Geschäftszahlen

Vodafone verliert Kunden und fällt hinter Telekom zurück

Gesamtumsatz steigt durch stabiles Datengeschäft und ARPU
Von Rita Deutschbein

Vodafone verliert Kunden und fällt hinter Telekom zurück Weniger Kunden bei Vodafone
Bild: Vodafone
Vodafone hat seine aktuellen Zahlen für das zweite Geschäfts­quartal (Bericht­zeit­raum Juli bis September) vorgelegt. Demnach konnte das Unternehmen seinen Gesamtumsatz um 3,2 Prozent auf 2,44 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahres­quartal steigern. Auch der Gesamt-Service-Umsatz stieg um 1,8 Prozent auf 2,27 Milliarden Euro. Als Wachstums­treiber agierte dabei vor allem das Daten­geschäft sowie das stabile Firmen­kunden­geschäft. Beim Daten-Umsatz ohne SMS und MMS verzeichnete Vodafone im Vergleich zum Vorjahr einen Sprung um 14,3 Prozent auf 502 Millionen Euro, der Umsatz im Geschäfts­kunden­segment stieg um 3,7 Prozent.

Vodafone verliert Kunden und fällt hinter Telekom zurück Weniger Kunden bei Vodafone
Bild: Vodafone
Der EBITDA lag im ersten Halbjahr dieses Jahres bei 1,71 Milliarden Euro und somit 3 Prozent unter dem Vorjahres­wert. Als Grund gibt Vodafone unter anderem interne Restruk­turierungs­maß­nahmen an. Die EBITDA-Marge lag mit 35,2 Prozent entsprechend unter dem Vorjahr.

Abstriche musste Vodafone auch bei der Anzahl seiner DSL- sowie Mobilfunk-Kunden machen. In beiden Bereichen sank die Zahl innerhalb eines Jahres um 4,7 Prozent auf 3,28 bzw. 35,09 Millionen. Die sinkende Zahl der Mobilfunk-Kunden erklärt das Unternehmen mit Ausbuchungen inaktiver Prepaid-Kunden. In Deutschland fällt Vodafone somit seit langem wieder hinter den Konkurrenten Telekom zurück. Dieser meldete zum 30. September 35,99 Millionen Mobilfunk-Teilnehmer - rund 900 000 mehr als Vodafone derzeit verbucht.

Im Vergleich zur sinkenden Zahl der Mobilfunk-Kunden verbesserte sich der durch­schnitt­liche Umsatz pro Kunde pro Monat (ARPU) wiederum leicht: Mit 16,4 Euro gaben die Kunden gut 5 Prozent mehr als noch im Vorjahr aus. Für den Daten- und ARPU-Anstieg sorgte insbesondere der wachsende Anteil von Smartphones im Vodafone Netz - hier verzeichnete der Mobilfunker im zweiten Quartal einen Anteil von 28,2 Prozent.

LTE-Ausbau und Netz-Modernisierung

Der LTE-Ausbau bei Vodafone geht weiter voran. Zum Ende des Quartals sind 67 Großstädte mit dem mobilen Breitband-Netz verbunden und über 55 Prozent der deutschen Fläche mit LTE versorgt. Laut Vodafone nutzen mittlerweile 232 000 Kunden den Mobilfunk-Standard LTE als Festnetz­ersatz zu Hause. Bis zum Frühjahr will Vodafone alle 81 deutschen Großstädte an das LTE-Netz anschließen. 2015 soll die neue Technologie deutschland­weit verfügbar sein.

Auch das Bestands­netz soll aufgerüstet werden und somit künftig die Qualität von Telefonaten sowie die Surf­geschwindig­keit im Netz verbessern. In den LTE-Ausbau und das Netz-Moderni­sierungs­programm investiert Vodafone laut eigenen Angaben einen zusätzlichen drei­stelligen Millionen­betrag. Insgesamt wird das Unternehmen im Geschäfts­jahr so deutlich über eine Milliarde Euro für sein Netz aufwenden.

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