Erster Eindruck

Moto G4 & G4 Plus im Kurz-Test: Viel Handy für wenig Geld

Lenovo hat mit dem Moto G4 und dem Moto G4 Plus die neuesten Vertreter seiner beliebten Mittel­klasse-Reihe vorgestellt. Wir haben im Kurz-Test einen ersten Blick auf die Smartphones geworfen und dabei einige Neuerungen entdeckt.
Aus Berlin berichtet Rita Deutschbein

Moto G4 und G4 Plus im Hands-On Moto G4 und G4 Plus im Hands-On
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Bereits gestern hat Lenovo die neueste Generation seiner Moto-G-Reihe vorgestellt. Mit dem Moto G4 und dem Moto G4 Plus gibt es zwei Modelle, die sich in vielen Punkten ähneln. Beide neuen Smartphones bieten zumindest auf dem Datenblatt eine gute Ausstattung zu einem vergleichs­weise günstigen Preis. Das Moto G4 Plus ist mit seinem zusätzlichen Finger­abdruck­sensor sowie seinen Kamera-Features insgesamt allerdings etwas besser ausgestattet. Wir haben im Hands-On überprüft, ob das Moto G4 und das Moto G4 Plus im ersten Kurz-Test überzeugen können.

Rückseiten in vielen Farben erhältlich

Moto G4 und G4 Plus im Hands-On Moto G4 und G4 Plus im Hands-On
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Wie bereits die Vorgänger-Generationen besteht auch das Gehäuse des neuen Moto G4 und des Moto G4 Plus aus Kunststoff. Die Rückseite lässt sich abnehmen. Unter der Haube befinden sich die Slots für die beiden Micro-SIM-Karten sowie ein dritter Einschub, der eine microSD-Karte fasst. Der 3000-mAh-Akku ist fest verklebt, lässt sich also nicht wechseln.

Datenblätter

Wechseln lässt sich allerdings die Rückseite, die Lenovo in acht verschiedenen Farben wie Rosa, Mint, Rot, Blau, Weiß, Anthrazit, Schwarz und Braun über den Moto Maker anbietet. Über die Plattform kann auch die Umrahmung der rückseitigen Kamera farblich verändert werden - hier stehen fünf Farben zur Wahl. So können das Moto G4 und das G4 Plus individuell gestaltet werden.

Trotz ihrer Größe liegen die beide neuen Smartphones gut in der Hand. Die angeraute Oberfläche der Akku­abdeckung verhindert, dass die Smartphones allzu leicht aus der Hand rutschen. Mit 9,8 Millimeter an der dicksten Stelle gehören das Moto G4 und das G4 Plus nicht zu den dünnsten Smartphones auf dem Markt. Dennoch sind sie im Vergleich zur Vorgänger-Generation, die über 11 Millimeter in der Dicke misst, deutlich schlanker geworden. Die Verarbeitung ist gut - im Hands-On konnten wir keine unsauber verarbeiteten Bauteile oder großen Lücken erkennen. Lenovo bietet bunte Auswahl an Rückseiten für die neuen Motos Lenovo bietet bunte Auswahl an Rückseiten für die neuen Motos
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Moto-G-Modelle erstmals mit Full-HD-Display

Mit einer Displaydiagonale von 5,5 Zoll bieten beide neuen Motos gleich viel Platz auf dem Bildschirm. Lenovo setzt zum ersten Mal bei dieser Reihe auf eine Full-HD-Auflösung von 1920 mal 1080 Pixel - bislang mussten sich Nutzer der Mittelklasse-Smartphones mit einer HD-Auflösung begnügen. Geschützt wird der Screen durch eine Schicht Gorilla Glass 3.

Im Hands-On konnte der IPS-Screen der Geräte durch eine kontrast­reiche und farbtreue Darstellung überzeugen. Treppchen­bildung bei der Schrift konnten wir nicht erkennen. Die Blickwinkel sind weitestgehend stabil, nur im sehr schrägen Winkel wird das Display merkbar dunkler. Praktisch ist die Funktion Active Display, durch die Nutzer im Standby-Modus beispiels­weise über eingegangene E-Mails und WhatsApp-Nachrichten informiert werden. Moto G4 Plus: Android-System ist sehr aufgeräumt Android-System ist sehr aufgeräumt
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Stock-Android und Dual-SIM Active

Lenovo liefert seine neuen Moto-Modelle mit Android 6.0.1 Marshmallow aus - ein Update auf das kommende Android N wird es geben. Die Oberfläche wurde unangepasst gelassen, sodass Nutzer mit einem Stock-Android arbeiten. Der Hersteller setzt nahezu vollständig auf Google-Apps. So steht statt einer eigenen Galerie-App beispielsweise nur Google Fotos bereit. Auf Wunsch gibt Lenovo den Bootloader-Unlock-Code heraus, um beispielsweise Cyanogenmod auf dem Moto G4 und G4 Plus installieren zu können. Allerdings erlischt dann die Garantie.

