LTE-Smartphones

LTE, 16 Megapixel, 3300-mAh-Akku und mehr - leider nicht für uns

Neu auf der CES: Nokia Lumia 900, LG Spectrum und mehr
Aus Las Vegas berichtet /

Im Mobilfunk-Bereich sind sie das beherrschende Thema der in dieser Woche in der Spielermetropole Las Vegas stattfindenden 2012 International CES: Smartphones mit LTE. Schaut man sich die technischen Details im Detail an, erkennt man schnell, dass die Geräte auf den US-amerikanischen Markt beschränkt sind und nicht in Deutschland oder Europa erhältlich sein werden. Wie wir gestern bereits herausgearbeitet haben, gilt hier die kurze und knappe Formel LTE ist nicht gleich LTE. Trotzdem wollen wir diesen Artikel nutzen, Sie über die wichtigsten Neuerungen zu informieren - zum einen weil die Geräte neben LTE zum Teil weitere interessante Features tragen, die es voraussichtlich bald in anderen Modellen der Hersteller nach Deutschland schaffen, zum anderen, weil zum ein oder anderen Gerät die Gerüchteküche getobt hat und es hier der Auflösung bedarf.

Datenblätter

LTE wird aktuell in Deutschland vor allem noch zur Schließung der so genannten weißen Flecken eingesetzt, der breite Roll-Out als mobile Datentechnik steht in den kommenden neun bis achtzehn Monaten an. Zu diesem Zeitpunkt werden die Hersteller zusammen mit den drei Netzbetreibern Deutsche Telekom, Vodafone und o2 dann auch für Deutschland die ersten Smartphones mit LTE-Unterstützung auf den Markt bringen.

Nokia Lumia 900: Nokia bohrt das 800er-Modell für die USA nochmals auf

Nokia Lumia 900 (rechts) im Vergleich mit dem Lumia 800 Nokia Lumia 900 (rechts) im Vergleich mit dem Lumia 800
Foto: teltarif.de
Das Nokia Lumia 900 erinnert optisch sehr stark an das Nokia Lumia 800, das im vergangenen Herbst in Deutschland und weiteren europäischen Ländern auf den Markt gekommen ist - nicht aber in den USA. Das Lumia 900 hat technisch einige Neuerungen zu bieten: Es ist das erste LTE-Smartphone aus dem Hause Nokia und soll dem finnischen Hersteller und Microsoft den erfolgreichen Wiedereinstieg in den umkämpften Mobilfunkmarkt in USA ermöglichen. Die Datenübertragungsgeschwindigkeit gibt Nokia mit 50 MBit/s im Download und 25 MBit/s für den Upload an.

Das Lumia 900 misst 127,8 mal 68,5 mal 11,5 Millimeter und ist damit etwas größer als das Lumia 800, ansonsten aber sehr ähnlich. Wesentlichste Unterschiede sind ein 4,3 Zoll-Display, die Auflösung bleibt Windows-Phone-typisch bei 480 mal 800 Pixel. Neu ist ebenso eine Ein-Megapixel-Kamera für Videotelefonie an der Gerätevorderseite. Ansonsten gleicht das Lumia 900 dem 800er-Modell, vor allem hinsichtlich des ersten Eindrucks und der Haptik. Als Betriebssystem kommt Windows Phone Mango (7.5) zum Einsatz. Der interne Speicher ist 16 GB groß, wovon der Nutzer 14,5 GB verwenden kann. Der Prozessor verfügt über eine Taktfrequenz von 1,4 GHz und die Arbeitsspeicherkapazität beträgt 512 MB. Die Hauptkamera nimmt Fotos mit einer Auflösung von 8 Megapixel auf. Das Zeiss-Objektiv hat eine Brennweite von 28 Millimeter. Die Sprechzeit des Lumia 900 soll bei etwa 7 Stunden liegen und die Standby-Zeit bis zu 300 Stunden betragen. Der Akku bringt dafür eine Kapazität von 1830 mAh mit.

Das Nokia Lumia 900 überzeugt wie auch der Europa-Vorgänger durch sein schickes Aussehen und die gute Haptik, auch wenn das riesige Display aufgrund der vergleichsweise geringen Auflösung kaum zur Geltung kommt. Hauptargument für das "erste echte" Windows Phone der USA, wie es Nokia so gerne sagt, ist sicherlich die LTE-Unterstützung und damit hohe Datenraten. Damit sitzt Nokia aber im Boot mit dem Vertriebs- und Netzpartner AT&T, der das schnelle Netz in gut zehn Ballungszentren der USA bereits ausgerollt hat.

