Beschlossene Sache

Frankreich beschließt Handyverbot in Schulen

Der Unterricht an Schulen ist dazu da, den Schülern etwas beizubringen. Das wird schwierig, wenn sie mit nichts anderem als ihren Smartphones beschäftigt sind. Frankreich hat jetzt ein dementsprechendes Gesetz verabschiedet.
Von dpa / Dominik Haag

Handyverbot Handys sind nun an französischen Schulen verboten.
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Das französische Parlament hat ein erweitertes Handyverbot in Schulen beschlossen. Das Gesetz verbiete grundsätzlich das Nutzen von Mobiltelefonen in allen Vor- und Grundschulen sowie in der Sekundarstufe I, wie der Radionachrichtensender Franceinfo gestern nach dem Votum in der Nationalversammlung berichtete. Der Schritt war eine Wahlkampfforderung des sozialliberalen Präsidenten Emmanuel Macron (40) gewesen.

Deutsche Schulen können Verbot eigenverantwortlich regeln

Handyverbot Handys sind nun an französischen Schulen verboten.
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Schon jetzt dürfen französische Schüler ihre Handys während des Unterrichts nicht benutzen, und Schulen können in ihrer Hausordnung auch ein weitergehendes Verbot festlegen. Künftig wird es umgekehrt sein: Die Handynutzung ist grundsätzlich in der ganzen Schule tabu, die Hausordnung kann aber Ausnahmen gestatten. In Deutschland hingegen bleibt das Handyverbot Sache der einzelnen Schulen.

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien hält nichts von zentralen Vorschriften für den Umgang mit Handys an Schulen. Dies bekräftigte die CDU-Politikerin heute, nach dem vom französischen Parlament beschlossenen erweitertes Handyverbot. "Es muss klare Regeln geben, aber so eine zentralstaatliche Vorgabe ist uns fremd", sagte Prien der Deutschen Presse-Agentur. "Unsere Schulen können das - eingebunden in ihr digitales Konzept - eigenverantwortlich regeln." In Schleswig-Holstein stellen die Schulen selbst ihre Regeln auf.

In einer weiteren Meldung berichten wir über ein weiteres wichtiges Handyverbot.

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