Zuwachs

Oktoberfest: Telekom meldet Datenrekord

Die Wiesn (Okto­ber­fest) in München ist für alle Netz­betreiber eine Heraus­for­derung: Wie leis­tungs­fähig sind Mobil­funk­netze? Bei der Telekom flossen alleine 211 TB an Daten.
Von

Warum geht man auf das Münchner Okto­ber­fest, dort liebe­voll "Wiesn" genannt? Sicher, um Freunde zu treffen oder etwas zu erleben, Karus­sell fahren oder im Bier­zelt zu sitzen und eine Maß genießen?

Da aber nicht alle Freunde und Bekannten, Verwandten zeit­gleich mit dabei sein können, nutzt man die Gele­gen­heit, um per Handy die Außen­welt daran teil­haben zu lassen. Waren es früher nur Tele­fonate "Wir sind am Stand soundso" oder auch viele güns­tigere SMS-Nach­richten, wurden es bald Fotos, mit der Zeit immer hoch­auf­lösender, und längst sind Videos, viel­leicht sogar ein Live­stream keine Selten­heit mehr.

211 Tera­byte alleine im Telekom-Netz

Der Schauspieler Ralf Moeller (M) macht auf der Bühne des Marstall Festzelt auf dem Oktoberfest Fotos mit einem Handy. Der Schauspieler Ralf Moeller (M) macht auf der Bühne des Marstall Festzelt auf dem Oktoberfest Fotos mit einem Handy.
Foto: Picture Alliance/dpa
Wenn man nun liest, dass während der Wiesn alleine im Netz der Deut­schen Telekom 211 Tera­byte Daten (= 216.064 GB) über­tragen wurden, wird klar, was dort in etwa los war.

Die Deut­sche Telekom hat den Sprach und Daten­ver­kehr analy­siert und kann bestä­tigen, dass Social Apps wie WhatsApp, Face­book und Insta­gram weiterhin stark und weiter stärker genutzt werden.

Telekom: 4,1 Millionen Tele­fonate

Neben den 211 Tera­byte an Daten, wurden noch 4,1 Millionen Tele­fonate geführt (zur Dauer macht die Telekom keine Angaben, wir vermuten, sie waren über­wie­gend ziem­lich kurz).

Zum Vergleich: Letztes Jahr, also 2022 wurden während der gesamten Fest­zeit "nur" 165 Tera­byte über­tragen und "nur" 3,4 Millionen Tele­fonate geführt. Der Daten­ver­kehr hat sich also um rund 28 Prozent gestei­gert. Das entspricht dem allge­meinen Daten­wachstum in den mobilen Netzen.

30 Prozent Roaming-Gäste

Inter­essant: Rund 30 Prozent des Daten­umsatzes geht auf „Roamer“ zurück – das heißt durch Nutzer aus fremden Netzen, also aus dem Ausland. Kunden, die ihren Aufent­halt in Deutsch­land mit einem Besuch auf der Wiesn schmü­cken wollen und diesen per Mobil­funk "teilen" möchten.

Zum zweiten Mal 5G-Tech­nologie

Die Telekom hatte in diesem Jahr zum zweiten Mal 5G-Tech­nologie auf dem Okto­ber­fest einge­setzt und damit nach eigenen Angaben "für einen reibungs­losen Ablauf" bei der Daten­über­tra­gung gesorgt: Zehn Mobil­funk-Masten und vier Stand­orte speziell in den Bier­zelten versorgten die Gäste mit den notwen­digen Signalen. Dieses Jahr stand für alle Mobil­funk-Antennen das schnelle Frequenz­band auf 3,6 Giga­hertz zur Verfü­gung, was sich durch hohe Band­breiten auszeichnet. 5G habe einen wesent­lichen Anteil daran, dass der stark gestie­gene Mobil­funk­ver­kehr während der acht­zehn Fest­tage mühelos über­tragen werden konnte: Über 33 Prozent der Daten liefen bereits über das 5G-Netz, das von Frequenzen unter­halb von 3,6 GHz in 4G/LTE-Technik "gestützt" wird, man spricht von 5G-NSA.

Fest­netz auf der Wiesn

Und auch das von vielen längst "tot" geglaubte Fest­netz der Telekom spielte auf dem Okto­ber­fest eine wich­tige Rolle. Für die Schau­steller und Fest­wirte auf dem Fest­gelände stellte die Telekom knapp 200 Fest­netz-Anschlüsse bereit, damit die Logistik einwand­frei funk­tio­nierte. Für diesen Zweck ist das Fest­gelände mit einem unter­irdi­schen Kabel­netz ausge­stattet, das in weiser Voraus­sicht vorab verlegt wurde und nach dem Ende der Wiesen im Boden liegen bleibt.

Nach der Wiesn wird Mobil­funk abge­baut

Nach dem Ende der Wiesn müssen Zelte und Sende­masten aller Mobil­funk­netz­betreiber abge­baut werden. Nächstes Jahr im Sommer wird die Prozedur dann von neuem losgehen, dann wird die There­sien­wiese wieder aufge­rüstet, viel­leicht dann für 250 Tera­byte oder noch mehr?

Mobil­funk in der Stadt München

Auch jenseits des Okto­ber­fests sieht sich die Telekom in München "bestens gerüstet": Dort gebe es eine Versor­gung von 99,9 Prozent der Bevöl­kerung sowohl mit LTE als auch mit 5G. Insbe­son­dere auf der Frequenz 3,6 GHz (Band n78) zählt das Unter­nehmen die baye­rische Landes­haupt­stadt zu den "am besten versorgten 5G-Städten der Telekom". Die Telekom hat im Stadt­gebiet bereits rund 600 5G-High­speed-Antennen aufge­baut (also ca. 200 Stand­orte), die mit etwa 1 Gigabit pro Sekunde Daten über­tragen können.

Die Deut­sche Telekom macht Fest­netz, Mobil­funk und ... Quan­ten­tech­nologie.

Mehr zum Thema Großereignisse und Events