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RIM: Mit Blackberry 10 Aufholjagd auf dem Smartphone-Markt

Bericht: Ab März Blackberry Z10 bei der Deutschen Telekom erhältlich
Von mit Material von dpa

Der Blackberry-Anbieter Research in Motion (RIM) will wieder auf die Beine kommen. Ein neues Betriebssystem samt zugehöriger Geräte sollen den Weg weisen. Der einst beliebte Smartphone-Pionier kam ins Straucheln, weil er nicht schnell genug auf die Umwälzungen am Handymarkt reagierte. Apple und vor allem Samsung zogen mit schicken Touchscreen-Telefonen vorbei. Im dritten Quartal 2012 lag der Marktanteil von Blackberry nur noch bei 2,1 Prozent, wie die Marktforschungsfirma Gartner errechnete.

Das neue Betriebssystem Blackberry 10 - bereits um viele Monate verzögert - soll die Wende bringen. Glaubt man Peter Mayer, dem Chefredakteur der österreichischen Computer-Webseite Telekom Presse, stehen die Chancen gut. Mayer hat das neue Blackberry-Handy bereits getestet und ist davon ebenso begeistert wie von der Entwicklerversion des Betriebssystems. "Was die Software anbelangt, hat RIM einen extrem guten Job gemacht", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Sie laufe flüssig, das Handy sei einfach zu bedienen und reagiere schnell. Er lobte die Nachrichtenzentrale, die neben E-Mails auch SMS, Facebook-Nachrichten und Spielemeldungen sammelt.

Kann RIM mit Blackberry 10 zu iOS und Android aufschließen? Kann RIM mit Blackberry 10 zu iOS und Android aufschließen?
Foto: Digitaltrends.com
Das Betriebssystem erlaubt zudem getrennte Bereiche für private und berufliche Nutzung. So können Unternehmen ihren Mitarbeitern Zugriff auf Firmen-E-Mails und interne Unterlagen geben, ohne dass diese mit privaten Nachrichten vermischt werden. Der Geschäftsbereich sei mit einer Passwort-Eingabe geschützt, berichtet Mayer. "Für Unternehmen ist das natürlich hochinteressant", sagt er. "Mein Gesamteindruck ist, dass RIM hier ein absolut konkurrenzfähiges Gerät geschaffen hat."

Analysten sehen die Zukunft von RIM skeptisch

Analysten dagegen bezweifeln, ob RIM mit den Neuheiten den Anschluss schaffen kann. "Sie kommen sehr spät in einem Markt, der zwischen den Betriebssystemen sehr umkämpft ist", sagte Roberta Cozza von Gartner der dpa. Das mache es schwer für RIM, Entwickler anzulocken. Diese programmieren neue Apps, jene beliebten Programme, die Menschen massenhaft auf ihre Handys herunterladen. Spiele, Fotofilter, Nachrichtenseiten, das Wetter, Börsenkurse, für alles gibt es eine App. Allein Apple zählt inzwischen 775 000 Programme für iPhone, iPad und iPod touch im eigenen AppStore.

RIM lockt Entwickler mit finanziellen Anreizen. Auf einem Firmenblog berichtet die Firma von Marathonsitzungen, bei denen tausende Apps für das neue Betriebssystem angemeldet werden. Doch in den Augen der Entwickler hinke Blackberry hinter Apple, Google und Microsoft her, meint Cozza. Sie zu überzeugen, werde Zeit brauchen. Dennoch wurden insgesamt bereits rund 35 000 Anwendungen für Blackberry 10 eingereicht. Doppelt so viele sollen es werden, bis die ersten Smartphones im Handel erhältlich sind.

Frühere Stammkunden nutzen heute iPhone und Android

Geschäftsleute, die früher an ihren Blackberrys hingen, haben sich an die Angebote der Konkurrenz gewöhnt. Apple mit seinem iPhone und Google mit dem Betriebssystem Android dominieren inzwischen den Markt. "RIM war erfolgreich, als man noch klar trennen konnte, was Geschäftskunden und was Privatnutzer wollen", sagte Cozza. "Heute ist diese Grenze verschwommen." Blackberrys lohnten sich nun vor allem für Firmen oder Behörden mit strengen Sicherheitsvorschriften.

Auf Seite 2 lesen Sie unter anderem, wo der Blackberry auch heute noch populär ist und wo es in Deutschland schon bald die ersten neuen RIM-Smartphones geben wird.

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