Werbefinanzierte Handytarife: Der Traum vom Gratis-Angebot
Werbefinanziert günstiger oder gar kostenlos telefonieren oder mobil surfen - das können sich viele Deutsche durchaus vorstellen. Denn der Reiz einer - idealerweise - komplett kostenfreien Dienstleistung lockt Interessenten reihenweise an - und dann, so zeigt eine Studie, wird auch die Zusendung von Werbung von den Deutschen eher akzeptiert. Die Gegenleistung muss also stimmen - doch lohnen sich solche Modelle auch für die Anbieter? Und welche Angebote gibt es derzeit noch auf dem Markt?
Gettings damals: Gutschriften oder Gratis-Leistungen für Werbe-Empfang
Der Traum vieler:
Kostenloses telefonieren oder surfen
Montage: teltarif.de
Versucht hat es auf diesem Wege die E-Plus-Gruppe, die im September 2009 - nach einigen vorab durchgeführten
Beta-Tests - mit ihrem werbefinanzierten Konzept
Gettings an den Start ging. Das Prinzip hinter Gettings:
Für den Empfang von Werbung erhielten die Nutzer wahlweise eine Gutschrift auf ihre monatliche Handyrechnung
beziehungsweise ihre Prepaid-Karte oder alternativ Frei-Minuten
beziehungsweise Frei-SMS als Gratisleistung. Dabei bot Gettings unterschiedliche
Pakete an, die sich in der Menge der versandten Werbenachrichten per SMS oder E-Mail unterschieden und für
mehr Werbeempfang auch höhere Gutschriften beziehungsweise Gratisleistungen boten.
Maximal konnten Kunden der E-Plus-Gruppe 2 Euro pro Monat oder alternativ 30 Allnet-SMS
beziehungsweise 30 Allnet-Minuten erhalten, wenn sie sich im Gegenzug mit der Zusendung von bis zu
25 Werbebotschaften pro Woche einverstanden erklärten.
Gettings heute: Standortbezogene Gutscheine und Promotions
Das alte Gettings...
Screenshot: teltarif.de
Ende August vergangenen Jahres war dann aber Schluss mit Gettings - zumindest
in der bis dahin bekannten Form. Allen bis dato angemeldeten Nutzern wurde fristgemäß gekündigt, die
E-Plus-Tochter kündigte den Start eines neuen Konzepts für den Herbst an. Das geschah dann auch Anfang
November 2010: Aus Gettings wurde nun ein location-based-service (LBS),
der via App oder per (mobilem) Aufruf der Internet-Seite Gutscheine oder Sonderaktionen von Einzelhändlern in der
Nähe des Nutzers anzeigt. Der aktuelle Standort wird dabei entweder per
GPS oder Funk-Ortung ermittelt. Bei Gettings können sich die Nutzer auch
Push-Nachrichten oder E-Mails zum Beispiel über aktuelle Promotions zusenden lassen.
...und das neue
standortbezogene Gutschein-Konzept
Screenshot: teltarif.de
War das Angebot des neuen Gettings zunächst auf die Region Rhein/Ruhr beschränkt, kann der Dienst seit April
dieses Jahres auch bundesweit genutzt werden.
Dadurch, dass die Nutzer individuelle Einstellungen (Themenwelten) vornehmen könnten und standortbezogene
Angebote erhielten, hätten die Werbebotschaften laut Gettings eine "hohe persönliche Relevanz". Das neue
Gettings kann von allen Interessenten genutzt werden und ist nicht auf Kunden der E-Plus-Gruppe beschränkt.
Andere Anbieter in direkter Konkurrenz zu Gettings
Ähnliche Dienste gibt es auf dem Markt bereits: So bieten Dienste wie Groupon, Dailydeal, Qype oder Foursquare ebenfalls kostenfreie und kostenpflichtige Gutscheine per App auf dem Smartphone. Das Prinzip der kostenpflichtigen Coupons: Meist erhält man für einen bestimmten Kaufpreis einen Gutschein oder eine Dienstleistung über einen (oft deutlich) höheren Wert. Generell gilt: Je teurer die Ware oder Dienstleistung ist, desto höher fällt in der Regel auch der erzielbare Rabatt aus.
Auf der zweiten Seite unseres heutigen Artikels erfahren Sie, welche Gratis-Leistungen das Telefónica-Programm NetzClub bietet und was sich mit dem kürzlich erfolgten Relaunch geändert hat.