Netztest

Mobiles Internet im Netz von E-Plus im Test

Nach den Netzen von Telekom, Vodafone und o2 wollten wir wissen, wie gut sich der mobile Internet-Zugang bei E-Plus nutzen lässt. In den vergangenen Wochen waren wir mit dem HTC One M9 und mit dem Apple iPhone 6 für entsprechende Tests unterwegs.
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Den besten Messwert über UMTS von E-Plus haben wir in Ingolstadt mit 20 MBit/s im Downstream erreicht. Uploads waren hier mit 2,0 bis 2,5 MBit/s möglich, während auch in Ingolstadt die recht langsamen Ansprechzeiten von 99 bis 130 ms das Surf-Vergnügen getrübt haben. Einen Negativ-Rekord verzeichneten wir in Berchtesgaden, wo die Pingzeiten bei 133 bis 163 ms lagen. Hier waren auch die Übertragungsgeschwindigkeit unterdurchschnittlich. So haben wir 5 bis 9 MBit/s im Downstream und 3,0 bis 3,6 MBit/s im Upstream gemessen.

Einen deutlich besseren Eindruck hinterließ das Netz im südlich von Frankfurt am Main gelegenen Dreieich. Pingzeiten um 65 ms waren halbwegs akzeptabel und auch die Übertragungsgeschwindigkeiten von 11 bis 15 MBit/s bei Downloads waren gut. Dafür waren Uploads im Test nur mit 1,5 bis 2,0 MBit/s möglich. Noch bis zum Jahresende Highspeed für alle Kunden Noch bis zum Jahresende Highspeed für alle Kunden
Foto: E-Plus

Mobiles Internet im GSM-Netz faktisch unbrauchbar

Wie in den anderen deutschen Mobilfunknetzen sind auch bei E-Plus die Breitband-Technologien UMTS und LTE noch weit von der Flächendeckung entfernt. Insgesamt betrachtet hat E-Plus sogar die größten "weißen Flecken", die nur mit GSM abgedeckt sind, da der LTE-800-Ausbau fehlt, der neben der Telekom und Vodafone auch bei o2 in immer mehr Regionen zur Verfügung steht.

Wir haben in Biebergemünd im hessischen Spessart und am Autohof Geiselwind an der Autobahn A3 getestet, inwieweit sich der mobile Internet-Zugang von E-Plus auch über 2G nutzen lässt. Dabei hatten wir an beiden Standorten EDGE-Performance zur Verfügung. Der Datendurchsatz war allerdings ernüchternd. An beiden Messpunkten kam es immer wieder vor, dass überhaupt keine Daten flossen. Einige Minuten später war der Zugang dann - zumindest sehr langsam - wieder verfügbar.

In Geiselwind kamen wir auf nicht mehr als 10 kBit/s im Downstream. Das reicht maximal für Messenger wie WhatsApp und Threema sowie für textbasierte E-Mails. Im Upstream haben wir bis zu 40 kBit/s gemessen, während die Ansprechzeiten zwischen 420 und 500 ms lagen. In Biebergemünd kamen wir immerhin auf bis zu 130 kBit/s im Downstream und 120 kBit/s im Upstream bei Pingzeiten zwischen 384 und 683 ms.

Fazit: E-Plus braucht LTE-Netz von o2

In Städten und Ballungsgebieten haben wir mit E-Plus weitgehend gute Erfahrungen gemacht und auch auf dem Land war der mobile Internet-Zugang immer dann zufriedenstellend, wenn UMTS zur Verfügung stand. Schönheitsfehler sind die etwas hohen Ansprechzeiten, die vor allem beim Surfen auffallen, bei Downloads hingegen weniger ins Gewicht fallen.

"Sorgenkind" der Düsseldorfer Telefónica-Marke ist das GSM-Netz, das einen sinnvollen mobilen Internet-Zugang fast unmöglich macht. Dabei fällt der praktisch nicht vorhandene LTE-Ausbau in ländlichen Regionen negativ ins Gewicht, sodass die Kunden mit mehr ausschließlich mit GSM und demnach GPRS- bzw. EDGE-versorgten Gegenden rechnen müssen als in den anderen deutschen Mobilfunknetzen. Besserung ist allerdings in Sicht: Im Sommer 2016 sollen die LTE-Netze von E-Plus und o2 zusammengelegt werden. Dann profitieren die Kunden vom 4G-Ausbau von o2.

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