"Der Spiegel": Springer plant Rotstift bei Bild TV
Der erst vor knapp über einem Jahr gestartete Nachrichtensender Bild TV steht einem Medienbericht zufolge vor einer Zäsur. Der Axel-Springer-Verlag plane offenbar, Teile des Fernsehangebots einzustampfen. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" könnte bald die werktägliche Dauersendung "Bild Live" von der Mattscheibe verschwinden. Hierbei handelt es sich um das zentrale Programmangebot des Senders.
Grund seien offenbar die hohen Kosten, die der Sendebetrieb verschlinge, hieß es. Im Gegensatz zu Talkshows wie "Viertel nach Acht" und "Die richtigen Fragen" benötige "Bild Live" Außenreporter, Kamerateams und einen höheren Aufwand hinter den Kulissen.
Bild TV bleibt hinter Erwartungen zurück
Wird die Live-Schiene "Bild Live" eingestampft?
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Seit seinem Start vor einem Jahr blieb der Sender unter den Erwartungen. In der werberelevanten Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen beliefen sich die Quoten zuletzt auf durchschnittlich 0,2 Prozent. Unzufrieden sei man im Verlag auch mit den Werbeerlösen.
Ein "Bild"-Sprecher will die Frage nach der Zukunft von "Bild Live" nicht näher kommentieren. Live-Strecken werde es auch im kommenden Jahr geben, aber: "Unsere Programmplanung für 2023 ist noch nicht abgeschlossen". Die Talksendungen "Viertel nach Acht" und "Die richtigen Fragen" sollen jedoch erhalten bleiben.
Die Einschnitte bei Bild TV würden genau das Gegenteil von dem sein, was Axel Springer noch im Sommer ankündigte: Das Medienhaus sprach hier noch von einer deutlichen Ausweitung der täglichen Livestrecke.