DVB-T

DVB-T-Handys und tragbare Empfänger fürs Fernsehen unterwegs

Die Endrunde der Euro 2008 draußen im Grünen verfolgen
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Wer zusätzlich zum TV auch seine Lieblings-DVDs unterwegs genießen möchte, sollte sich einen tragbaren DVD-Player mit Fernsehfunktion zulegen. Solche Kombi-Geräte gibt es inzwischen von mehreren Herstellern zu Preisen zwischen 150 und 200 Euro. Doch hier gilt besondere Vorsicht: die kurze Akkulaufzeit im TV-Betrieb schränkt bei vielen Geräten den mobilen Betrieb ein. Das ergab ein Test der Fachzeitschrift "Audio Video Foto Bild". Bei einigen Geräten hielt der Akku bloß eine Stunde lang. Lediglich der Grundig Davio 7 (Akkulaufzeit 2 Stunden), der Muvid DVB-T 408, der Technisat Telemobil 7 CX (je 2,5 Stunden) und der Mustek PT2270 (6,5 Stunden) sind mit vollständig aufgeladenem Akku für ein komplettes Fußballspiel geeignet. Das Gigabyte GSmart t600
Foto: Vodafone

LG HB620T

Allen Mini-Empfängern ist eines gemeinsam: Die Bildqualität ist trotz kleiner Bildschirme gestochen scharf. In unseren Tests konnten wir auch Fußball- und sogar Tennis-Matches problemlos verfolgen, ohne dass wir danach zum Augenarzt gehen mussten. Befürchtungen, man könne mit solchen Kleinstempfängern den Ball nicht sehen, sind also unbegründet.

DVB-T-Handys: Bisher nur zwei Gerätemodelle

Eigentlich wollte der Handy-TV-Plattformbetreiber Mobile 3.0 [Link entfernt] sein Bouquet schon zur Euro 2008 an den Start bringen und gleichzeitig den Vertrieb entsprechender Handys starten. Aufgrund lizenzrechtlicher Schwierigkeiten wurde daraus nichts, der Start eines Pilotversuchs im für Mobiltelefone optimierten Standard DVB-H fand lediglich in vier Städten unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Umso mehr überraschten die deutschen Mobilfunkbetreiber bereits auf der CeBIT mit der Ankündigung, den ursprünglich nicht für Handy-TV vorgesehenen DVB-T-Standard in Mobilfunkgeräte zu integrieren. Inzwischen vertreiben nicht nur die Mobilfunkbetreiber wie Vodafone und o2, sondern auch Provider und Distributoren wie The Phone House oder debitel DVB-T-Handys. Bei allen Anbietern ist – entweder mit Vertrag oder zum Kauf - das Handy LG HB260T zu erwerben.

In einem Test haben wir das Mobiltelefon unter die Lupe genommen und festgestellt, dass es sich - entgegen der Befürchtung von Kritikern - durchaus für Fernsehen auf dem Mini-Display eignet. Allerdings haben wir auch auf einen großen Mangel hingewiesen: das fehlende VHF-Band (Band III). Dadurch wäre normalerweise mit dem LG-Handy etwa in Regensburg oder Hannover kein Empfang von ARD Das Erste möglich, und die Zuschauer könnten daher nur die Hälfte aller EM-Spiele mobil verfolgen. Die ARD hat allerdings reagiert und zur Euro 2008 in einigen betroffenen Gebieten die Frequenzen abgeändert oder zusätzliche Kanäle im UHF-Band aufgeschaltet, damit die Spiele der EM auch von den DVB-T-Handys empfangen werden können.

Zweites DVB-T-Handy bei Vodafone: GSmart t600 von Gigabyte

Das LG HB260
Foto: Vodafone
Bei Vodafone ist seit Anfang Juni mit dem GSmart t600 von Gigabyte ein weiteres Handy mit eingebautem DVB-T-Empfänger im Programm. Weitere DVB-T-Handys gibt es derzeit nur als Prototypen, auch wenn Hersteller wie E-Ten deren Markteinführung ebenfalls in Kürze angekündigt haben. Hinzuweisen wäre auch noch, dass die DVB-T-Mobiltelefone ohne Vertrag wesentlich teurer sind als die mobilen DVB-T-Handhelds. Die Preise für das LG-Handy reichen je nach Anbieter aktuell von 325 bis 420 Euro. Für das GSmart t600 sind bei Vodafone ohne Mobilfunkvertrag sogar rund 590 Euro fällig.

Übersicht DVB-T-Handys

Hersteller Typ Display-
größe
Maße (BxHxT) in cm Bildschirm-
auflösung
derzeitiger
Marktpreis
weitere
Informationen
LG LG 2 Zoll 5,49 x 8,85 x 1,79 240 x 320 Pixel ab 274,44 Euro Datenblatt, Test
Gigabyte GSmart t600 2,6 Zoll 5,57 x 11,06 x 1,9 480 x 640 Pixel UVP 589,90 Euro Vorstellung

Große Auswahl für Einsteiger

Dem Fußballabend im Biergarten oder auf der Wiese im Park steht nichts im Weg, wenn man ein tragbares DVB-T-Empfangsgerät besitzt und sich im DVB-T-Abdeckungsgebiet aufhält. Die derzeit verfügbaren DVB-T-Fernseher kosten ab 150 Euro, DVB-T-Handys sind deutlich teurer. Bei der Wahl des Geräts sollten die Käufer auf eine ausreichend lange Akkulaufzeit achten und auf ein Display, das ihren Ansprüchen genügt, achten. Es lassen sich aber auch vorhandene Notebooks relativ einfach für den DVB-T-Empfang aufrüsten. Mehr über DVB-T erfahren Sie auf unserer entsprechenden Infoseite DVB-T.

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