Tablet-Test

Die Camangi Webstation 171 im Tablet-PC-Test

Kleineres, leichteres und günstigeres Tablet als das iPad aus Taiwan
Von Björn Brodersen

Auch Videos lassen sich auf dem Gerät anschauen. Die Camangi Webstation unterstützt die Videoformate MPEG-4, H.264 und 3GPP. Video-Streaming oder Flash zum Abspielen der beliebten YouTube-Videos unterstützt die Webstation mit der derzeitigen Android-Firmware nicht - bei dem Versuch wird dem Nutzer Fehlermeldung angezeigt. Die Beschränkung auf diese beiden Formate macht es sehr schwer, ohne Registrierung oder Bezahlung geeignete Video-Inhalte zum Download im Netz zu finden. Tablet-PC Camangi Webstation 171 Foto: teltarif.de

Herunterladen ließen sich im Test beispielsweise Folgen der fürs Handy-Display optimierten 100-Sekunden-Tagesschau im MPEG-4-Format, die Bilder wurden jedoch auf dem größeren Bildschirm des Tablets sehr pixelig angezeigt. Alternativ kann der Nutzer beispielsweise mit der Handy-Kamera aufgenommene Bildsequenzen problemlos Freunden auf dem größeren Display der Webstation präsentieren. Er kann sich aber auch die Mühe machen, Videos aus dem Internet selbst ins richtige Format zu kodieren. Es empfiehlt sich, über den Task-Manager andere Applikationen im Hintergrund zu schließen, um Videos möglichst flüssig auf dem Tablet-PC laufen zu lassen.

Dennoch haben wir im Test regelmäßig kurze Hänger oder Ruckler im Film erlebt, auch harmonisierte die Tonspur immer mal wieder nicht mit der Bildspur. So sorgt die Webstation trotz des großen Displays kaum für Videogenuss. Für möglichst gute Bewegtbilder-Qualität empfiehlt Camangi selbst das Herunterladen von Videos im MPEG-4-Format mit 480 mal 360 Pixel Auflösung mit bis zu 20 Bildern pro Sekunde oder mit 720 mal 480 Pixel Auflösung mit nur bis zu 12 Bildern pro Sekunde.

Akku-Ausdauer

Der Lithium-Polymer-Akku mit einer Kapazität von 4 000 mAh reicht laut Hersteller für vier Tage Standby (ohne GPS und WLAN) oder vier bis fünf Stunden Betrieb im Internet- oder Multimedia-Modus. Der Akku der Camangi Webstation ist wie beim Apple iPad nicht auswechselbar. Im Test haben wir diese Laufzeit mit laufendem Videoplayer und Surfen im Netz per WLAN-Verbindung nicht erreichen können. Im Testbetrieb schwankte zudem die Akku-Anzeige teilweise hin und her. Im Grunde genommen musste der Akku des Geräts an jedem Nutzungstag wieder aufgefrischt werden, damit es am kommenden Tag wieder einsatzbereit war.

Schwachbrüstiger Prozessor, langsames System

Tablet-PC Camangi Webstation 171 Foto: teltarif.de Der Name "Webstation" klingt schon nicht sonderlich mobil. Wie andere Tablet-PCs wie etwa das Apple iPad oder das SmartPad von 1&1 auch ist die Camangi Webstation weniger für den Einsatz unterwegs als für den Heimgebrauch zum Medienkonsum gedacht. Vor allem durch die Beschränkungen der Hardware macht die Camangi Webstation jedoch weder als Musik- noch als Videoplayer eine gute Figur. Dazu kommt, dass generell ein resistiver Bildschirm an einem Tablet-PC fehl am Platze wirkt.

Dagegen eignet sich die Camangi Webstation durchaus als E-Book-Reader oder für den Internetzugriff in einem WLAN oder - in Verbindung mit einem UMTS-Surf-Stick - über das Mobilfunknetz, solange man auf herkömmlichen Webseiten surfen oder E-Mails online checken und sich keine Videostreams anschauen möchte. Doch für einen digitalen Bilderrahmen mit integriertem Web-Browser, E-Book-Reader und Musikplayer sind knapp 300 Euro ein happiger Preis. In Zukunft soll die Camangi Webstation die Betriebsystemsversion Android 2.0, Bluetooth, natives Google Maps und auch Flash unterstützen.

Kommentar von Redakteur Björn Brodersen:
Redakteur Björn Brodersen Für einen digitalen Bilderrahmen mit integriertem Web-Browser, E-Book-Reader und Musikplayer sind knapp 300 Euro ein happiger Preis, zumal manches Smartphone in der gleichen Preisklasse einen größeren Funktionsumfang bietet. Als fingerfreundlichere Alternative mit kleinerem Display bietet sich auch der iPod Touch 3. Generation für Preise ab 180 Euro an.

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