Vor Vectoring-Entscheidung: VATM wendet sich an BNetzA-Beirat
Positionspapier des VATM
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Am morgigen Montag wird die Bundesnetzagentur dem Beirat der Behörde ihren Entscheidung-Entwurf
über den VDSL-Vectoring-Antrag der Telekom für den Hvt-Nahbereich vorstellen.
Mehrere Quellen bestätigten dieses inzwischen unserer Redaktion und damit auch
einen Bericht des Handelsblattes von dieser Woche. Und auch, wenn es erst einmal
ein Entwurf ist, der noch kommentiert werden und auch geändert werden kann, ist die
Spannung vor der Entscheidung hoch. Kurz vor der Beiratssitzung wendet sich jetzt der VATM
als Branchenverband in einem offenen Brief an die Beiratsmitglieder der Bundesnetzagentur,
um noch einmal die eigene Position darzulegen. Das Schreiben liegt der Redaktion von
teltarif.de vor.
"Einige wichtige Informationen" wolle man den Mitgliedern des Beirates vor der Sitzung zukommen lassen, heißt es in dem Anschreiben. Man sehe die "Auswirkungen einer antragsgemäßen Entscheidung" - sprich dem Zustimmen des Telekom-Antrages - als "äußerst schädlich für den Breitbandausbau" an. Dabei gehe es insbesondere um den Ausbau von Netzen auf Glasfaserbasis bis zu den Häusern oder Wohnungen der Nutzer (FTTB/FFTH).
"Kvz-VULA kein Ersatz für Vectoring-Monopol"
Positionspapier des VATM
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Dem Schreiben legt der VATM Positionspapiere bei, in denen es um zwei Punkte geht, die dem Lobby-Verband
besonders wichtig sind. Zum einen sichere das Telekom-Angebot zum Hvt-Nahbereichsausbau "keine der politisch
geforderten [...] Ausbauvorgaben in rechtlich verbindlicher Weise ab". Vielmehr diene das Telekom-Angebot (gemeint
ist der vorgelegte Vertragsentwurf einer Investitionszusage) "der Absicherung
der Telekom selbst, nicht, oder nicht zeitgerecht ausbauen
zu müssen". Nach wie vor halte man
die Berücksichtigung einer Investitions- oder Ausbauzusage eines regulierten Unternehmens im Rahmen einer
Regulierungsentscheidung der BNetzA für rechtswidrig.
Im zweiten Punkt geht es um ein von der Telekom vorgeschlagenes Ersatzprodukt (Bitstream) und das von der BNetzA ins Gespräch gebrachte VULA-Produkt (Virtual Unbundled Local Access) am Kabelverzweiger. Das Kvz-VULA-Produkt sei aus Sicht des VATM "keinesfalls ein angemessener Ersatz für die von uns aufs schärfste abgelehnte Vergabe eines Vectoring-Monopols". Ein "angemessenes VULA-Produkt" sei nur ein Ersatz für den Fall, dass Vectoring grundsätzlich weiterhin allen ausbauenden Unternehmen zur Verfügung stehe.
Ausführliche Berichterstattung durch teltarif.de am Montag
teltarif.de wird am Montag nach Bekanntgabe der Entscheidung durch die Bundesnetzagentur ausführlich über den Entwurf und die Reaktionen der betroffenen Unternehmen berichten.