Regulierung

EU: WhatsApp & Co. sollen wie Telefonfirmen reguliert werden

Smartphone-Messenger, die auch Telefondienste anbieten, sollen künftig auch Notrufe ermöglichen. Wir berichten darüber, welche weiteren Auflagen WhatsApp, Skype, Facebook und Co. künftig erfüllen sollen.
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EU will Messenger regulieren EU will Messenger regulieren
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Bereits seit einiger Zeit gibt es immer wieder Hinweise darauf, dass Messaging-Dienste wie WhatsApp, Skype oder Google Hangouts künftig in der Europäischen Union strenger reguliert werden sollen als in der Vergangenheit. Bislang gibt es für die Messenger, die heutzutage von Smartphones nicht mehr wegzudenken sind, kaum Regulierung.

Telefongesellschaften wie die Deutsche Telekom, die spanischen Telefónica oder Orange aus Frankreich fordern seit langem, dass die Messenger ähnliche Auflagen erfüllen müssen wie die Netzbetreiber. Die Messaging-Anbieter argumentieren dagegen, dass sie ihre Dienste ausschließlich im Internet anbieten und daher nicht den gleichen Auflagen unterlegen wie herkömmliche Telekommunikationskonzerne.

Genau diese Beschränkung auf Internetdienste wird von den großen Telefonkonzernen ebenfalls skeptisch gesehen. So könnten WhatsApp, Line oder Skype Geld verdienen, ohne selbst in die Netz-Infrastruktur zu investieren. Telekom, Telefónica, Orange und vergleichbare Anbieter würden derartige Investitionskosten tragen. Dem entgegnen die Messaging-Provider, dass beispielsweise mobile Datentarife erst durch ihre Dienste für die Kunden attraktiv sind.

Neuregelung schon im September

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Nun berichtet die Financial Times über einen Entwurf der EU-Kommission, bei dem es um die Überarbeitung der Telekommunikationsrichtlinien im europäischen Staatenbund geht. Der Entwurf sehe unter anderem vor, dass sich die Messaging-Dienste, die überwiegend von Anbietern mit Sitz in den USA stammen, künftig bestimmte Sicherheits- und Vertraulichkeitsregeln einhalten müssen.

Auch um finanzielle Dinge geht des dem Bericht zufolge im Regulierungsentwurf. Demnach soll unter anderem festgelegt werden, wie die Messenger-Betreiber mit den Daten ihrer Kunden Geld verdienen dürfen. Anbieter, die auch Telefongespräche vermitteln, sollen die Auflage erhalten, auch Notrufe zu ermöglichen.

Weitere Details dazu, welche Beschränkungen die EU-Kommission für die Chat-Programme mit Telefonie-Funktion einführen will, wurden aber noch nicht genannt. Die Behörde selbst hat sich bislang nicht zur anstehenden Neuregelung geäußert. Allerdings steht die Erneuerung der Regulierung im Telekommunikationsbereich bereits für September auf dem Plan. Dabei ist es noch unklar, zu welchem Zeitpunkt die Änderung in Kraft tritt.

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