Mobilfunk-Analyse

Cannstatter Wasen: Weniger Telefonate, aber schneller surfen

Der Netz­betreiber Voda­fone hat den Mobil­funk-Traffic auf dem Cannstatter Wasen ausge­wertet: Video-Calls & Foto-Grüße brauchten 30 Prozent mehr Daten
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Der Cannstatter Wasen in Stutt­gart ist nach dem Münchner Okto­ber­fest, das zweit­größte Volks­fest in Deutsch­land. Dieses Jahr haben sie mit 4,3 Millionen Menschen nicht nur so viele Besu­cher wie selten ange­zogen, sondern auch "neue Rekorde im Mobil­funk­netz" gebracht. Darauf macht der Netz­betreiber Voda­fone aufmerksam.

Stei­gerungen und Rück­gänge

Der 176. Cannstatter Wasen, nach dem Münchner Oktoberfest das zweitgrößte Volksfest in Deutschland. Der 176. Cannstatter Wasen, nach dem Münchner Oktoberfest das zweitgrößte Volksfest in Deutschland.

Foto: Picture Alliance/dpa
Es gibt aber nicht nur Stei­gerungen, sondern zugleich auch "auffäl­lige Rück­gänge" in bestimmten Berei­chen. Eine Daten-Analyse von Voda­fone zeigt: Die Wasen-Besu­cher tele­fonierten weniger und kürzer als je zuvor – und dennoch griffen sie deut­lich häufiger zum Smart­phone als in der Vergan­gen­heit: Um Fotos und Videos vom Volks­fest per WhatsApp, Insta­gram und Co. mit Freunden und Fami­lien zu teilen. Das brachte eine neuen Daten­rekord und neue Höchst­werte bei den Surf­geschwin­dig­keiten mit denen die Menschen – trotz der riesigen Menschen­massen – im Netz unter­wegs waren.

Tradi­tio­nell sind Volks­feste wie der Cannstatter Wasen dafür bekannt, dass die Besu­cher in ausge­las­sener Stim­mung mitein­ander kommu­nizieren und sich mit Freunden und Familie in Verbin­dung setzen. In der Vergan­gen­heit wurde dafür zahl­reiche Anrufe getä­tigt und Nach­richten verschickt, um sich zu verab­reden oder die Fest­stim­mung zu teilen. In diesem Jahr griffen die Beuscher jedoch deut­lich seltener zum Hörer, so die Erkennt­nisse des ältesten privaten Mobil­funk-Netz­betrei­bers in Deutsch­land.

Weniger Tele­fonate und kürzere Gespräche

Während der 17 Fest­tage des 176. Cannstatter Volks­festes führten die Besu­cher knapp 750.000 Tele­fonate – fast 100.000 weniger als noch vor einem Jahr. Im Schnitt dauerte ein Tele­fonat 58 Sekunden – und war damit sechs Sekunden kürzer als 2022. Das bedeutet nicht, dass weniger mit Freunden und Fami­lien kommu­niziert wird, die gerade nicht im Fest­zelt sind. Im Gegen­teil: Die Menschen griffen deut­lich häufiger zum Smart­phone als noch vor einem Jahr, um ihre visu­ellen Eindrücke mit Fotos und Videos direkt in den sozialen Medien, bei WhatsApp oder via FaceTime und Co. zu teilen.

Daten­ver­brauch um 30 Prozent gestiegen

Das führte im Netz von Voda­fone zu einem massiven Anstieg des Daten­ver­brauchs während des Volks­festes. Rauschten 2022 noch 47 Tera­byte Daten durchs Voda­fone-Netz, waren es dieses Mal schon 60 Tera­byte, ein Plus von fast 30 Prozent.

Trotz der stei­genden Daten­last, surften die Wasen-Besu­cher mit ihren Smart­phones ruck­elfreier und schneller als in den vergan­genen Jahren, stellte Voda­fone fest. Im Durch­schnitt sei das mit 44 Megabit pro Sekunde fast doppelt so schnell wie 2022 gewesen.

Lokale Infra­struktur verstärkt

Voda­fone hatte die Mobil­funk-Infra­struktur auf dem Fest­gelände im Vorfeld zusätz­lich verstärkt. Zum Einsatz kamen unter anderem acht soge­nannte "Lamp­sites“, also Mini-Mobil­funk­sta­tionen, die das das LTE- und das 5G-Netz direkt in die Bereiche brachten, wo sich beson­ders viele Menschen aufhielten, etwa in die Fest­zelte.

Wie sich das Netz der Telekom und von o2-Telefónica beim Münchner Okto­ber­fest geschlagen hatten, haben wir bereits berichtet.

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