Test: Diese wichtigen Features fehlen neuen WLAN-Radios
Vor einigen Wochen haben wir das Pure Elan Connect+ einem Test unterzogen. Dabei handelt es sich um eine DAB+/Internetradio-Kombination, die bei Amazon schon zu Preisen ab 35 Euro erhältlich ist. Das Gerät erhielt im Test eine gute Beurteilung. Es weist aber eine Besonderheit auf: Das Pure Elan Connect+ basiert auf einem Chipsatz von Frontier Nuvola (früher als Frontier Silicon bekannt). Somit wird auch auf die von Airable bereitgestellte Sender-Datenbank zurückgegriffen, während Pure früher eigene Technik verwendet hatte.
Eine weitere Besonderheit gegenüber älteren Geräten mit Frontier-Nuvola-Hardware: Zum Einsatz kommt nicht mehr der weit verbreitete Venice-6.5-Chip, sondern dessen Venice X genannter Nachfolger. Das spielt nur auf den ersten Blick für Endverbraucher keine Rolle. Der Teufel steckt im Detail und zumindest für den Internetradio-Empfang ergeben sich gegenüber älteren WLAN-Radios einige Änderungen - und zwar nicht unbedingt im Interesse der Kunden.
Internetradio-Empfang mit dem Pure Evoke Connect+
Foto: teltarif.de
Keine Online-Favoritenverwaltung mehr
Wer ein älteres Internetradio hat, kennt sicher das Smart-Radio-Portal von Frontier Nuvola. Dieses Portal wurde im Sommer 2019 eingeführt. Kunden können einen kostenlosen Account erstellen und anschließend ihre WLAN-Radios im Portal registrieren. Das bringt den Vorteil mit sich, dass sich Favoriten bequem über den Webbrowser am Computer einrichten und pflegen lassen. Darüber hinaus lassen sich eigene Webradio-Streams hinzufügen, die - aus welchen Gründen auch immer - von Airable nicht gelistet werden.
Der Menüpunkt zur Portal-Anmeldung fehlt beim Pure Elan Connect+ - wie auch bei allen anderen WLAN-Radios, die den Venice-X-Chipsatz an Bord haben. Das ist vom Hersteller so gewollt und offenbar ist es auch nicht vorgesehen, das Feature zu einem späteren Zeitpunkt nachzuliefern. Wer mehrere Internetradio-Empfänger besitzt, muss demnach Favoriten lokal am jeweiligen Gerät festlegen, anstatt das einmal für alle Radios parallel zu erledigen. Hat man die halbe Wohnung mit Webradio-Empfangsgeräten ausgestattet, dann kostet das - je nach Umfang der Favoritenliste - ziemlich viel Zeit, zumal auch der bequeme Weg über den Browser am PC entfällt.
Das WLAN-Radio lässt sich auch per App steuern
Screenshot: teltarif.de
So können eigene Streams eingepflegt werden
Auf den ersten Blick sieht es auch so aus, als ob sich keine eigenen Streams integrieren lassen. Zwar ist die Airable-Datenbank, auf die die Radios mit Frontier-Nuvola-Hardware zugreifen, Referenzklasse. Die Details werden täglich gepflegt - sowohl hinsichtlich von Neuaufnahmen als auch der Bereinigung von "Karteileichen", die nicht mehr auf Sendung sind. Dennoch gibt es Programme, die bei Airable nicht zu finden sind - etwa wenn der Veranstalter seinen Stream trotz fehlendem Geoblocking nur in bestimmten Ländern anbieten will.
Während es für die Online-Favoritenverwaltung keinen Ersatz gibt, beschreibt Pure in einem YouTube-Video, wie Kunden eigene Streams bei Elan Connect und Elan Connect+ einpflegen können. Allerdings zeigt das Video auch eine weitere Beschränkung gegenüber früheren WLAN-Radios: Eigene Streams sind auf die Speicherplätze des jeweiligen Radios begrenzt. Das sind bei den beiden Pure-Geräten immerhin 20 Plätze. Nachteil: Wenn man den nachprogrammierten Stream nur hin und wieder benötigt und nicht als Favorit ablegen möchte, war das bei älteren Geräten problemlos möglich. Bei Empfängern mit Venice-X-Chip funktioniert das nicht mehr.
Auf Seite 2 lesen Sie, dass Frontier Nuvola auch Änderungen für die WLAN-Radio-Steuerung über Smartphone und Tablet eingeführt hat.