Themenspezial: Verbraucher & Service Werbesendung

Verbraucher­zentrale Sachsen warnt vor Vodafone-Werbung

Die Verbraucher­zentrale Sachsen warnt vor einer aktuellen Vodafone-Postsendung, die den Empfänger in die Irre führen könnte. Sie soll dazu dienen, neue Verträge an die Kunden zu bringen.
Von David Rist

Das Logo des Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland vor dem Schriftzug des Mobilfunkanbieters Vodafone an einem Vodafone-Geschäft. Ein Logo von Vodafone oder Kabel Deutschland sucht man auf der Postkarte vergebens
Bild: dpa
Wie die Verbraucher­zentrale Sachsen derzeit berichtet, verschickt Vodafone Kabel Deutschland derzeit miss­verständliche und persönlich adressierte Post­karten an seine Kunden. Miss­verständlich deshalb, weil sich Vodafone auf dem Schreiben nicht direkt zu erkennen gibt. Anstatt dessen ist die uns von der Verbraucher­zentrale Sachsen zur Verfügung gestellte Post­karte mit dem Schrift­zug "Wichtige Informationen" betitelt. Der Titel ist in den Farben Schwarz-Rot-Gold hinterlegt, ein Firmen-Logo sucht man aber vergebens. Die Verbraucher­zentrale Sachsen spricht von einer "amtlich anmutenden Aufmachung", die nicht an herkömmliche Werbung erinnern würde.

Kunden werden aufgefordert Vodafone anzurufen

Das Logo des Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland vor dem Schriftzug des Mobilfunkanbieters Vodafone an einem Vodafone-Geschäft. Ein Logo von Vodafone oder Kabel Deutschland sucht man auf der Postkarte vergebens
Bild: dpa
Auch der Text, der auf die Post­karte gedruckt ist, lässt zunächst nicht erahnen, dass es sich dabei um eine Werbe­sendung von einem Telefon- und Internet­anbieter handelt: "An Ihrer Adresse gibt es wichtige Neuerungen der Telefon- und Internet-Technologie." Ebenfalls fett gedruckt darunter befindet sich die Aufforderung deshalb bis spätestens 24.02.2017 an­zurufen. Über dem Text­feld befindet sich zudem der Aufdruck "Wiederholter Zustell­versuch", der auch wegen der angeblichen Unter­schrift darauf wie ein Post­stempel wirkt. Tatsächlich scheint es sich dabei, laut der Verbraucher­zentrale Sachsen, aber um einen Vordruck von Vodafone zu handeln.

Vorderseite der Postkarte von Vodafone Kabel Deutschland Vorderseite der Postkarte von Vodafone Kabel Deutschland
Bild: (c) Verbraucherzentrale Sachsen
Dr. Katja Henschler, Referats­leiterin TK/Medien bei der Verbraucher­zentrale Sachsen, hält das Schreiben von Vodafone rechtlich äußerst bedenklich. Bei der verschleierten Werbe­sendung würde den Kunden eine frei erfundene Frist auferlegt, die sie zum Handeln animieren soll. Das und der vertuschte Werbe­charakter der Dialog­post-Sendung wäre nach dem Wettbewerbs­recht nicht erlaubt, so Dr. Henschler weiter. Rückseite der Postkarte von Vodafone Kabel Deutschland Rückseite der Postkarte von Vodafone Kabel Deutschland
Bild: (c) Verbraucherzentrale Sachsen

Vodafone als Absender erkennbar

Wer die Werbe-Post­karte allerdings aufmerksam liest, findet zweifel­sohne auch heraus, wer der Absender dieser Sendung ist. Zwar ist der Absender auf der Vorder­seite tatsächlich sehr klein gedruckt, spätestens auf der Rückseite gibt sich das "Vodafone Kabel-Deutschland-Team" im Fließ­text als Absender zu erkennen. Auch am Fuße der Rück­seite finden sich die Firmen­daten der Vodafone Kabel Deutschland GmbH, allerdings wieder klein gedruckt. Dennoch kann man davon ausgehen, dass vor allem Kunden, die mit dem Thema wenig vertraut sind, Schwierig­keiten haben könnten, die Werbe­sendung als solche zu enttarnen.

Die Verbraucher­zentrale Sachsen hatte Vodafone bereits in der Vergangen­heit wegen miss­verständlichen Angaben bei den LTE-Internet-Tarifen angeprangert und letzt­endlich Klage eingereicht.

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