Musikstreaming

Musik nicht nur hören, sondern sehen: last.fm streamt Youtube-Musikvideos

Der Musikstreaming-Anbieter last.fm aktualisiert seinen Online-Musikplayer und hat bereits eine Beta-Version der neuen Version online gestellt. Wichtigste Neuerung ist, dass man im neuen Browser Musik nicht nur hören, sondern auch sehen kann. last.fm arbeitet hier mit dem Videoportal Youtube von Google zusammen.
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Last.fm streamt neuerdings auch Musik-Videos von Youtube. last.fm streamt neuerdings auch Musik-Videos von Youtube.
Screenshot: last.fm-Player
Beim Musikstreaming-Anbieter last.fm soll es im Laufe dieses Jahres eine Änderung geben. Das US-Unternehmen aktualisiert seinen Online-Musikplayer und hat bereits eine Beta-Version der neuen Version online gestellt. Wichtigste Neuerung ist, dass man im neuen Browser Musik nicht nur hören, sondern auch sehen kann. last.fm arbeitet hier mit dem Videoportal Youtube von Google zusammen. Sofern verfügbar, wird im Browser ein Musikvideoclip zum gerade laufenden Musiktitel gezeigt, bei allen übrigen Songs gibt es - wie bisher - von den Usern hochgeladene Standbilder. Bisher bot last.fm bereits die Möglichkeit an Musikvideos bei der Titelsuche anzuschauen, beim Abspielen des Musikstreams gab es dagegen nur Musik mit Standbildern.

Bislang nur wenige Videos online

Last.fm streamt neuerdings auch Musik-Videos von Youtube. last.fm streamt neuerdings auch Musik-Videos von Youtube.
Screenshot: last.fm-Player
Sowohl Benutzer, die über einen last.fm-Zugang verfügen, als auch nicht registrierte Surfer, die einfach nur eine der tausenden Radiostationen auf last.fm hören wollen, können den neuen Online-Player bereits kostenlos ausprobieren. Auch wir haben den Test mit unserer privaten Radiostation TheFlow-FM gemacht. Allerdings war das Ergebnis eher ernüchternd: Von den rund 1 000 Musiktiteln, die sich in unserer Playlist befinden, hat der neue Browser nur gut 60 abgespielt, danach gab es nur noch Wiederholungen. Von immerhin 40 Songs gab es offizielle Videoclips zu sehen. Allerdings ist die technische Audioqualität vor allem bei älteren Clips im Vergleich zum bisherigen Audiostreaming oft sehr schlecht. Viele Videos sind zudem nur in unzureichender Bildqualität verfügbar.

Offenbar haben die Verantwortlichen bei last.fm bisher nur einen Bruchteil des Musikarchivs für den neuen Player freigeschaltet. Bleibt zu hoffen, dass sich dies zum offiziellen Start, der bisher nicht terminiert ist, ändert. Unserer Meinung nach wäre es sinnvoll, dauerhaft zwei Versionen des Online-Players anzubieten: Einerseits die klassische Version, andererseits die neue mit Musikvideos. Das last.fm-Team fordert auch User zu Kritik am neuen Online-Musikplayer auf.

Der Online-Player ist die letzte verbliebene Möglichkeit die Dienste von last.fm kostenlos zu nutzen. Der User muss dabei jedoch jeweils Werbespots nach je drei gespielten Musiktiteln in Kauf nehmen. Die früher ebenfalls gratis verfügbaren Mobile Apps, die SmartTV-Apps und den externen Player gibt es nur noch gegen Entgelt. So kostet die Flatrate für die mobile Nutzung an Tablets oder Smartphones drei Euro pro Monat. Ein Zugang zum kostenlosen, flash-basierten Online-Musikplayer ist mit Smartphones und Tablets nicht möglich.

last.fm, Spotify und Co. sorgen für Einbrüche beim Tonträger-Markt

Insgesamt setzen sich die Online-Musikdienste immer mehr gegen den klassischen Tonträgermarkt durch. Der Absatz von digital vertriebenen Musikalben und Songs ist beispielweise in den USA erstmals seit dem Start von iTunes zurückgegangen. Konkret sind laut den Zahlen der Marktforscher von Nielsen die Verkäufe einzelner Musikstücke um 5,7 Prozent zurückgegangen (von 1,34 Milliarden in 2012 auf 1,26 Milliarden in 2013). Noch stärker trifft es die physischen Tonträger: Die CD-Verkäufe in den USA gingen um 14,5 Prozent zurück, insgesamt gab es 165,4 Millionen Verkäufe.

Als Ursache vermuten Szenekenner die immer größere Beliebtheit von Streaming-Angeboten wie Pandora, Spotify oder eben last.fm. Kaum Auswirkung haben die neuen personalisierten Online-Musikdienste dagegen bisher auf das klassische Radio, das weltweit unverändert beliebt ist.

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