Fairphone 3: Modulares Smartphone im Hands-on
Der niederländische Smartphone-Hersteller Fairphone hat heute seine dritte Generation vorgestellt. Das Fairphone 3 setzt die Firmenphilosophie fort: Nachhaltige Smartphones schaffen, die den Umgang mit Ressourcen schonen. So lassen sich die Bau-Teile des Fairphones entnehmen und ersetzen. Das soll der Nutzer auch selbst hinbekommen. Wir hatten auf einem Event in Berlin die Gelegenheit, das modulare Smartphone in Augenschein zu nehmen.
Was steckt drin? Das Fairphone 3 kommt mit Qualcomms Mittelklasse-Prozessor Snapdragon 632, 4 GB Arbeitsspeicher und 64 GB interner Speicherkapazität, die sich per MicroSD-Karte um bis
zu 200 GB erweitern lässt. Der Nutzer kann sich entweder für die Speichererweiterung oder eine zusätzliche Nano-SIM-Karte für die Dual-Nutzung entscheiden.
Die Kamera-App ist übersichtlich
Bild: teltarif.de
Neben der Unterstützung des schnelleren WLAN-ac-Standards gibt es einen USB-Typ-C-Anschluss und einen 3,5-mm-Klinkenstecker für Headsets.
Ebenfalls unterstützt werden Bluetooth 4.2 und NFC für mobile Bezahlvorgänge. Interessant ist das verbaute Stereolautsprecher-System. Im Rahmen des Hands-ons konnten wir das aber leider nicht ausprobieren.
Die Akkukapazität beträgt 3000 mAh und unterstützt die Schnellladefunktion Quick Charge 3.0. Vorinstalliert ist Android 9 Pie.
Erster Eindruck und Display
Insgesamt liegt das Fairphone 3 mit seinen Abmessungen von 158 mm mal 71,8 mm mal 9,89 mm und dem Gewicht von 189 Gramm gut in der Hand. Die Breite ist im Vergleich zu anderen Smartphones deutlich spürbar voluminöser, sollte auf Dauer dem Handling aber nicht schaden.
Die Diagonale des Gorilla-Glass-5-Panels liegt bei 5,65 Zoll. Die maximale Auflösung beträgt 2160 x 1080 Pixel. Auf den ersten Blick sah der Screen ganz gut aus. Besonders die maximal einstellbare Helligkeit lässt auf einen guten Candela-Wert hoffen.
Kamera
Rückseite des Fairphone 3
Bild: teltarif.de
Auf der Gehäuserückseite thront eine Kamera mit 12 Megapixel-Auflösung (Blende: f/1.8) und einem Sony-IMX363-Sensor. Die Videoaufnahme ist mit 4K und 30 Bildern pro Sekunde möglich.
Die 8-Megapixel-Frontkamera hat eine Blende von f/2.0. Nach Aussagen des Herstellers soll die Kamera auch unter schlechten Lichtbedingungen gute Ergebnisse liefern.
Für unseren Geschmack ein wenig hoch platziert befindet sich in der Nähe der Hauptkamera auf der Rückseite ein optisch sichtbarer Fingerabdrucksensor.
Bauteile
Daraus besteht das Fairphone 3
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Bild: teltarif.de
Der Sinn eines modularen Smartphones liegt in der Extraktion der Bestandteile.
So soll der Nutzer im Falle des Falles selbst Hand anlegen und
das Smartphone reparieren können. Die Teile können dann beim Hersteller direkt nachbestellt werden. So kostet
beispielsweise ein neues Display für das Fairphone 3 89,95 Euro, ein Kamera-Modul 49,99 Euro, die Speaker 19,95 Euro und das Backcover 49,99 Euro.
Das Smartphone selbst kostet in der Farbvariante Dark Translucent nach unverbindlicher Preisempfehlung 450 Euro, unter anderem direkt im Fairphone-Onlineshop und im Shop von mobilcom-debitel. Auf der Partner-Liste, die Fairphone im Rahmen des Berlin-Events zeigte, war auch noch der Elektronikhändler Conrad als Verkäufer zu sehen.
Das Fairphone 3 soll ab dem 3. September erhältlich sein. Ein Hinweis auf der Webseite besagt, dass die Auslieferung Mitte September erfolgt.
Hintergrund
Präsentation des Fairphone 3 von Fairphone-CEO Eva Gouwens
Bild: teltarif.de
Seit 2013 strebt das Unternehmen eine fairere Elektronik an, deren Produktion möglichst ohne Ausbeutung von Mensch und Natur auskommen soll. Entsprechend
fokussiert sich das Unternehmen auf Langlebigkeit und Nachhaltigkeit der Produkte, was wieder zurück zu der modularen Bauweise des Fairphones führt.
Auch auf der Softwareseite soll die Philosophie ihren Weg finden. Das Fairphone soll fünf Jahre lang mit Updates versorgt werden.
"Wir stellen uns eine Wirtschaft vor, in der die Rücksichtnahme auf Menschen und den Planeten ein selbstverständlicher Bestandteil des Geschäftsbetriebes ist", erklärt Eva Goubens, CEO von Fairphone. "Gemäß dieser Vision haben wir skalierbare Möglichkeiten geschaffen, unsere Lieferkette und unser Produkt zu verbessern. Wir haben das Fairphone 3 als echte nachhaltige Markt-Alternative entwickelt, was ein großer Schritt hin zu einem dauerhaften Wandel ist. Mit der Etablierung des Marktes für ethische Produkte wollen wir die gesamte Branche zu mehr Verantwortungsbewusstsein motivieren, weil wir diesen Wandel nicht allein bewältigen können."
Ein Expertenrunde hat sich im Auftrag der Stiftung Warentest Studien zur Gesundheitsgefährdung von Handystrahlung prüfen lassen. Details zu dem Thema lesen Sie im Faktencheck.