Brillantes Display und viel Rechenpower im LG Spectrum

LG Spectrum LG Spectrum
Foto: teltarif.de
Eine deutlich höhere Display-Auflösung als das Lumia 900 kann das neue LTE-Smartphone aus dem Hause LG vorweisen: Das LG Spectrum hat eine Display-Diagonale von 4,5 Zoll und eine Auflösung von 720 mal 1280 Pixel. Auch beim Innenleben ist das Spectrum besser aufgestellt. Der 1,5-GHz-Prozessor mit zwei Kernen bekommt ein Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite gestellt. Die Akku-Kapazität beträgt 1830 mAh.

Die bessere Hardwareausstattung kommt im LG Spectrum durch das Google-Betriebssystem besser zur Geltung. Aktuell läuft hier noch Android 2.3 (Gingerbread), LG hat ein weiteres Update auf Android 4.0 Ice Cream Sandwich bereits versprochen. Die Hauptkamera hat eine Auflösung von 8 Megapixel, die Frontkamera fotografiert und filmt den Nutzer mit einer Auflösung von 1,3 Megapixel.

Das LG Spectrum kann vor allem mit einem brillanten und hochauflösenden Display punkten. Der Touchscreen stammt aus der eigenen Entwicklungsschmiede und wird inhouse gefertigt. Dank des schnellen Dualcore-Prozessor reagiert das LG Spectrum sehr flüssig auf Eingaben und ruckelt auch bei hochauflösenden Videos oder anspruchsvollen Spielen nicht.

HTC Titan II: Größer geht bald nicht mehr

HTC Titan II: Windows Phone 7 mit 4,7-Zoll-Display HTC Titan II: Windows Phone 7 mit 4,7-Zoll-Display
Foto: teltarif.de
Das HTC Titan 2 ist das neue LTE-Flagschiff. Herausragendes Merkmal ist eine 16-Megapixel-Hauptkamera mit Panorama-Modus und Bild-Stabilisator. Das Weitwinkel-Objektiv hat eine Brennweite von 28 Millimeter, außerdem gibt es einen Doppelblitz. Inwieweit dieser Megapixelwahn bei den im Handy vorherrschenden kleinen Sensorgrößen sinnvoll ist, werden erste Testbilder der Kamera zeigen müssen. Im Vergleich zum Vorgängermodell HTC Titan nicht verändert hat sich allerdings die Video-Auflösung von 720p.

Durch das 4,7 Zoll-Display wirkt das HTC Titan II sehr massiv und riesig, allerdings hat es nur eine Auflösung von 480 mal 800 Pixel. Die Taktfrequenz der CPU Qualcomm Snapdragon S2 liegt bei 1,5 GHz und die Arbeitsspeicherkapazität beträgt 512 MB. Wie das Vorgängermodell wird das Titan II mit Windows Phone 7.5 ausgeliefert.

Motorola RAZR Maxx mit Monster-Akku

Motorola Droid Razr Maxx Motorola Droid Razr Maxx
Foto: teltarif.de
Ein Schwestermodell des Motorola RAZR ist das neue Motorola RAZR Maxx. Es soll wohl endgültig das Vorurteil beseitigen, dass Smartphones eine nur kurze Akkulaufzeit haben: 3 300 mAh Kapazität bringt der Akku mit und soll dem Handy damit eine rekordverdächtige Gesprächszeit von 21 Stunden und eine Standby-Zeit von 15 Tagen bescheren. Der Dualcore-Prozessor ist mit 1,2 GHz getaktet, das 4,3 Zoll große Display hat eine Auflösung von 540 mal 960 Pixel. Noch ist auf dem Gerät Android 2.3.5 installiert, Laut Angaben von Motorola soll allerdings später ein Update auf Android 4 möglich sein.

Hauptargument für das RAZR Maxx ist freilich der riesige Akku, das Standpersonal von Motorola spricht von mindestens zwei ausgiebigen Arbeitstagen, die das neue Smartphone-Flaggschiff aus USA durchhalten soll. Ob das Gerät diese ambitionierten Maßstäbe am Ende halten kann, werden erst die Test der US-Journalisten zeigen - denn ansonsten ist bietet das Motorola RAZR Maxx ein gutes, aber nicht herausragendes Paket.

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