möglichkeit der kostenpflichtigen Hinzubuchung", bedauert Henschler.

Die Telekom wird also ihrer Tarife weiterhin auf 384 kBit/s drosseln. In diesem Zusammenhang will sich die Verbraucher­zentrale nun mit dem Gesetzgeber in Verbindung setzten. Grund für das Vorgehen der Verbraucher­zentrale ist, dass die Telekom neben Vodafone der einzige Wettbewerber auf dem LTE-Zuhause-Markt ist. Der Verbraucher habe demnach keine wirklichen Alternativen, teilte Henschler mit. Nach Ansicht der Verbraucherzentrale muss der Gesetzgeber den Anbietern auf Grund der markt­beherrschenden Stellung bestimmte Pflichten auferlegen, wenn es um die Grund­versorgung mit dem Internet geht.

Update: Telekom bittet Kunden, mit Buchung noch zu warten

In einem Blog-Eintrag hat sich nun auch die Telekom geäußert: "Wie die kostenfreie Buchung der dreimal 10 GB vonstatten geht, wird momentan ausgearbeitet. Wir bitten Sie, im Moment noch mit derBuchung von SpeedOn zu warten, bis die schriftliche Information zur genauen Vorgehensweise bei Ihnen vorliegt."

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