Brillo

Ein Android für das Internet der Dinge

Mit Brillo hat Google ein Android für das Internet der Dinge vorgestellt. Für eine Kommunikation sämtlicher Geräte untereinander sorgt das Kommuni­kations­protokoll Weave.
Von Marie-Anne Winter

Auf der Entwicklerkonferenz Google I/O gab es zahlreiche Neuigkeiten. Auf der Entwicklerkonferenz Google I/O gab es zahlreiche Neuigkeiten.
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Auf der Entwicklerkonferenz Google I/O stellte Produkt-Chef Sundar Pichai mit Brillo ein neues Betriebssystem für das Internet der Dinge vor. Bei Brillo handelt es sich um eine abgespeckte Version von Android, die speziell für kleine, energieeffiziente Computer entwickelt wurde. Künftig sollen sich damit unter anderem Heizungs-Thermostate oder Feuermelder online steuern lassen, die Google seit der Übernahme des Startup-Unternehmens Nest im Angebot hat. Auch Haushaltsgeräte sollen auf diese Weise vernetzt werden. Auf der Entwicklerkonferenz Google I/O gab es zahlreiche Neuigkeiten. Auf der Entwicklerkonferenz Google I/O gab es zahlreiche Neuigkeiten.
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Damit die ganzen Geräte besser miteinander kommunizieren können, hat Google mit dem Kommunikationsprotokoll Weave eine Art Universalsprache für die neuen Netzwerke entwickelt. Mit Brillo und Weave sollen sich auch die unterschiedlichsten Geräte und Dienste untereinander verstehen können, ohne das sie dafür extra konfiguriert werden müssten.

Apple verfolgt mit Homekit einen ähnlichen Ansatz. Zwar hat der iPhone-Hersteller bislang noch keinen so universellen Anspruch formuliert wie Google das jetzt mit Brillo und Weave getan hat, aber es ist gut möglich, dass Apple-Chef Tim Cook in eineinhalb Wochen am gleichen Ort im Rahmen der Entwicklerkonferenz WWDC Apples Version vom Internet der Dinge präsentiert.

Google sortiert Erinnerungen

Weiter als Apple geht Google bei seinem neuen Dienst Photos: Nutzer können bei in der Google Cloud unbegrenzt Bilder und Videos online speichern, sofern deren Auflösung 16 Megapixel oder 1080p nicht übersteigt. Nur wer noch höhere Auflösungen verwenden möchte, muss bei Google kostenpflichtig Speicherplatz buchen.

Mit dem neuen Foto-Service zeigt Google, was der Konzern in seinen Kernkompetenzen Scannen und Organisieren von Informationen drauf hat: Die Anwendung kann nicht nur sämtliche Fotos eines Nutzers Google sortiert die Foto-Sammung Google sortiert die Foto-Sammlung
Bild: Google
nach den fotografierten Personen, Orten oder Anlässen sortieren. Der Service erkennt beispielsweise auch alle Bilder, auf denen ein bestimmtes Objekt zu sehen ist: Fotos mit Fahrrädern, dem Lieblingshund oder von Sonnenuntergängen werden in entsprechende Themenordner sortiert. Selbst alte Fotos, die eingescannt oder ohne Geo-Informationen digital aufgenommen wurden, kann der Dienst den richtigen Orten zuzuordnen. Der Service wird auch für Apples iOS und als Web-Anwendung angeboten.

Virtuelle Schulausflüge

Außerdem möchte Google nebenbei auch noch die Filmproduktion revolutionieren. Gemeinsam mit dem Kamerahersteller GoPro stellte Google das System Jump vor, mit dem man Virtual-Reality-Filme drehen kann. Dazu liefern 16 kreisförmig angeordnete Kameras, die gleichzeitig filmen, das Rohmaterial für VR-Filme. Eine passende Software von Google hilft dann, die Bilder zu einem Gesamtkunstwerk zusammenzusetzen. Praktischerweise hat Google mit YouTube auch schon einen Kanal, auf dem die VR-Filme gezeigt werden können.

Dank Cardboard kann man mit einem Smartphone und einer faltbaren Papp-Brille auch in die virtuellen 3D-Welten eintauchen. Das System kann beispielsweise für den Schulunterricht eingesetzt werden, um virtuelle Schulausflüge zu historischen Orten oder bekannten Sehenswürdigkeiten zu unternehmen.

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