DSL- und Telefon-Bundle: Welche Angebote sind am günstigsten?

Ganz andere Anforderungen hat ein Profi-Nutzer oder auch eine Familie. Hier ist nicht nur hohe Bandbreite von Nöten - auch eine Flatrate für Gespräche ins deutsche Festnetz sollte inklusive sein, damit die Telefonkosten nicht ins Unermessliche steigen. Bis zu 16 MBit/s im Downstream, die wir für unseren Preisvergleich herangezogen haben, klingen zwar viel, relativieren sich aber, wenn man sich vorstellt, dass zwei Kinder gleichzeitig auf Video-Downloadportalen surfen und im Wohnzimmer beispielsweise per Video on Demand ferngesehen wird.

Die ausgewählten Tarife kosten den Kunden monatlich zwischen 34,90 Euro und 49,95 Euro. Hier ist der große Preisunterschied insofern erstaunlich und relevant, als dass alle Pakete zunächst einmal das gleiche beinhalten: 16 MBit/s im Downstream samt Flat und mindestens eine Telefonleitung mit Festnetz-Flatrate. Lediglich im Upstream, den weiteren Telefonkosten und den weiteren Leistungsmerkmalen wie Mobilfunk-SIM oder WLAN-Flatrate gibt es Unterschiede.

Der günstigste Anbieter in unserem Vergleich ist mit knapp 5 Euro "Vorsprung" HanseNet. Enthalten ist im Alice Fun Flat ein Sprachkanal, der in größeren Städten per echter Analog-Leitung realisiert wird. In den meisten Regionen allerdings kommt NGN-Technik zum Einsatz. Das heißt, dass die Telefonie über die Breitband-Leitung realisiert wird. Es handelt sich also streng genommen um Internet-Telefonie, die jedoch nicht per SIP-Standard realisiert wird. Größter Vorteil bei HanseNet ist die kurze Vertragslaufzeit: Im Gegensatz zu allen anderen Anbietern in unserem Vergleich, die eine Vertragslaufzeit von zwei Jahren haben, muss sich der Kunde bei HanseNet nur eine Woche an den Anbieter binden. Weiterer Vorteil: Die Kunden können bis zu 4 SIM-Karten erhalten, mit denen für 15 Cent pro Minute zu allen deutschen Anschlüssen telefoniert werden kann. Gespräche zwischen HanseNet-Anschlüssen, egal ob Mobil- oder Festnetz, sind bis mindestens Ende des Jahres sogar kostenfrei.

Arcor und 1&1 preislich im Mittelfeld

Für knapp 40 Euro gibt es die Doppel-Flatrate mit bis zu 16 MBit/s Bandbreite bei Arcor und 1&1. Bei Arcor ist der Tarif All Inclusive 16 MBit/s jedoch zunächst nur bis Ende des Monats zum Preis von 39,95 Euro erhältlich, und 1&1 bietet den Surf&Phone 16000 Komplett für 39,99 Euro nur in einigen Großstädten an. In vielen anderen Städten ist der Tarif für 44,99 Euro erhältlich - 4 Cent mehr als beim freenetKomplett 16000 mit Telefon- und DSL-Flat. Bei 1&1 und freenet sind jeweils ohne monatliche Kosten Handy-Flatrates für Gespräche ins Festnetz zubuchbar, Mobilfunkgespräche kosten 29 Cent pro Minute. 1&1 realisiert sein Angebot im Netz von Vodafone, freenet nutzt das von E-Plus.

Eine Überraschung gibt es im oberen Preissegment: Versatel ist mit seinem DSL Fon Paket 16000 teurer als die Telekom mit ihrem Call&Surf Plus. Zwar handelt es sich dabei nur um 3 Cent - trotzdem ist diese Tatsache interessant, da die Mitbewerber eigentlich immer versuchen, günstiger zu sein als die Telekom. Zu beachten gilt es allerdings, dass die Telekom ihren Kunden für den genannten Preis nur einen Analog-Anschluss schaltet, während es bei Versatel ISDN ist. Dafür aber können die Telekom-Kunden alle WLAN-Hotspots der Telekom ohne Mehrkosten nutzen. Und: Bei T-Home ist der Upstream mit bis zu 1 MBit/s sogar noch 200 kBit/s größer als bei Versatel. Mehr als 1 MBit/s Upstream gibt es im klassischen DSL-Markt derzeit nicht.

Fazit: Preisvergleich im Detail lohnt sich

Die verschiedenen Anbieter von DSL- und Telefon-Komplettangeboten haben sich zwar in der Außenkommunikation oftmals sehr ähnlich aufgestellt, geht es nur um wichtige Eckpunkte. Schaut man aber etwas detaillierter in die Preislisten, so fallen schnell zum Teil gravierende Unterschiede auf, die die Entscheidung für oder gegen einen Anbieter zum Teil einfach machen. Das kann entweder eine höhere Bandbreite zum gleichen Preis, eine kostenlose SIM-Karte oder gar Mobilfunk-Flatrate, eine WLAN-Pauschale oder auch die Anschlusstechnik sein. Alle diese Punkte sollten sich Kunden vor einem Vertragsabschluss überlegen und für sich selbst nach Wichtigkeit bewerten.

Einmalige Anschlusskosten spielen derzeit keine Rolle. Außer bei der Telekom, die für einen neuen Telefonanschluss 59,95 Euro berechnet, fallen diese bei allen Anbietern im Vergleich weg. Ausschlaggebend ist am Ende aber auch die Verfügbarkeit der Anbieter. In Städten wie Berlin, Dortmund oder auch Leipzig sind sicherlich alle Angebote unseres Vergleichs vertreten. In Hannover, München oder Hamburg sieht dieses durch die nicht gegebene Verfügbarkeit von Versatel schon wieder anders aus. In mittelgroßen Städten oder gar Kleinstädten sind am Ende nur wenige oder gar keine alternativen Anbieter verfügbar.

Ob ein Angebot verfügbar ist oder nicht, können Sie außer auf den Webseiten der Anbieter auch im teltarif-Tarifrechner für Breitband-Zugänge abfragen. Lediglich die Daten von 1&1 sind hier nicht hinterlegt, da uns auch auf Nachfrage keine vollständige Liste der Ortsnetze für den Komplett-Tarif zur Verfügung gestellt wurde.