Tablet-Test

Die Camangi Webstation 171 im Tablet-PC-Test

Kleineres, leichteres und günstigeres Tablet als das iPad aus Taiwan
Von Björn Brodersen

Kleiner, leichter und günstiger - die Camangi Webstation 171 stellt eine Alternative zum Apple iPad dar. Der 390 Gramm leichte Tablet-PC, der unter dem Betriebssystem Android in der Version 1.5 läuft und über einen resistiven LCD-TFT-Touchscreen bedient wird, ist jetzt hierzulande für 299 Euro erhältlich. Der mobile Zugang ins Internet kann per WLAN an Hotspots oder mit Hilfe eines UMTS-Surf-Sticks über eines der Mobilfunknetze aufgebaut werden. Zur Nutzung standortbezogener Dienste ist das Gerät mit einem GPS-Empfänger ausgerüstet. Was man mit der Camangi Webstation 171 machen kann, welche Funktionen es bietet und wie einfach es zu bedienen ist, haben wir im Test untersucht.

Zwei USB-Anschlüsse

Tablet-PC Camangi Webstation 171 Foto: teltarif.de Das Kunststoff-Gehäuse und die fast über die gesamte Front gelegte Glasoberfläche des berührungsempfindlichen Displays verleihen der Webstation einen edlen Eindruck. Bei einer Größe von nur 17,1 mal 10,2 mal 1,5 Zentimetern macht es dabei trotz der lediglich 390 Gramm Gewicht einen recht schweren Eindruck. Die Webstation ist jedoch nicht zu schwer, um den Tablet-PC gut mit der linken Hand zu halten, während die rechte Hand den Stylus über den Touchscreen führt oder die drei Menütasten am rechten Rand des Displays bedient. bei einer reinen Fingerbedienung zeigt sich der resistive Touchscreen störrisch, immer wieder öffnet man beim Scrollen aus Versehen unerwünschte Anwendungen oder Menüpunkte. Der Touchscreen misst 17,8 Zentimeter in der Diagonale, löst dabei 800 mal 480 Pixel auf und stellt 16 Millionen Farben dar.

Ein Bewegungssensor richtet in bestimmten Anwendungen wie etwa dem Browser, der Bildergalerie und dem Kalender die Bildanzeige im Hoch- oder Querformat aus, je nachdem wie das Gerät gerade gehalten wird. Multitouch unterstützt das Display der Webstation natürlich nicht. Das Display kann Inhalte hell und in natürlichen Farben darstellen. Aufgrund der vergleichsweise geringen Pixeldichte fällt jedoch die Bildqualität von vielen Videos beim Abspielen auf dem Bildschirm mangelhaft aus.

Als Anschlussmöglichkeiten gibt es sowohl einen herkömmlichen USB-Anschluss für eine externe Tastatur oder einen UMTS-Surf-Stick als auch einen Mini-USB-Anschluss zum Verbinden mit einem PC oder einem Notebook, so dass der Nutzer beispielsweise auch das bei einem neuen Handy mitgelieferten Kabel zum Datenaustausch nehmen kann. Camangi selbst liefert die Webstation ohne USB-Kabel aus, das Aufladen des Akkus über eine bestehende USB-Verbindung ist nicht möglich. Zum Lieferumfang gehört dagegen eine 8 GB große microSD-Karte - das Touchscreen-Gerät unterstützt laut dem Hersteller microSD-Karten mit bis zu 32 GB.

Langsamer Prozessor

Tablet-PC Camangi Webstation 171 Foto: teltarif.de Sobald man das Tablet in Betrieb nimmt, ist es jedoch vorbei mit dem schönen Schein. Schon das lange Booten stellt eine Geduldsprobe dar, zuweilen schien im Test das Gerät abgestürzt zu sein, so dass es erst nach Drücken der Reset-Taste wieder aktiv wurde. Der im Innern der Webstation werkelnde Marvell-Prozessor PXA303 mit 624 MHz Taktrate und 128 MB Mobile DDR und 256 MB NAND ist nicht leistungsfähig genug, um für ruckelfreie Bilder beim Videoschauen, schnelle Reaktionen des integrierten Bewegungssensors oder sich schnell öffnende Programme zu sorgen. Selbst in etlichen aktuellen Smartphones stecken inzwischen leistungsfähigere Prozessoren.

Als Betriebssystem kommt zudem zunächst die veraltete Android-Version 1.5 (Cupcake) zum Zuge mit zwei verschiedenen Startseiten-Varianten: Der Nutzer kann wählen zwischen dem klassischen Android-Design oder der Homescreen-Variante mit Widgets und Verknüpfungen für den Schnellzugriff auf Anwendungen. Das Öffnen von Anwendungen, das Laden von Webseiten, Zoom-Befehle bei Fotos oder oder Eintippen von Texten auf der virtuellen Tastatur - bei fast allen Aktivitäten zeigt sich das System schwerfällig und reagiert vergleichsweise langsam.

Das Potenzial der Android-Plattform wird auf der Webstation weiter beschnitten, indem der Nutzer keinen Zugriff auf den App-Store Android Market erhält, um zusätzliche Anwendungen sondern nur Zugang zum Camangi Market mit einer wesentlich kleiner ausfallenden Auswahl an Apps. Vorteil hier jedoch: Die zum Download bereitstehenden Applikationen sind auf das größere WVGA-Display-Format optimiert.

Kein Zugang zum Android Market

Tablet-PC Camangi Webstation 171 Foto: teltarif.de Im Camangi-eigenen App-Store finden sich etliche Gratis-Apps, beispielsweise ein Twitter-Client, ein RSS-Reader, Software zum Ansehen von Office-Dokumenten oder Spiele. Zur Registrierung für den App-Store von Camangi müssen die Nutzer lediglich einen Benutzernamen und ein Passwort sowie eine E-Mail-Adresse angeben, Kontodaten oder andere persönliche Informationen werden nicht abgefragt. Neu heruntergeladene Applikationen erscheinen automatisch auf einem der beiden Homescreens. Der Multimessenger- und VoIP-Client Fring ist vorinstalliert auf dem Tablet-PC.

Auf der zweiten Seite unseres Testberichts erfahren Sie, für welche Anwendungen die Camangi Webstation sich eignet.

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