Themenspecial Telefon und Internet im Festnetz verglichen

Günstigste Doppel-Flatrate für Telefon und DSL

Pakete aus Telefon- und Internetflatrate im Vergleich
Von Steffen Herget

Wer auf der Suche nach einem neuen Telefonanschluss ist, wird feststellen, dass oft für nur geringe Mehrkosten nicht nur Telefon, sondern bereits ein Doppelpack aus Telefon- und Breitband-Anschluss über DSL oder TV-Kabel inklusive Flatrate-Tarifen zum Telefonieren und Surfen angeboten wird. In den Flatrates enthalten sind im Regelfall unbegrenzte Telefonate ins deutsche Festnetz sowie Zeit- und Volumen-unabhängige Nutzung des Internets über den DSL-Anschluss. Damit eignen sich die Doppel-Flatrates vor allem für die Nutzer, die regelmäßig im Internet surfen sowie viel von zu Hause ins Festnetz telefonieren. Wer etwa generell selten vom Festnetz telefoniert, sondern beispielsweise einen Mobilfunktarif mit Festnetz-Flat nutzt, könnte durch den Verzicht auf die Telefon-Flatrate am heimischen Anschluss Kosten sparen. Wir haben aus dem großen Angebot die im Endpreis günstigsten Doppel-Flatrates herausgesucht und verglichen.

Niedrigere Kosten durch langsamere DSL-Leitung

Telefonieren und Surfen im Paket Telefonieren und Surfen im Paket
Bild: Vodafone
Teure und günstige Doppel-Flats unterscheiden sich in der Tarifgestaltung hauptsächlich in der maximalen Bandbreite des DSL-Anschlusses. Hier liegt daher auch viel Sparpotenzial: Wer sich für einen etwas langsameren Internetzugang entscheidet, kann bei der monatlichen Grundgebühr einiges sparen, über die Vertragslaufzeit von meist 24 Monaten kommt dann oft ein hübsches Sümmchen zusammen. Die niedrigste maximale Bandbreite haben in unserem Vergleich der günstigsten Doppel-Flatrates Vodafone/Arcor und der TV-Kabel-Anbieter Kabel Deutschland mit 1 MBit/s im Downstream. freenet und GMX/web.de bieten 2 MBit/s, der Münchener Anbieter o2 bildet mit 4 MBit/s die Spitze im Vergleich. Für die Nutzer, die das Hauptaugenmerk auf Telefonieren legen und keine datenintensiven Anwendungen wie große Downloads oder IPTV nutzen, reicht eine solche Leitung aus.

Soll der Anschluss von mehreren Personen, etwa der kompletten Familie oder den WG-Mitbewohnern, parallel genutzt werden, sollte aber zumindest DSL 6000 vorliegen, um Engpässe in der Bandbreite so gering wie möglich zu halten. Solchen gesteigerten Anforderungen werden die günstigsten Angebote dieses Vergleiches nicht gerecht, die Anbieter haben aber alle auch höhere Bandbreiten im Programm.

Aber auch in der Technik der Anschlüsse gibt es Unterschiede: Viele reine DSL-Anbieter, die auch Telefonanschlüsse anbieten, setzen dabei auf VoIP- oder NGN-Technologie. Hier werden Surfen und Telefonieren zusammen über die Internetleitung abgewickelt, ein "echter" Festnetzanschluss ist nicht mehr vorhanden. Beide Varianten unterscheiden sich in den Maßnahmen zur Sicherung der Gesprächsqualität. QoS (Quality of Service) findet bei NGN sowohl auf Anbieter- als auch Kundenseite statt und sorgt für entsprechend gute Verbindungen. Bei VoIP gibt es lediglich im Gerät am Anschluss des Kunden eine Priorisierung der Leitung, um die Kapazitäten für Telefonie und Surfen aufzuteilen. Dies geht in einigen Fällen zu Lasten der Gesprächsqualität, ist aber für den Anbieter - und damit auch für den Endkunden - billiger. So kann mit diesen entbündelten Anschlüssen im Vergleich zur Kombination eines Festnetzanschlusses der Deutschen Telekom mit einem DSL-Anschluss viel Geld gespart werden. In der Benutzung merkt der Kunde allgemein kaum Unterschiede, es kann wie gewohnt telefoniert werden. Auf einige Komfortmerkmale eines ISDN-Anschlusses muss jedoch meist verzichtet werden.

Weitere Unterschiede finden sich beispielsweise in den Kosten für Telefongespräche zu Zielen außerhalb des deutschen Festnetzes, die nicht unter die Flatrate fallen. Für Gespräche in die deutschen Mobilfunknetze etwa schwanken die Minutenpreise zwischen 19 und 23 Cent. Auch in der Gestaltung der Grundgebühr unterscheiden sich die Anbieter. Der monatliche Betrag bleibt nicht mehr grundsätzlich über die volle Laufzeit gleich, o2 etwa verlangt in den ersten 12 Monaten 15 Euro Grundgebühr, im zweiten Vertragsjahr kostet der Anschluss dann 30 Euro monatlich. Daraus ergibt sich eine rechnerische Grundgebühr über die volle Mindestvertragslaufzeit von 22,50 Euro im Monat. o2 realisiert das Angebot über das Netz von Telefónica und ist in über 930 Vorwahlbereichen in Deutschland verfügbar.

Regio-Zuschlag: Außerhalb der Vorteilsgebiete wird draufgezahlt

Ebenfalls einen Einfluss auf die Grundgebühr kann der eigene Wohnort haben. Außerhalb von Städten und Ballungszentren wird bei einigen Anbietern ein so genannter Regio-Zuschlag auf den monatlichen Preis aufgerechnet, meist bewegt er sich im Bereich von 5 Euro. Dies sind über eine Laufzeit von zwei Jahren immerhin 120 Euro Mehrkosten, die durch die Wahl des individuell passenden Anbieters gespart werden können. Im aktuellen Vergleich verlangen freenet, GMX und web.de einen solchen Zuschlag.

Auf der nächsten Seite finden Sie Informationen zum Komplettanschluss über das TV-Kabel, die Übersichtstabelle mit den verglichenen Tarifen und unser Fazit.

Weitere Artikel aus dem Themenmonat "Telefonieren im Festnetz"