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450 MHz: Das plant die BNetzA mit den alten C-Netz-Frequenzen

Die Bundesnetzagentur hat Pläne für die ehemaligen C-Netz-Frequenzen. Wir zeigen Ihnen, welche das sind und was derzeit mit den Frequenzen gemacht wird.
Von Thorsten Neuhetzki

Ein altes C-Netz-Telefon der Post Ein altes C-Netz-Telefon der Post
Foto: dpa
Es gilt bis heute als das erste Mobilfunknetz in Deutschland, das sich an eine breitere Öffentlichkeit richtete: Das C-Netz der Deutschen Bundespost, heute Telekom. Das Netz sorgte nach der politischen Wende 1989 für eine relativ schnelle Versorgung Ostdeutschlands mit einem Telefonnetz, doch vor 16 Jahren wurde das Netz abgeschaltet - in Zeiten von GSM war es nicht mehr zeitgemäß. Jetzt gibt es neue Pläne, was mit den damals verwendeten Frequenzen passieren soll. Die Bundesnetzagentur hat dazu vor kurzem "Orientierungspunkte zur Bereitstellung von Frequenzen für den Ausbau digitaler Infrastrukturen" veröffentlicht.

Der schnelle Aufbau des Netzes im Osten Deutschlands war auch aufgrund der verwendeten Frequenzen möglich: Sie liegen bei 450 MHz und verfügen so physikalisch über sehr gute Verbreitungseigenschaften, so dass für eine Flächenabdeckung vergleichsweise wenige Sendemasten benötigt werden.

Mehrere tausend Frequenzzuteilungen im 450-MHz-Bereich

Ein altes C-Netz-Telefon der Post Ein altes C-Netz-Telefon der Post
Foto: dpa
Nach der Abschaltung des C-Netzes wurden die Frequenzen neu vergeben. Sie lagen bei 451,30 bis 455,74 MHz und 461,30 bis 465,74 MHz. Einen Teil der Frequenzen nutzte die Telekom bis vor einigen Jahren, um die WLAN-Hotspots im ICE an das Internet anzubinden. Diese Infrastruktur wird aber nicht mehr benötigt. Gleichzeitig hat auch der Mobilfunker Inquam, der sich auf Betriebsfunk spezialisiert hat, Lizenzen erworben. Zudem gibt es nach Angaben der BNetzA insgesamt 2800 Frequenzzuteilungen für die Übertragung innerbetrieblicher Nachrichten. Alle Zuteilungen laufen Ende 2020 aus.

Zukunft von 450 MHz: Kritische Infrastrukturen

Unter vorgehaltener Hand hatten einige Anbieter schon damit geliebäugelt, diese Frequenzen für Smart-Metering-Anwendungen zu nutzen. Smart Metering benötigt keine hohen Datenraten und die Frequenzen können Wände gut durchdringen und somit auch Kellerräume erreichen. Doch beim Regulierer gibt es andere Pläne für die Frequenzen.

Nach derzeitigem Stand ist der Frequenzbereich künftig für "kritische Infrastrukturen" vorgesehen. Als Beispiele werden die Bereiche Energie, BOS oder Militär genannt. Der Frequenzplan soll dahingehend geändert werden. "Über eine Verwendung nach 2020 wird rechtzeitig vor Auslaufen der Frequenzzuteilung in einem objektiven, transparenten und diskriminierungsfreien Verfahren entschieden", heißt es aus Bonn.

Im gleichen Dokument äußert sich die Bundesnetzagentur auch zur Zukunft der heutigen UMTS-Frequenzen. Auf ihnen könnte künftig 5G realisiert werden.

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