Firmware

CyanogenMod 10.1 im Check: Neue Quick-Settings und Android 4.2

50 Android-Smartphones und -Tablets unterstützt
Von Hans-Georg Kluge

Die Startanimation von CyanogenMod 10.1. Die Startanimation von CyanogenMod 10.1.
Bild: teltarif.de
CyanogenMod ist in Version 10.1 erschienen. Die freie Android-Firmware schließt damit zu Google auf, denn nun steht eine finale und stabile Version basierend auf der Android-Version 4.2.2 (Jelly Bean) zum Download bereit. Wir haben die Software auf einem Motorola RAZR installiert und ausprobiert.

Neue Funktionen: HDR-Foto-Modus für viele Geräte

Die Startanimation von CyanogenMod 10.1. Die Startanimation von CyanogenMod 10.1.
Bild: teltarif.de
Die Entwickler haben für viele Geräte die Möglichkeit eingebaut, Fotos als HDR-Aufnahmen zu schießen. Während der Aufnahme muss das Smartphone aber absolut still gehalten werden, sonst sind die Fotos stark verwackelt, da mehrere Aufnahmen hintereinander mit unterschiedlichen Licht-Einstelllungen aufgenommen werden.

Auf dem Lockscreen zeigt CyanogenMod nun ein neues Widget mit dem aktuellen Wetter und den kommenden Terminen an. Zusätzlich lassen sich rechts und links davon weitere Widgets einrichten. Zum Beispiel gibt es die Möglichkeit, dort einen Taschenrechner einzubinden oder ein schneller Zugriff auf die Kamera.

Auch an der Benachrichtigungsleiste haben die Entwickler gefeilt. Hier haben Schnelleinstellungen Einzug gehalten - jedoch deutlich verbessert gegenüber dem Google-Vorbild.

CyanogenMod 10.1 im Alltag: Stabile und komfortable Software

Auf unserem Motorola RAZR haben wir CyanogenMod 10.1 bereits seit einiger Zeit laufen und das Update auf die finale Version eingespielt. Im Alltag hinterlässt das Community-Android einen guten Eindruck: Das Smartphone läuft stabil und unterstützt alle wichtigen Funktionen.

Die beiden Quick-Settings im Vergleich: Links ist die Variante von CyanogenMod, rechts die originalen Schnelleinstellungen auf einem Nexus 7 - allerdings etwas verkleinert. Der Quick-Settings-Vergleich: Klick ins Bild für mehr Informationen.
Screenshot: teltarif.de
Besonders die Quick-Settings können überzeugen: Die dort angezeigten Einstellungs-Buttons lassen sich konfigurieren und auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Ein kurzer Druck - zum Beispiel auf die WLAN-Kachel - schaltet das Drahtlos-Netzwerk ab. Ein langer Druck führt zu den Detail-Einstellungen. Die originale Google-Software auf Nexus-Geräten verhält sich genau anders herum. Da bei Stock-Android einige der Schnelleinstellungen ebenfalls auf kurzen Druck ihre Werte ändern, führt das dort zu Inkonsistenzen der Benutzerführung.

Das System ist lässt sich flüssig bedienen. Der Geschwindigkeit und Leistung kommt dabei zu Gute, dass nur wenige Apps in der Grundausstattung vorhanden sind. Zusätzliche Apps und Dienste gibt es erst über den Play Store.

Größtes Manko: Schwierige Installation ist für Laien kaum zu meistern

Das vielleicht größte Manko von CyanogenMod ist die schwierige Installation, die sich zusätzlich von Gerät zu Gerät unterscheidet. Auf einigen Smartphones ist die Community-Software schnell eingerichtet, andere Smartphones hingegen erfordern intensive Eingriffe mit dem Risiko, das Gerät in einen teuren Briefbeschwerer (in Fachkreisen "brick" genannt) zu verwandeln. Der Lohn der Mühen: Ist die erste Einrichtung einmal vollzogen, lassen sich Updates meist recht einfach installieren.

Als erste Anlaufstelle zur Installation ist das XDA-Forum zu nennen. Dort tauschen sich die Entwickler aus und geben auch genaue Anweisungen, wie eine CyanogenMod-Version zu installieren ist.

Unterstützte Geräte: 50 Modelle, weitere können folgen

Alles klar: Der Infoscreen von CyanogenMod 10.1 auf einem Motorola RAZR. Alles klar: Der Infoscreen von CyanogenMod 10.1 auf einem Motorola RAZR.
Screenshot: teltarif.de
CyanogenMod 10.1 unterstützt eine große Bandbreite an aktuellen und älteren Tablets und Smartphones. Neben den meisten Nexus-Geräten von Google erhalten auch viele aktuelle Smartphones eine offizielle Version. Neben dem bereits erwähnten Motorola RAZR gibt es auch für das LG 4X HD und Optimus G die finale Version. Von Sony werden zum Beispiel das Xperia Z, Tablet Z, Xperia V sowie ZL und T unterstützt. Die Firmware steht für einige Samsung-S2- und S3-Modelle zum Download bereit, sowie für einige Varianten der Galaxy Tabs. Die vollständige - zur Zeit 50 Modelle umfassende - Liste kann auf get.cm eingesehen [Link entfernt] werden.

Einige prominente Leerstellen gibt es auf der Liste: So werden aufgrund einiger Schwierigkeiten Geräte mit Tegra 2 und Exynos-Prozessor nicht unterstützt. Hier sollen technische Schwierigkeiten vorliegen - weitere Informationen dazu sollen folgen.

Inoffiziell wird CyanogenMod auch auf viele weitere Geräte portiert. Dies sind aber meist Projekte einzelner Entwickler. Der Hauptunterschied ist, dass inoffizielle Versionen seltener Updates erfahren. Auch ist die Unterstützung von Spezial-Features nicht in jedem Fall gegeben.

Wie geht es weiter?

Die Entwickler haben bereits Vorbereitungen getroffen, weitere Funktionen zu integrieren. Für die nächste Version ist ein neuer Inkognito-Modus für Apps in Planung. Damit soll der Nutzer entscheiden können, auf welche privaten Daten eine App zugreifen darf. Auch sind weitere Kacheln für die Schnelleinstellungen geplant, zum Beispiel eine für die Kamera. Da derzeit noch kein Android 4.3 oder 5.0 in Sicht ist, dürften diese Features zunächst mit 4.2.2-Basis erscheinen vielleicht als CyanogenMod 10.1.1 oder 10.2.

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