Verkauf

Blackberry sucht Verkaufsgespräche mit Cisco, Google und SAP

Bericht: Interessensbekundungen sollen bis nächste Woche vorliegen
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Blackberry-Chef Thorsten Heins Blackberry-Chef Thorsten Heins
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Der angeschlagene Smartphone-Hersteller Blackberry ist weiter auf der Suche nach einem Käufer für sein Unternehmen oder Teile davon. Zwar gibt es mit Fairfax Financial bereits eine vorläufige Vereinbarung über den Verkauf der gesamten Firma zum Preis von 4,7 Milliarden Dollar. Laut Medienberichten bemüht sich Blackberry aber derzeit um weitere Interessenten.

Zu den Firmen, mit denen das kanadische Unternehmen Verkaufsverhandlungen anstrebt, gehören laut Branchenkreisen Cisco, Google und SAP. Generell hat Blackberry potenzielle Investoren gebeten, bis Anfang kommender Woche Interessensbekundungen abzugeben. Dabei sei es derzeit noch unklar, ob es überhaupt weitere Gebote für den Smartphone-Hersteller geben wird.

Besonders attraktiv sollen die technische Infrastruktur und die Patente von Blackberry sein. Dazu kämen die Barreserven aus den Zeiten, als Blackberry noch zu den führenden Smartphone-Produzenten zählte. Vor allem bei Managern waren die Handys des kanadischen Fabrikanten früher sehr beliebt.

Blackberry verlor immer mehr an Bedeutung

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In den vergangenen Jahren nahm der Marktanteil von Blackberry kontinuierlich ab. Die Google-Smartphones mit Android-Betriebssystem und das Apple iPhone haben Blackberry den Rang abgelaufen. Die Mitbewerber haben Smartphones zunächst auch im Privatkunden-Geschäft populär gemacht. Heute sind Android-Handys und das iPhone auch bei geschäftlichen Anwendern populär.

Zuletzt konnte Microsofts Windows Phone in verschiedenen Märkten Blackberry überholen und sich so auf dem dritten Platz unter den Smartphone-Ökosystemen etablieren. Die Hoffnung von Blackberry, mit neuem Betriebssystem und runderneuerten Smartphones wieder an Boden gutzumachen, ging bislang nicht auf.

Netzbetreiber nehmen Blackberry aus dem Programm

Zuletzt gab es Berichte, nach denen T-Mobile USA die Blackberry-Handys wegen mangelnder Nachfrage aus seinen Shops nimmt. Ausgerechnet auf Blackberrys Heimatmarkt Kanada will mit Rogers der größte Mobilfunk-Netzbetreiber das neue Blackberry-Flaggschiff Z30 erst gar nicht verkaufen.

Wie die Zukunft von Blackberry aussieht, ist absolut unklar. So gab es Hinweise, nach denen sich der Hersteller vom Privatkundenmarkt, auf dem er ohnehin nie richtig Fuß fassen konnte, wieder zurückzieht. Wohin die Reise geht, wird aber wohl erst ein Investor oder Käufer endgültig entscheiden, sofern es tatsächlich zu einem Einstieg oder einer Übernahme kommen wird.

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