Schwenk

Telekom mit neuer Strategie für kommenden Mammutprozess

Buchwerte für Immobilien spielen in der New Economie keine Rolle
Von ddp / Marie-Anne Winter

Bei dem am Montag in Frankfurt am Main beginnenden Mammutprozess gegen die Deutsche Telekom plant der Konzern einem Medienbericht zufolge einen Schwenk in seiner Verteidigungsstrategie. Während die Telekom bisher nachzuweisen versuchte, die Aktienprospekte im Vorfeld des Börsengangs 2000 seien korrekt gewesen, eröffnen ihre Juristen jetzt eine neue Abwehrfront, wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel vorab berichtete.

Die Anleger, so die neue Argumentation, hätten damals "in einem von der New Economy geprägten Umfeld gehandelt", in dem die heute umstrittenen Buchwerte von Immobilien überhaupt keine Rolle gespielt hätten. Die Klagen der rund 17 000 Kleinaktionäre, die unter anderem fehlerhafte Buchwerte bemängeln, seien deshalb ein "bloßer Vorwand zur Begründung eines Prospektfehlers" und somit haltlos.

Für den Tübinger Rechtsanwalt Andreas Tilp, der in dem Großverfahren den Musterkläger vertritt, ist die neue Linie der Telekom "ein Akt der schieren Verzweiflung", die er vor Gericht durch Vorlage diverser TV-Spots und Interviews mit dem damaligen Telekom-Chef Ron Sommer widerlegen will.

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