Das Moto G4 und das Moto G4 Plus haben Platz für zwei Micro-SIM-Karten (Adapter für Nano-SIMs liegt bei). Beide Geräte verfügen über zwei Sende- und Empfangs­einheiten, unterstützen also Dual-SIM Active. Die Verwaltung der SIM-Karten erfolgt über das Menü. Hier kann eingestellt werden, mit welcher SIM-Karte beispiels­weise die Daten­verbindung hergestellt werden soll. Moto G4 und G4 Plus unter der Haube: Zweimal SIM-Karte, einmal microSD-Karte Moto G4 und G4 Plus unter der Haube: Zweimal SIM-Karte, einmal microSD-Karte
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Via Mobilfunk unterstützten das Moto G4 und das G4 Plus Geschwindigkeiten von bis zu 150 MBit/s via LTE Cat.4. Auch UMTS/HSPA+ und WLAN a/b/g/n/ stehen bereit. Gesurft wird ab Werk über den Chrome-Browser - alternative Browser lassen sich aber installieren.

Für den flüssigen Betrieb sorgt der noch recht neue Snapdragon 617 aus dem Hause Qualcomm. Das SoC bietet acht Cortex-A53-Kerne mit einer Taktrate von bis zu 1,5 GHz sowie eine Grafikeinheit namens Adreno 405. Die Kombination sorgt für ein flottes Arbeitstempo auch mit mehreren geöffneten Apps. Anwendungen starteten im Hands-On schnell und auch Auto-Rennspiele funktionierten ohne Ruckler.

Zum Start bietet Lenovo sowohl das Moto G4 als auch das G4 Plus in der Version mit 2 GB Arbeits­speicher und 16 GB internen Speicher an. Mittels microSD-Karte kann letzterer um zusätzlich bis zu 128 GB erweitert werden. Die Smartphones erlauben dank Android 6.0 die Einbindung des SD-Speichers als internen Speicher. Lenovo betont aber, dass Nutzer hierfür auf eine Speicherkarte mit schnellen Schreib- und Leseraten setzen sollten, um Probleme im Betrieb zu vermeiden.

Als Stromquelle dient der 3000-mAh-Akku der sich per Quick Charging von 0 auf 100 Prozent in etwa eineinhalb Stunden aufladen lässt. Das entsprechende Fast-Charging-Netzteil (Wert: 29,99 Euro) ist allerdings nur beim Moto G4 Plus dabei. Beim einfacheren Moto G4 hat Lenovo nur ein reguläres Netzteil beigelegt. Wie lange die Batterie im Alltag durchhält, muss ein genauer Test zeigen. Links das Moto G4 Plus mit Fingerabdrucksensor im Home-Button, rechts das Moto G4 Links das Moto G4 Plus mit Fingerabdrucksensor im Home-Button, rechts das Moto G4
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Moto G4 und G4 Plus: Die Unterschiede

Während das Moto G4 eine 13-Megapixel-Kamera mit f/2.0-Blende und Sony-Sensor besitzt, kommt im G4 Plus eine Kamera mit 16 Megapixel, Omnivision-Sensor, f/2.0-Blende sowie Phase-Detection-Fokus und Laser-Autofokus. Die Frontkamera beider Modelle macht Bilder mit bis zu 5 Megapixel, zur Ausleuchtung dient das Display, das sich bei dunklen Licht­verhält­nissen aktiviert.

Die Kamera-App des Moto G4 und des G4 Plus ist sehr einfach und übersichtlich aufgebaut. Praktisch ist der Profi-Modus, der das Einstellen der Belichtungs­zeit, der Blende sowie einen Weißabgleich und ähnliches erlaubt. Dank Zero-Shutter gelang das Auslösen der Kamera im ersten Test in Echtzeit. Drückt der Nutzer den virtuellen Auslöse-Button, werden in Sekunden­bruchteilen mehrere Serien-Bilder aufgenommen. Wie die Qualität der Foto­aufnahmen ausfällt, werden wir in unserem ausführlichen Kameratest unter die Lupe nehmen.

Ein weiterer Unterschied zwischen den Smartphones ist der Finger­abdruck­sensor, der im Home-Button des Plus-Modells untergebracht ist. Er dient zur Entsperrung des Gerätes und erkennt Abdrücke lage­unabhängig. Bis zu fünf Finger­abdrücke können auf dem Moto G4 Plus gespeichert werden. Die 16-Megapixel-Kamera des Moto G4 Plus Die 16-Megapixel-Kamera des Moto G4 Plus
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Preise und erstes Fazit

Das Moto G4 bietet Lenovo zum Preis von 249 Euro, das Moto G4 Plus wird 299 Euro kosten. Beide Smartphones sollen ab Mitte Juni erhältlich sein, Vorbestellungen sind über den Moto Maker ab dem 24. Mai möglich. Auf den ersten Blick ist Lenovo mit den beiden Neulingen eine gute Erweiterung der Moto-Reihe gelungen.

Zu den angegebenen Preisen haben die Smartphones einiges zu bieten. Gut gefällt der recht leistungs­starke Akku, das saubere Android Marshmallow sowie der Profi-Modus der Kamera. Auch die Tatsache, dass die neuen Motos erstmals in der G-Reihe über ein Full-HD-Display verfügen, kommt an. In einem ausführlichen Test müssen sich das Moto G4 und das Moto G4 Plus weiteren Test­szenarien stellen. Hier wird sich zeigen, ob der erste gute Eindruck bestätigt werden kann.

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