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Test: Diese wichtigen Features fehlen neuen WLAN-Radios

Bei neueren WLAN-Radios kommt auch ein neuer Chip­satz zum Einsatz. Das bringt auch Nach­teile für den Nutzer mit sich, wie sich im Test mit dem Pure Evoke Connect+ gezeigt hat.
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Fron­tier Nuvola hat mit der neuen WLAN-Radio-Gene­ration auch eine neue App für die Steue­rung mit Smart­phone oder Tablet einge­führt. Anstelle von UNDOK kann jetzt OKTIV genutzt werden. Diese Anwen­dung ist - wie ihr Vorgänger - für Android und iOS verfügbar. Mit älteren Inter­net­radios kann keine Verbin­dung herge­stellt werden, während das Pure Elan Connect+ auch mit UNDOK steu­erbar ist.

Der Umstieg auf die OKTIV-App ist sinn­voll, wenn man kompa­tible Empfangs­geräte nutzt. Die Anwen­dung ist optisch etwas anspre­chender gestaltet als UNDOK. Vor allem aber bietet sie zusätz­liche Funk­tionen. So ist es über die App möglich, Favo­riten zu bear­beiten, um beispiels­weise eigene Streams einzu­pflegen. Das klappt mit UNDOK nicht. Bei Bedarf funk­tio­niert auch die wech­sel­weise Nutzung beider Apps. OKTIV "meckert" zwar nach jedem Zugriff über UNDOK, dass das Radio ander­weitig gesteuert werde, lässt die Verbin­dung dann aber doch zu. Favoriten über die OKTIV-App editierbar Favoriten über die OKTIV-App editierbar
Screenshot: teltarif.de

Lokale Favo­riten auch bei Portal-Ausfall nutzbar?

Denkbar wäre, dass die lokale Favo­riten­ver­wal­tung für jedes einzelne Radio auch dann noch funk­tio­niert, wenn das Portal ausfällt, auf das die Geräte norma­ler­weise zugreifen. Das wäre ein Vorteil gegen­über der Steue­rung über das Online-Portal. Auf der anderen Seite ist es sehr aufwändig, Favo­riten und Streams für mehrere Empfangs­geräte einzeln einrichten zu müssen. Der Königsweg wäre vermut­lich die Möglich­keit gewesen, beide Vari­anten anzu­bieten.

Insge­samt betrachtet sind die Ände­rungen, die Fron­tier Nuvola mit dem Venice-X-Chip einge­führt hat, aber eher ein Nach­teil für die Kunden. Man fragt sich, warum der Platt­form­betreiber derart einschnei­dende Ände­rungen zuun­gunsten der Kunden einge­führt hat. Noch vor vier Jahren hatte das dama­lige Fron­tier Silicon durch den Wechsel von vTuner zu Airable unzäh­lige WLAN-Radios davor bewahrt, wertlos zu werden. Im Nach­gang wurde das Smart-Radio-Portal einge­richtet - auch aufgrund der Kunden-Nach­frage nach einer Online-Favo­riten­ver­wal­tung. Jetzt wird selbiges Portal für neuere Empfangs­geräte wertlos. OKTIV zeigt auch an, zu welchem Veranstalter ein Programm gehört, und welche Stationen von der gleichen Firma kommen OKTIV zeigt auch an, zu welchem Veranstalter ein Programm gehört, und welche Stationen von der gleichen Firma kommen
Screenshot: teltarif.de

Hersteller sollte unbe­dingt nach­bes­sern

Fron­tier Nuvola sollte drin­gend nach­bes­sern und das Online-Portal auch für neuere Inter­net­radios anbieten. Denkbar wäre, dass der Platt­form­betreiber auf die Funk­tion aus Kosten­gründen verzichten will, was mögli­cher­weise zur Folge haben könnte, dass das Portal irgend­wann auch für Besitzer älterer Radio­appa­rate abge­schafft wird. Schließ­lich kostet die Unter­hal­tung der Infra­struktur auch Geld. Dabei ist es durchaus vorstellbar, dass eine Refi­nan­zie­rung über den Kauf der Radios schwierig ist.

Denkbar wäre bei neuen Geräten eine Vermark­tung des Portal-Zugangs als Premium-Dienst, für den die Kunden eine monat­liche oder jähr­liche Abo-Gebühr bezahlen. Wer den Obulus nicht entrichtet, müsste mit den Basis-Funk­tionen leben, die auch jetzt schon verfügbar sind. Über das Portal stünde der gleiche Komfort wie bei Empfän­gern mit Venice-6.5-Chip zur Verfü­gung.

In einem Ratgeber gehen wir näher darauf ein, wie bei WLAN-Radios die Sender­listen aktuell gehalten werden.

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